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Ausflugstipp

In der Wilhelma bei Koalas, Wombats und den nettesten Tieren der Welt

Mit Tieren aus Australien punktet die Stuttgarter Wilhelma bei ihren Besuchern. Und plant bereits die nächste Australien-Anlage.

Koala
Koalas gibt es seit dem Sommer 2023 in der Wilhelma. Foto: Jock

Die Wilhelma stand für Zoo-Fans lange vor allem für Menschenaffen-Haltung. Aktuell konzentriert sich der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart auf Gorillas und Bonobos, für die vor zehn Jahren neu gebaut wurde. In ihrem alten Domizil entstand eine Attraktion, auf die man den Rekord von 1,8 Millionen Besuchern 2023 mit zurückführt: die „Terra Australis“.

Die Favoriten der Besucher sind Navi, Aero, Scarborough und Auburn, weiß Pressesprecher Birger Meierjohann. Die vier Koalas kamen im Vorjahr aus einem Tierpark in Queensland ins Schwäbische.

„Terra Australis“ lockt auch bei weniger schönem Wetter: Dann sind die Koalas nicht auf der Außenanlage, sondern in den Bäumen im Innern unter den Oberlichtern. Jedes Tier auf seinem Baum – da verstehen auch die beiden Weibchen keinen Spaß. Obwohl sie sich sonst im gleichen Gehege respektieren.

Koalas sind Einzelgänger und die Männchen daher getrennt

Anders ist das bei den drei und fünf Jahre alten Männchen Navi und Aero. „Sie würden sich in der Natur gegenseitig wegbeißen“, erklärt Revierleiterin Thali Bauer. Also darf der jüngere Navi allein nach draußen oder zu den Weibchen, bis er sich in seinen Bereich hinter den Kulissen zurückzieht, schildert die Pflegerin.

Wann die Koalas munter sind

Die besten Chancen, die vier Beuteltiere in Aktion zu erleben, hat man nach Bauers Erfahrung vormittags sowie am späteren Nachmittag. Dann widmen sich die Koalas dem Eukalyptus, den eine Gärtnerei aus Leipzig zweimal pro Woche liefern lässt.

Koala schläft.
Eukalyptus liefert wenig Energie, daher benötigen Koalas viel Schlaf und vermeiden unnötige Bewegung.  Foto: Jock

Da Eukalyptus einen geringen Nährwert hat, verzichten Koalas auf unnötige Bewegung und schlafen viel – gut möglich also, dass Aero, Auburn und Co gerade ein Nickerchen machen.

Flinke Kaninchen-Kängurus hüpfen durchs Gehege

Häufig munter erlebt man die Potoroos – flinke Kaninchen-Kängurus mit einer langen Schnauze, die sich mit dem deutlich größeren Baumkänguru in „Terra Australis“ ein Gehege teilen. Auch zu Pflanzen von „Down under“ wie Banksie und Grasbaum, die im Haus wachsen, finden die Besucher Informationen.

Im Nachthaus brauchen Besucher Geduld

Geduld braucht, wer Gleitbeutler und Rattenkängurus entdecken möchte. Sie sind im Dunkeln aktiv und leben daher im Nachtbereich. Haben sich die Augen der Besucher erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt, entdecken sie vielleicht die Tüpfelmarder, die winzigen australischen Hüpfmäuse oder den Fuchskusu.

Akustisch entführt der Gesang des Flötenvogels vom Band nach Australien.

Die Quokkas haben viele Fans – aus mehreren Gründen

Hoch attraktiv sind auch die Quokkas – Kurzschwanz-Kängurus, die aussehen, als ob sie lächeln. Die Wilhelma ist der einzige Zoo Europas, der diese Art zeigt. Da sie im Internet als „netteste Tiere der Welt“ propagiert wurden, kennen viele Besucher Quokkas, hat Thali Bauer festgestellt.

Unser Direktor hat schon vor Jahren die Kontakte nach Australien geknüpft.
Thali Bauer
Revierleiterin in der „Terra Australis“

Dabei kommt die Art nur im äußersten Südwesten Australiens vor. Wer sie in der Wilhelma sehen möchte, hat bei gutem Wetter bessere Chancen. Bei Sonne kommen die Quokkas nach draußen.

Reservepopulationen außerhalb Australiens

Den neuen Australien-Schwerpunkt verdankt die Wilhelma der Initiative ihres Direktors Thomas Kölpin. „Er hat schon vor Jahren die Kontakte nach Australien geknüpft“, erklärt Bauer.

Angesichts der verheerenden Buschbrände, die Australien immer wieder heimsuchen, seien „Reserve-Population“ der Beuteltiere in Zoos außerhalb Australiens inzwischen sehr sinnvoll.

Die nächste Australien-Anlage ist bereits in Planung

In der Wilhelma wird weiter daran gearbeitet. Neben der „Terra Australis“ ist eine teilweise begehbare Anlage für Graue Riesenkängurus geplant. Mit einziehen werden die Wombats Wendy und Windemer.

Wombat in der Wilhelma
Für die Wombats wird in der Nachbarschaft von Koala und Co gebaut. Foto: Wilhelma Stuttgart/Lisa-Marie Grimmer

Seit November 2023 Wombats in der Wilhelma

Aus Prag und Kopenhagen sind sie im November gekommen und bewohnen ein provisorisches Gehege beim Aquarium. Vor allen Wendy zeigt sich zur Fütterung gegen 11 Uhr oft außerhalb der Hütte, weiß Thali Bauer.

In der Wilhelma hofft man auch Nachwuchs der Beuteltiere

Die Hoffnung auf Nachwuchs besteht: In der Paarungszeit haben die Wombats, die Einzelgänger sind und daher meist getrennt gehalten werden, durchaus harmoniert. Auch mit den Koalas möchte die Wilhelma züchten. Navi ist noch zu jung, bei den anderen könnte es klappen.

Terra Australis
Terra Australis Foto: BNN-Infografik

Information

Kurzsteckbrief: In der „Terra Australis“ leben elf Tierarten, darunter Koalas und Quokkas. Daneben wird für Wombats und Kängurus gebaut.

Anfahrt: Per Zug bis Stuttgart Hauptbahnhof, dann mit der U1 bis Haltepunkt „Mineralbäder“ und weiter mit der U14 zur Haltestelle „Wilhelma“. Per Auto über die A8 bis Stuttgart-Vaihingen und die A831/B14 zum Parkhaus an der Neckartalstraße

Öffnungszeiten: Im März täglich von 8.15 bis 18.30 Uhr, in den Sommermonaten bis 19.30 oder 20 Uhr

Eintritt: Erwachsene 23 Euro, junge Leute (6-17 Jahre) 9 Euro, Schüler und Studierende 15 Euro, Familien 28 Euro (ein Elternteil) oder 47 Euro (beide Eltern). Im Winter, ab 16 Uhr und beim Online-Kauf gibt es einen Nachlass.

Weitere Infos: www.wilhelma.de

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