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Quer durch Europa

Mit dem Nachtzug von Karlsruhe nach Barcelona: Noch fehlt das Geld

Die Nachtzugstrecke zwischen Frankfurt, Karlsruhe und Barcelona soll wiederbelebt werden. Nur die Finanzierung scheint dem Projekt im Weg zu stehen.

Das Abteil eines Nachtzugs ist zu sehen.
Das Abteil eines Nachtzugs ist zu sehen. Foto: Christian Beutler/Keystone/dpa/Symbolbild

Eine französische Initiative will die Nachtzugstrecke zwischen Frankfurt, der Rheinschiene und Barcelona wiederbeleben. Nach einer Studie habe die Strecke über Lyon, das Elsaß und Mannheim Potenzial, teilten die Sprecher des Vereins am Mittwoch mit.

Allerdings müssten dafür Passagier- und Güterwaggons kombiniert und neue Zugmodelle konstruiert werden, die Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern aushalten könnten.

Der französische Nachtzug-Verein „Association Objectif Train de Nuit“, der 2019 aus einer Bürgergruppe hervorging, die sich für eine Wiederbelebung von Nachtzugstrecken in Europa einsetzt, geht von einem Potenzial von rund 164 000 Reisenden im Jahr aus. Das habe eine Machbarkeitsstudie ergeben.

Renaissance der Nachtzüge

Nachtzüge erleben seit einiger Zeit eine Renaissance. Denn nicht nur die Corona-Krise hat das Reiseverhalten der Menschen verändert. Auch die Debatte über den Klimawandel hat den Trend zur Nacht auf der Schiene beschleunigt.

Die Trasse der Verbindung von und nach Katalonien könnte nach den Vorstellungen des Vereins von Barcelona über Montpellier, Avignon, Lyon, Straßburg, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim nach Frankfurt führen.

„Das wäre das zentrale Puzzlestück für das Nachtzugnetz zwischen den Metropolen Europas“, sagte der Grünen-Politiker Cem Özdemir aus Stuttgart. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnete Nachtzüge als „gute Botschaft für Bahnreisende, für Europa und fürs Klima“.

Nachtzüge könnten ein Trend gerade auch bei jungen Leuten werden, die gerne international unterwegs seien, aber aus Klimaschutzgründen nicht fliegen wollten.

Dennoch bleibt beim Projekt zwischen Barcelona und Frankfurt die ungelöste Finanzierungsfrage. „Ein reiner Passagierzug würde sich derzeit wirtschaftlich nicht lohnen“, sagte ein Sprecher des Vereins. „Aber er wäre lohnend, wenn sich ein kombiniertes Modell umsetzen lässt.“ Defizite in der Anfangsphase müssten die Bahnunternehmen und die Regionen tragen, räumte der Verein ein.

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