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Für Asien-Neulinge

Phuket: Thailand im Mini-Format

Phuket ist eine 576 Quadratkilometer große Insel in der Andamanensee. Das Urlaubsparadies möchte sein Image aufpolieren: Vom Billig-Reiseziel zum Luxus-Ort. Doch was kann man von einem Besuch auf der Insel erwarten?

Eine bebaute Küste am blauen Meer.
Die Insel Phuket in Thailand ist ein warmes Urlaubsparadies Foto: Iosif Yurlow-stock.adobe.com

Ob Leonardo DiCaprio wirklich in dieser Suite übernachtet hat? Ob er es sich auf dem knallgrünen Wohlfühl-Sofa der Memory-Suite bequem gemacht und das wundervolle Flair des ehrwürdigen On On Hotels genossen hat?

Seit die Hollywood-Ikone im Jahr 2000 das Drama „The Beach“ auf der thailändischen Insel Phuket drehte, hat sich zwar einiges geändert in dem Haus in Phukets Old Town, doch die kleine Bar ist noch immer der perfekte Ort für ein kühles Nachmittagsbier, die Lage ideal, um das historische Zentrum der Stadt zu erkunden.

Der Hollywood-Streifen bescherte dem Eiland in der Andamanensee ungeahnte Popularität rund um den Globus. Jeder – ob Backpacker oder Pauschalreisende wollte diesen paradiesischen Traumstrand sehen, der von Phuket aus bequem per Tagesausflug erreicht werden kann. 

Der Ansturm hat aber auch seine Schattenseiten: 2018 zog die Regierung die Reißleine und schloss die Maya Bay auf der unbewohnten Nachbarinsel Phi Phi Leh, damit sich die Natur, vor allem die Korallenriffe, erholen können. Wann genau die Bucht wieder für Besucher geöffnet wird, steht derzeit noch nicht fest. Sie wird jedoch voraussichtlich noch bis 2021 geschlossen bleiben.

Thailand: Essen, Kultur, Blumen, Boxen und Massage

Phuket, die beliebte Urlaubsinsel im Südwesten des Königreichs, ist Thailand im Mini-Format und damit perfekt für all jene, die Asien zum ersten Mal bereisen. 

Es gibt abseits der quirligen Stadt Phuket idyllische Orte, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Es gibt einsame Buchten, vorgelagerte Korallenriffe und freundliche Menschen, denen die größte Insel des südostasiatischen Landes den Namen „Perle der Andamanensee“ verdankt. 

576 Quadratkilometer misst das Urlaubsparadies, das in den 1980er Jahren erstmals auf der touristischen Landkarte auftauchte. Es steht für Essen, Kultur, Blumen, Boxen und Massage – und all das bekommt der Urlauber auf der Insel. Die Narben des verheerenden Tsunamis sind verheilt. 

Gleichzeitig bemühte man sich um einen Imagewechsel – weg vom Sex- und Billigtourismus, hin zu noblen Hotelanlagen, die ein luxuriöses Ambiente bieten und für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur stehen.

Schon bei der Ankunft auf Phukets internationalem Flughafen gibt es eine ordentliche Ladung unterschiedlichster Bilder und Gerüche: Straßenschilder mit exotischen Schriftzeichen, Open-Air-Boxringe, wo junge Männer die Fäuste fliegen lassen, Roller mit hektischen Fahrern, die bei Grün sofort aufs Gaspedal drücken – und das alles gepaart mit hohen Temperaturen und extremer Luftfeuchtigkeit. 

An jeder Straßenecke steigt einem ein anderer Geruch in die Nase, von Huhn, Fisch bis hin zu anderen Leckereien, die jeder am liebsten sofort probieren möchte.

Thailändische Küche

Entdecken lässt sich Phuket am besten auf Ausflügen – etwa einer Fahrrad- oder Bootstour, die häufig direkt im Hotel zu buchen sind. Wer nicht alleine losziehen möchte, schließt sich einer geführten Radtour an. 

Der einheimische Guide kennt Ecken, die seine Gruppe sonst eher nicht finden würde – zum Beispiel öffentliche Fitnessanlagen, kleine Wasserfälle, Kautschuk-Plantagen oder Hinterhof-Restaurants.

Nirgendwo schmeckt die thailändische Küche besser als im Land selbst. Im rustikalen „Thai Restaurant Raya“ in Phuket, das sich in einem schönen, alten Gebäude befindet, werden Meeresfrüchte und scharfe Currys serviert – und das für wenig Geld. 

Das „Bang Pae Seafood“ in Amphoe Talung besticht daneben mit dem wunderbaren Ausblich auf Mangrovenbäume. Auf der Karte stehen unendlich viele scharfe Fischgerichte – von Krabben über Tintenfisch bis hin zu Muscheln. 

Wer schlau ist, macht es wie die Thais, die dort ebenfalls essen gehen: Sie bestellen mehrere Gerichte und essen diese gemeinsam. Getrunken wird dazu zum Beispiel ein kühles Singha-Bier.

Große und prächtige Tempelanlagen in Phuket

So herrlich die Strände auf Phuket sind: Ein Besuch im Wat-Chalong-Tempel ist Pflicht. Die größte und wohl auch prächtigste Tempelanlage der Insel strotzt nur so vor Leben. Einheimische erweisen den Buddha-Statuen mit Räucherstäbchen, Blumen und Goldplättchen Respekt, beten inbrünstig zu dem Religionsstifter. 

Der buddhistische Wat-Chalong-Tempel ist eine gefragte Anlaufstelle für Gläubige und Touristen in Phuket.
Der buddhistische Wat-Chalong-Tempel ist eine gefragte Anlaufstelle für Gläubige und Touristen in Phuket. Foto: Tanja Rastätter

Touristen erfreuen sich an den prächtig verzierten Gebetshallen und den Chedis, die in Gold und rot glänzen. Knie und Schultern sollten bedeckt sein, die Schuhe müssen beim Tempelbesuch ausgezogen werden (so wie generell immer in Thailand, wenn ein Haus betreten wird). 

Und beim Hineingehen in den Tempel muss jeder darauf achten, mit dem linken Fuß zuerst aufzutreten und die Türschwelle nicht zu berühren. Der Besuch der Tempelanlage ist übrigens kostenfrei: Die Thailänder wollen mit jedem teilen, was für sie schätzenswert ist.

Wandmalereien und Graffiti in Phukets Altstadt

Ebenfalls wunderschöne Fotos entstehen in der Altstadt von Phuket Stadt, der größten Stadt der Insel. Die Häuser, geschmückt mit Wandmalereien und Graffiti, sind ein wilder Mix aus chinesischer und portugiesischer Architektur und vor allem eins – ganz verschieden und bunt.

Asiaten stehen Schlange vor einem rosa Haus in der „Street of Happiness“, fahren die Selfiestange aus, knipsen sich und teilen die Fotos in den sozialen Netzwerken. Die Shopping-Meile schlechthin ist die Thalang Road in Phukets Old Town.

Die Graffiti und Wandmalereien in der Altstadt von Phuket begeistern die Urlauber besonders.
Die Graffiti und Wandmalereien in der Altstadt von Phuket begeistern die Urlauber besonders. Foto: Tanja Rastätter

Hier gibt es einfach alles von Flip-Flops über Tücher, Taschen, Lesezeichen bis hin zu Kleidern und Hüten. 

Vor allem Strandkleider sind angesagt, die auch im heimischen Schwimmbad ein Farbklecks sind und die sonst niemand Zuhause trägt. Direkt um die Ecke liegt übrigens Torry’s Ice Cream, wo es leckeres hausgemachtes Eis gibt.

Ausgleich und Wohlbefinden im Luxushotel in Thailand

Dass sich Phuket von seinem Image als Billig-Reiseziel verabschieden will, zeigen Häuser wie das „Como Point Yamu“ im Osten der Insel. Inhaberin Christina Ong, die ursprünglich aus Singapur stammt, baute 1991 ihr erstes Hotel in London. 

Seitdem folgten viele weitere. Sie legt Wert auf Ausgleich und Wohlbefinden, Yoga und Pilates, weshalb auf jedem Zimmer Yogamatten liegen. Die Küche des Hotels zählt zur Weltklasse. 

Endlose Sicht und ein traumhafter Blick am 100-Meter-langen Pool des Hotels „Como Point Yamu“.
Endlose Sicht und ein traumhafter Blick am 100-Meter-langen Pool des Hotels „Como Point Yamu“. Foto: Tanja Rastätter

„Wir kombinieren zeitgenössische Elemente mit lokalen Produkten und Kräutern unseres hauseigenen Chef-Gartens“, erzählt der 53-jährige Koch Steven Black, der aus Australien stammt. Er ist seit 2018 Küchenchef im Hotel und bereitet die Gerichte im italienischen oder thailändischen Restaurant zu.

Der 100 Meter lange Pool, das Spa, Ausflüge, Bootstouren, Kochkurse sowie Exkursionen zu kulturellen Sehenswürdigkeiten – langweilig wird den Gästen des „Como Point Yamu“ nicht. Es gibt sogar eine Privatinsel, die per Longtailboot zu erreichen ist und wo die Gäste den weißen Sand zwischen ihren Zehen spüren können. 

Eine abendliche Bootsfahrt führt zu unvergesslichen Felsformationen, die sich aus dem Wasser erheben. Wer einfach nur faulenzen möchte: Die 79 Zimmer und 27 Villen mit eigenem Pool, die von der italienischen Designerin Paola Navone gestaltet wurden, haben einen unverbauten Blick auf die Phang-Nga-Bucht. Modedesignerin Donna Karan ist Stammgast der Hotelkette, um den Akku neu aufzuladen.

Die generelle Erkenntnis nach dem Phuket-Urlaub: In schwierigen Situationen einfach lächeln wie die Thai und Dinge auch einmal locker nehmen. Manchmal wird das Problem dadurch schon weggelächelt.

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