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Nach Steinwürfen auf die Autobahn

Versuchter Mord: Steinewerfer wird in Bayern der Prozess gemacht

In der Absicht, die Fahrzeuginsassen zu ermorden, soll ein Mann in Schwaben von einer Brücke Steine auf Autos geworfen haben. Der 42-Jährige bestreitet dies. In einem Indizienprozess müssen die Richter nun die Wahrheit herausfinden.

Ein Abstandsmesser ist auch einer Brücke über der Autobahn im Einsatz.
Steinewerfer stellen an Autobahnbrücken eine immense Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. (Symbolbild) Foto: Polizeipräsidium Offenburg

Wegen versuchten Mordes muss sich ein mutmaßlicher Steinewerfer seit Dienstag vor dem Memminger Landgericht verantworten. Zum Prozessauftakt warf die Anklage dem 42-Jährigen vor, er habe bei drei Würfen von Brücken auf die Autobahn 96 im Raum Memmingen arglose Autofahrer heimtückisch töten wollen. Laut einem Gerichtssprecher bestreitet der Mann die Taten, äußern kann er sich dazu aber erst beim nächsten Verhandlungstermin am 5. Oktober.

Handydaten und DNA-Spuren verraten Täter

Der Mann wurde aufgrund der Auswertung von Handydaten an einem Tatort festgenommen, er sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. An einem Stein sollen seine DNA-Spuren gefunden worden sein. Für den Indizienprozess sind mindestens sechs weitere Verhandlungstage geplant, das Urteil könnte Mitte Oktober fallen. Dem Angeklagten droht eine mehrjährige Haftstrafe. Auch die Höchststrafe, eine lebenslange Freiheitsstrafe, ist möglich.

Ähnliche Prozesse gibt es immer wieder in Deutschland. Eine der folgenreichsten Taten trug sich Ostern 2008 auf der A29 in Niedersachsen zu. Ein Mann warf einen sechs Kilogramm schweren Holzklotz auf den Wagen einer Familie. Der Klotz durchschlug die Windschutzscheibe und tötete eine 33 Jahre alte Mutter. Der Täter wurde vom Landgericht Oldenburg zu lebenslanger Haft verurteilt.

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