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Reisetipps: ein Tag - ein Ziel

Würzburg: Berauschender Mix am Main

Sie ist der ganze Stolz Unterfrankens: Würzburg. In der BNN-Serie "24 unter 3" gibt es tolle Tipps zur Metropole der Fürstbischöfe - angefangen beim beliebten Schöppeln am Mainufer bis zum hippen Partyboot für Grillfreunde.

Alte Mainbrücke in Würzburg
Die alte Mainbrücke mit den Heiligenstatuen ist eines der Wahrzeichen Würzburgs und Ort für den beliebten Brückenschoppen. Foto: Franken Tourismus

24 Stunden in einer Stadt, die weniger als drei Stunden entfernt liegt – das ist die Idee hinter der BNN-Serie „24 in unter 3“. Heute geht es für ein Wochenende nach Franken. Genauer gesagt nach Würzburg – der Metropole der Fürstbischöfe.

Der gute Goethe war ein (Wein-)Trinker vor dem Herrn, und ein Tröpfchen hatte es im besonders angetan – der Würzburger Steinwein. „Kein anderer Wein will mir schmecken, und ich bin verdrießlich, wenn mir mein gewohnter Lieblingstrank abgeht“, notierte der Herr Geheimrat. Die Weinberge bestimmen noch heute das Bild der Landschaft rund um die fränkische Perle Würzburg. Der Bocksbeutel, diese einmalige Flaschenform, ist omnipräsent. Wer in der alten Bischofsstadt Bier bestellt und sich Silvaner, Müller-Thurgau & Co. entgehen lässt, ist selbst schuld.

Berauscht ist der Würzburg-Besucher aber noch aus einem anderen Grund: Fast muss man dankbar sein für die Baulust der Fürstbischöfe, für die Repräsentationssucht der Herren von Schönborn. Kaum ein Bauwerk, kaum ein Denkmal, das nicht mindestens mit einem I-Tüpfelchen Barock verziert wurde. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde die Altstadt zwar bis auf die Grundmauern zerstört, doch anstatt die Main-Perle mit gesichtslosen Neubauten zu verschandeln, entschlossen sich die Bürger, die alte Pracht auferstehen zu lassen. Behäbig geht es in Würzburg dennoch nicht zu: Dafür sorgen 30.000 Studenten, die Würzburg ein reiches kulturelles Angebot und ein aktives Nachtleben bescheren.

9 Uhr: wunschlos glücklich

Wenn ein Café „Wunschlos glücklich“ heißt, darf man einiges erwarten. In der Bronnbachergasse gibt es feine Waffeln aus veganem Teig, hausgemachte Marmeladen, köstliche Müslis und leckere Brotzeit-Stullen.Zwischen Papeterie und eigenwilligem Porzellan, selbst entworfener und genähter Mode für große und kleine Menschen lässt es sich herrlich Frühstücken. Abends verwandelt sich das„Wunschlos glücklich“ in einen Bühnensaal, wo Platz für Musik, Lesungen, Poetry Slams und Schauspielkunst ist.

Wunschlos glücklich, Bronnbachergasse 22R, geöffnet Montag bis Donnerstag 9 bis 14 Uhr, Freitag bis Sonntag 00 bis 18 Uhr

11 Uhr: Schöppeln am Mainufer

Die einen lieben sie abgöttisch, die anderen hassen sie – oder vielmehr die Menschenmassen, die sich tagsüber über die Alte Mainbrücke schieben. „Geschöppelt“ wird dort rund um die Uhr. Mit Blick auf die Festung und die Wallfahrtskirche „Käppele“, die auf dem Nikolausberg thront, trifft sich Jung und Alt in lockerer Stimmung und genießt den „Brückenschoppen“. Wer keinen Wein mag: Zur Not darf es auch ein Glas Sekt sein.

Brückenschoppen auf der Alten Mainbrücke, Ausschankschluss 22.30 Uhr.

Der Kaisersaal der Würzburger Residenz. (zu dpa "Prunkschloss mit riesigem Weinkeller - 300 Jahre Residenz Würzburg") +++ dpa-Bildfunk +++
Prunkschloss mit riesigem Weinkeller: der Kaisersaal der Würzburger Residenz. Foto: Nicolas/dpa



13 Uhr: Mittagessen im Stachel

Er gilt als der älteste Gasthof Würzburgs: der Stachel, dessen erste Erwähnung auf das Jahr 1318 zurückgeht. In den Gaststuben mit den neugotischen Holzverzierungen tafelten schon der Reichsritter Götz von Berlichingen und Tilman Riemenschneider. Heute kommen jene, die fränkisch kreative Küche schätzen. Für den ganz großen Hunger gibt es ein viergängiges Überraschungsmenü.

Zum Stachel, Gressengasse 1, Öffnungszeiten dienstags bis samstags 11.30 bis 24 Uhr, Sonntag und Montag Ruhetag

14 Uhr: Sightseeing mit dem Segway

Wer die schönsten Winkel Würzburgs entdecken möchte, tut dies zu Fuß – oder auf einem Segway. Die Handhabung des schnittigen Transportmittels ist im Handumdrehen gelernt, einzige Voraussetzung ist die Mofa-Prüfbescheinigung. Das Angebot an Touren ist groß. Es beginnt bei der 90-minütigen Citytour und endet bei „Wein und Lust“.

Segtrail, Pleichertorstraße 5. Die leichte Citytour kostet 59 Euro. Die dreieinhalbstündige Tour in die Weinberge von Randersacker mit Weinprobe 89 Euro.

16 Uhr: Hinauf auf den Nikolausberg

Vom Nikolausberg auf der linken Mainseite, 70 Meter über Würzburg, grüßt die wohl bekannteste Wallfahrtskirche der Diözese: das Käppele. Über 300 Stufen sind es bis zu einer der schönsten Kirchen Frankens mit ihren Zwiebeltürmchen. Die Wallfahrtskirche ist das letzte Werk von Balthasar Neumann und zählt zu den wenigen Gebäuden, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt überstanden haben. Insgesamt 77 Figuren und 14 Kreuzweg-Kapellen säumen den Aufstieg.

Die Wallfahrtskirche hat in den Sommermonaten täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Im Winter bis 16 Uhr.

18 Uhr: Grill and Chill

Mit Familie und Freunden unterwegs? Wie wäre es mit einer Main-Tour mit BBQ Donut. Die runden Boote mit integrierter Grillmöglichkeit bieten Platz für bis zu zehn Personen und sind bestens für einen zünftig Grillabend ausgestattet. Nach einer kurzen Einweisung steht der Fahrt auf dem Main nichts mehr im Weg.

BBQ Donut: Es gibt unterschiedliche Pakete. In der Regel sind das Grillgut sowie Getränke im Preis inbegriffen, ausreichend für zehn Personen. Das Boot kann ab fünf Personen auch stundenweise gemietet werden.

20 Uhr: Im Keller der Residenz

Tief im Innern der Würzburger Residenz erstrecken sich die weitläufigen und labyrinthisch wirkenden Kellergänge des ehemaligen „Fürstbischöflichen Hofkellers”. Wenn die endlosen Gänge und Gewölbe stimmungsvoll beleuchtet werden, gibt es in ganz Würzburg keinen besseren Ort, um den Geheimnissen der edlen Tropfen auf die Spur zu kommen. Die öffentlichen Weißweinproben werden bis Dezember an zahlreichen Tagen angeboten. Verkostet werden sechs ausgewählte Gutsweine.

Hofkeller der Residenz. Öffentliche Führungen gibt es freitags um 16.30 sowie um 17.30 Uhr, samstags und an Feiertagen ab 10 Uhr jede volle Stunde.

22 Uhr: Nobel Nächtigen

Hoch über Würzburg liegt das Schlosshotel Steinburg, oberhalb jenes berühmten Weinberges, dessen Tropfen Goethe zu seinem Lieblingstrank erkor. Die 69 Zimmer sind individuell eingerichtet und verströmen das Flair vergangener Zeiten.

Schloss Steinburg, Steinbergweg 100, Telefon(09 31) 9 70 20. Das Doppelzimmer mit Frühstück gibt es ab 183 Euro.

Wie kommt man hin

Mit dem Auto: Wer mit dem Auto von Karlsruhe ins knapp 200 Kilometer entfernte Herz Unterfrankens möchte, kommt um ein besonders befahrenes Stück Autobahn nicht herum: die A 6 zwischen dem Kreuz Walldorf und Heilbronn mit ihren zahlreichen Baustellen. Stau ist da programmiert. Etwas flotter geht es auf der A 81 voran. Kaum länger dauert die Fahrt über Frankfurt. Von dort geht es auf der A3 nach Würzburg. Ein Zwischenstopp in Aschaffenburg bietet sich an.

Mit dem Zug: Wer nach Bahnverbindungen zwischen Karlsruhe nach Würzburg sucht, bekommt ziemlich viele ausgespuckt. Eines eint sie: Sie sind nicht besonders schnell, ziemlich teuer und allesamt mit Umsteigen verbunden. Drei Stunden Fahrt für 200 Kilometer sind keine Seltenheit, zweimal Umsteigen ebenfalls nicht. Wer sich dennoch für den Zug entscheidet: Ein Auto braucht man in Würzburg nicht. Fast alle Sehenswürdigkeiten sind gut zu Fuß zu erreichen. Zum Marienberg fährt ein Bus.

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