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Verschiedene Einkehr-Möglichkeiten

Im Krummen Elsass die Seele baumeln lassen: Eine E-Bike-Tour entlang des Saar-Kohle-Kanals

Rund 30 Kilometer lang ist der Radweg, der entlang des Saar-Kohle-Kanals durch das Elsass führt. Er ist gesäumt von alten Wärterhäuschen, Schleusen und viel Grün.

Idyllisch am Saar-Kohle-Kanal gelegen: Das Restaurant „L`Ecluse 16“ in Altwiller in einem alten Backsteingebäude. Hier gibt es kulinarische Spezialitäten aus dem „Alsace bossue“.
Idyllisch am Saar-Kohle-Kanal gelegen: Das Restaurant „L`Ecluse 16“ in Altwiller in einem alten Backsteingebäude. Hier gibt es kulinarische Spezialitäten aus dem „Alsace bossue“. Foto: Volker Knopf

Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde – der Jachthafen von Harskirchen mit seinen bunten Booten und seinem Campingplatz de l’Etang. Hier im Krummen Elsass westlich von Sarre-Union kann man bestens die Seele baumeln lassen. Oder: Man leiht sich ein E-Bike. Dies ist direkt am Campingplatz möglich. Betreiberin Edith Claus hat vier Elektro-Fahrräder zur Verfügung, die für einen halben, einen ganzen oder mehrere Tage gegen Gebühr verliehen werden.

Zunächst wird eine Kaution hinterlegt und schon geht es mit Schwung los. Gleich wenn man aus dem Camping-Gelände links nach Süden abfährt, ist man auf der Strecke entlang des Saar-Kohle-Kanals. Herrlich. Keine Straßen, dafür ein rund 30 Kilometer reiner Radweg, direkt am tiefen Blau des Kanals, der gesäumt ist von alten Wärterhäuschen, Schleusen und viel Grün.

Schon nach wenigen Kilometern ist rechts der Strecke ein netter Picknick-Platz mit Bänken. Wir fliegen geradezu durch die Landschaft und unterhalten uns zwischendurch mit Schweizer Hausboot-Fahrern, die routiniert eine Schleuse nach der anderen passieren. Die Sonne scheint, der Fahrtwind kühlt und andere Radler sind kaum zu sehen.

Entlang der Strecke gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Einkehren

Gleich zu Beginn der Tour steht linker Hand ein hübsches Backsteingebäude. Es ist die Gaststätte „L’Ecluse 16“ in Altwiller“, die im „Alsace Bossue“ bekannt ist und gehobene Gastronomie anbietet. Die idyllisch am Saar-Kanal gelegene Gaststätte gilt als beliebter Treffpunkt für Freunde von Spezialitäten der Region.

Wer es etwas legerer möchte, der kann einige Kilometer weiter rechter Hand im Dörfchen Mittersheim, das man nach rund 13 Kilometern passiert, in einem Café mit Camping-Flair Rast machen. In Mittersheim fährt man durch das Hafenareal und eine mäandernde Seelandschaft. Auch hier gibt es einen Campingplatz am See namens „Lac vert“ (Grüner See). Einige Kilometer östlich der Route befindet sich Fénétrange, ein historisches Städtchen und frühere Pferdekutschen-Station.

Hier wartet mit der Wendeltreppe von Fénétrange eine architektonische Sensation der Renaissance. Die Steintreppe des Chateaus hat keinen Stützpfeiler in der Mitte und schlängelt sich in einem Guss Richtung Turm. Bereits im 16. Jahrhundert wurde die skurrile Treppe ohne Stützpfeiler errichtet und war damals eine der ganz wenigen ihrer Art (Besuch allerdings nur nach telefonischer Anmeldung) in Europa.

Oder: Es bietet sich eine Stippvisite im Tierpark Rhodes an, der sich einige Kilometer westlich der Radroute befindet. Hier tummeln sich Bären, Luchse, Wölfe, Hirsche oder Murmeltiere auf einem bemerkenswerten Areal. Der Besucher hat nicht das Gefühl in einem Zoo zu sein, da sich die Barrieren in die Landschaft einfügen. Immer wieder gibt es Holzhütten als Beobachtungsstationen.

Biwak, Chalet oder Hausboot: Campingplatz bietet verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten

Der Tierpark in Lothringen versprüht eher den Charme eines Wildlife-Parks mit dem Fokus auf europäischer Fauna (man kann hier sogar in einer Holzhütte im Park übernachten). Wir machen uns auf der Velo-Route jedoch retour zum Ausgangspunkt Harskirchen im Nordwesten des Départements Bas-Rhin auf.

Der Hafen wurde mitsamt der Wasserstraße zwischen 1861 und 1866 errichtet. Wie der Name Saar-Kohle-Kanal es anklingen lässt, wurde hier die Kohle der lothringischen Zechen ins Elsass verschifft. Bis zum Ersten Weltkrieg war der Hafen von großer Bedeutung. Danach verlor er seine Wichtigkeit und ist heute beliebter Treffpunkt für Freizeitkapitäne der Region.

Der Campingplatz selbst, an dem man die E-Bikes entliehen hat, atmet etwas den Charme der 1970er Jahre. Es ist jedoch ein Paradies für Angler, Pferde grasen, man kann in einem Chalet (neben Zelt, Biwak und Campingwagen) übernachten. Hausboote kann man ebenfalls mieten. Camping-Urlauber vornehmlich aus der Schweiz, den Niederlanden oder Frankreich zieht es hierher.

Am Campingplatz gibt es Faltblätter mit Radtour-Angeboten, welche die Touren genau skizziert. Sie heißen „Zwischen Kanal und versteckten Landschaften“, „Erkundung der Nassauer Grafschaften“, oder „Entlang der Saar“.

Internet

camping-coeur-alsace.fr/de

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