Skip to main content

50 Jahre Theaterfreunde

Wie die Sphinx auf die Bühne kam: Die Mäzene hinter den Kulissen am Badischen Staatstheater feiern

Sie wünschen, wir schenken: Die Theaterfreunde unterstützen alle Bereiche von der Oper bis zum Ballett im Karlsruher Mehrspartenhaus – in 50 Jahren flossen zwei Millionen Euro.

Hendrik van Ryk und Katrin Lorbeer
Klingendes Geschenk: Hendrik van Ryk und Katrin Lorbeer begutachten die neu angeschaffte digitale Orgel im Orchestergraben, die erstmals bei der Ballett-Premiere von „Per Aspera ad astra“ zum Einsatz kam. Foto: Theaterfreunde

Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Das gilt auch und besonders für die Theaterfreunde. So nennen sich kurz all jene, die zur Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters gehören.

Ob ausgefallene Kostüme, eine Sphinx für das Bühnenbild der Oper „Aida“, Instrumente oder auch ein Elektrostimulationsgerät für strapazierte Gliedmaßen im Ballett – immer wieder erfüllen sich derlei Wünsche des Theaters durch die Beiträge der Mitglieder.

Diese wiederum erhalten exklusive Einblicke auch hinter die Kulissen, können in Proben zu Neuproduktionen spitzeln und so Anteil nehmen am künstlerischen Prozess, verabreden sich zu exklusiven Kulturreisen oder treffen sich zum Talk im Entrée.

Die Liste der Förderungen und Erlebnisse ist lang und reicht Jahrzehnte zurück. Denn der nach eigenen Aussagen größte Kulturförderverein der Stadt Karlsruhe feiert runden Geburtstag.

Mehr als zwei Millionen Euro in 50 Jahren

Vor 50 Jahren wurde die Gesellschaft der Freunde des Badischen Staatstheaters gegründet. Der 1.300 Mitglieder zählende Verein hat seit 1972 das Haus mit insgesamt mehr als zwei Millionen Euro unterstützt.

Das soll gefeiert werden. Bei der Mitgliederversammlung im Entrée des Theaters verkündet Katrin Lorbeer, die dem Verein seit knapp einem Jahr vorsitzt, die Jubiläums-Pläne. Dazu gehört großer Geldsegen und ein Gala-Diner, bei dem die Mitglieder gewissermaßen selbst im Rampenlicht stehen.

Weihnachtssingen stammt aus den Anfängen des Vereins

Dass im Jahr 1967 die Pläne für einen Neubau des Badischen Staatstheaters ins Stocken geraten waren, war sozusagen der Grundstein für den Verein. Um Impulse zu geben, entwickelten Mitglieder der Stadtverwaltung und Theaterbegeisterte die Idee der Gesellschaft der Freunde.

Jetzt den Newsletter für Karlsruhe, Ettlingen und die Hardt abonnieren.

Wie geht es weiter mit dem Verkehr und den Baustellen in Karlsruhe? Was wird aus der Wohnungsnot und der Sicherheit in der Innenstadt? Was ist los in der Stadt und was bewegt ihre Bewohner?

Die wichtigsten Infos für Karlsruhe, Ettlingen und die Hardt und exklusive Hintergrundberichte: Das liefert der kostenlose BNN-Newsletter jeden Abend direkt in Ihr Postfach. Jetzt anmelden.

Am 19. Juni 1972 wurde sie im Kleinen Haus gegründet, im gleichen Jahr entstand die Tradition des beliebten „Weihnachtssingens“. Erster Vorsitzender war Heinz Draheim, ihm folgte 1989 Heinrich Jäger. Das Programmangebot wuchs. 2005 wurde neuer Vorstand Bernd Krüger, in dessen 16 Jahren Amtszeit sich die Zahl der Mitglieder erheblich steigerte.

Seit 2011 stand ihm Katrin Lorbeer zur Seite, die den Vorsitz 2021 übernahm. Ihr zur Seite steht Hendrik van Ryk, Thomas Rohr als Schatzmeister sowie Ursula Kasper als Schriftführerin.

Die Theaterfreunde verstehen sich auch als Multiplikatoren und ideelle Unterstützer. Sie wollen die Kulturinstitution in die Gesellschaft hinein vernetzen und setzen sich immer wieder öffentlichkeitswirksam für die Belange des Theaters und seiner Ensembles ein, wie Lorbeer erläutert.

„Was unsere Mitglieder fördern, soll auch nachhaltig und sichtbar sein.“ Als Beispiel nennt sie die Finanzierung einer digitalen Orgel, die erstmals bei der Ballett-Premiere von „Per Aspera ad astra“ zum Einsatz kam.

Gala-Diner im Sommer 2023 auf der Bühne

Alle Sparten sollen anlässlich des Jubiläums bedacht werden: Ob ein Zuschuss für eine Drehbühne im Schauspiel, die Mitfinanzierung einer Publikation über die Badische Staatskapelle, barrierefreie Angebote im Jungen Staatstheater oder die Förderung von Nachwuchstalenten in der Oper – die Theaterfreunde schütten in diesem Jahr erstmalig eine Fördersumme von mehr als 100.000 Euro aus. „Damit machen wir uns selbst das größte Geburtstagsgeschenk“, so Schatzmeister Thomas Rohr.

Groß gefeiert wird im Juli 2023 mit einem Gala-Diner: Vor der Premiere der Oper „La Bohème“ dürfen die Teilnehmer im Bühnenbild Platz nehmen und in dieser Kulisse ein Menü genießen. Alle Sparten sollen dann ihre Aufwartung machen und befeuern mit künstlerischen Beiträgen an diesem Abend die Spendenfreudigkeit. Im Jungen Staatstheater ist zwei Wochen später ein Familienfest geplant.

nach oben Zurück zum Seitenanfang