Treue Besucher müssen sich umgewöhnen: Das FernsehfilmFestival Baden-Baden geht in diesem Jahr als TeleVisionale an den Start.
Neben dem neuen Namen greift auch eine neue Ausrichtung. Der Wettbewerb wird auf deutsche TV-Serien ausgeweitet. Zudem werden vom 21. bis 25. November noch mehr Stars als bei vergangenen Festivals in der Bäderstadt erwartet.
Seit dem Jahr 1989 steht immer im November in Baden-Baden bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und des Senders 3sat der Fernsehfilm im Mittelpunkt.
Mit dem zusätzlich ausgelobten Deutschen Serienpreis wollen die Festivalmacher auf die veränderte Fernsehlandschaft reagieren und die Veranstaltung als Branchentreff etablieren.
Dominik Graf leitet Jury für Fernsehfilmpreis
Die von einer Jury ausgewählten Wettbewerbsbeiträge versprechen hochkarätige Fernsehfilme und Serien. Präsident der Jury für den Fernsehfilmpreis ist mit dem Regisseur Dominik Graf einer der Großen seines Fachs.
Vom klassischen Krimi über Science Fiction bis zum Katastrophenfilm reicht das Angebot. Zur Eröffnung läuft die SWR-Produktion „Sugar Love“ mit Fritz Karl und Barbara Auer.
Unter den zehn Nominierten sind Filme wie „Der Rebell - von Leimen nach Wimbledon“ (RTL+), „Die Wannseekonferenz“ (ZDF) und der „Tatort“-Krimi „Das Mädchen, das allein nach Haus’ geht“ (RBB), der letzte Fall für die Berliner Ermittlerin Nina Rubin (Meret Becker).
„Faking Hitler“ für Serienpreis nominiert
Die Schauspielerin und Grimme-Preisträgerin Lavinia Wilson leitet das Gremium für den Serienpreis. Nominiert sind „Das Begräbnis“ und „Eldorado KaDeWe“ (beide ARD/Degeto), „Der Pass - Staffel 2“ (Sky), „Faking Hitler“ (RTL) und „Munic Games“ (Sky).
„Wer die Beiträge gesehen hat, wird sagen: Oh, ist der deutsche Film gut“, verspricht Festivalleiter Urs Spörri. Durch die Vorauswahl der Jurys könne die TeleVisionale bei Fernsehfilmen und Serien „das beste des vergangenen Jahres“ präsentieren.
Alle nominierten Filme und Serien werden im Kurhaus gezeigt und von einer Jury live vor Ort mit den anwesenden Filmteams und dem Publikum diskutiert. Am letzten Tag der TeleVisionale, am Freitag, 25. November, werden ab 20 Uhr bei der Preisverleihung im Bénazetsaal die Sieger bekannt gegeben.
Als Gäste werden neben Vertreten der TV-Anstalten und Streamingdienste auch viele Prominente der Branche erwartet.
Einer der prominentesten Gäste wird „Tatort“-Star Jan-Josef Liefers sein. Er führte bei „Honecker und der Pastor“ Regie. Der Streifen ist für den Fernsehfilmpreis nominiert.
Liefers ist mit weiteren Regisseuren wie Matti Gschonneck oder Marie Kreutzer sowie den Schauspielerinnen Meret Becker und Julia Jentsch Gast bei Talkrunden im Rahmenprogramm des Festivals.
Sönke Wortmann wird auch erwartet
Festival-Dauergast wird Sönke Wortmann sein. Der Regisseur ist Juror des von der Baden-Württembergischen Filmförderung MFG ausgelobten Regie-Nachwuchspreises. Im Wettbewerb um den „MFG-Star 22“ sind vier Kino-Produktionen von Nachwuchsfilmemachern im Rennen.
Erfreulich für alle Fernsehfilm- und Serien-Freunde: Die Teilnahme an der TeleVisionale ist kostenlos. „Es ist unsere Aufgabe, Kultur zu vermitteln“, sagt Daniela Ginten, Geschäftsführerin des Festivals und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.
Allerdings ist eine Anmeldung unter www.televisionale.de erforderlich. Spontane Besucher haben Zutritt, sofern die Kapazitäten nicht erschöpft sind.
3sat zeigt Beiträge aus Fernsehfilm-Wettbewerb
Alle für den Fernsehfilm-Wettbewerb nominierten Beiträge können auch am heimischen Bildschirm verfolgt werden. Jeweils zwei werden ab Samstag, 19. November, bis Mittwoch, 23. November, im Abendprogramm von 3sat gezeigt.
Die Produktionen sind zudem laut einer 3sat-Sprecherin ab 19. November in der Mediathek abrufbar. Die Zuschauer können per Telefon und im Internet über die Preisträger des 3sat-Publikumspreises abstimmen.