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CDU-Fraktionschef nimmt Temposünder Untersteller in Schutz

Im Streit um den Tempoverstoß von Umweltminister Franz Untersteller hat CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhard den Grünen Politiker in Schutz genommen. Man sollte Milde walten lassen. FDP-Chef Hans-Ulrich Rülke sprach derweilen von einer offensichtlichen „Zwangsehe“ zwischen den Grünen und der CDU, die die Wähler im März beenden sollten.

Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) antwortet am 13.05.2016 in Stuttgart (Baden-Württemberg) bei einem Interview in seinem Arbeitszimmer gestikulierend auf Fragen eines Journalisten. Foto: Philip Schwarz/dpa (zu dpa: "Franz Untersteller" vom 16.05.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) antwortet am 13.05.2016 in Stuttgart (Baden-Württemberg) bei einem Interview in seinem Arbeitszimmer gestikulierend auf Fragen eines Journalisten. Foto: Philip Schwarz/dpa (zu dpa: "Franz Untersteller" vom 16.05.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit Foto: Philip Schwarz

Die private Raserei des grünen Umweltministers Franz Untersteller hat am Donnerstag ein parlamentarisches Nachspiel gehabt. Während FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke von „einem klassischen Fall grüner Doppelmoral“ sprach, erhielt Untersteller Rückendeckung vom Koalitionspartner CDU.

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Wolfgang Reinhart

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Reinhart zitierte die Bibel: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Untersteller (63) beende sowieso seine Karriere nach der Landtagswahl im März. „Lassen wir Milde walten“, sagte Reinhart. „Gewähren wir ihm einen ehrenvollen Zieleinlauf.“ Der Umweltminister war Ende November auf der Autobahn 8 von der Polizei bei einer Tempoüberschreitung von 57 Kilometern pro Stunde erwischt worden.

FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sah darin ein Beispiel für die fehlende Glaubwürdigkeit der grün-schwarzen Koalition. Die Liste der Streitthemen und Widersprüche sei lang. Rülke zitierte die Grünen-Landesvorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand, die den Koalitionspartner kürzlich als „Klotz am Bein“ bezeichnet hatten.

Wie, Herr Reinhart, fühlt man sich so als Klotz am Bein?
Hans-Ulrich Rülke

Es sei offensichtlich, dass das Bündnis von Grünen und CDU eine „Zwangsehe“ sei, die die Wähler im März hoffentlich beendeten.

Reinhart verteidigte die Koalition und lobte das Krisenmanagement in der Corona-Zeit. „Die Koalition arbeitet hoch verlässlich und hoch erfolgreich“, sagte der CDU-Politiker. „Wir haben eine erstklassige Erfolgsbilanz aufzuweisen.“ Grün-Schwarz habe das Land in der Corona-Krise zusammengehalten. Die „Komplementärkoalition“ habe sich in den vergangenen fünf Jahren als gutes Modell erwiesen. Die Kritik der Grünen-Spitze an der CDU bezeichnete er als „Getöse“ von Nicht-Abgeordneten zu Beginn des Wahlkampfs.

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