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Eichner erinnert den Verein an die Hausaufgaben

KSC trainiert mit Neuzugängen vor 400 Fans

Beim Karlsruher SC haben die Vorbereitungen auf die am 18. September beginnende Zweitligasaison begonnen. Christian Eichner sieht seinen Kader noch längst nicht komplett.

Aufmerksamer Beoabachter: KSC-Trainer Christian Eichner macht sich am Dienstag ein Bild von der Fitness der Spieler.
Aufmerksamer Beoabachter: KSC-Trainer Christian Eichner macht sich am Dienstag ein Bild von der Fitness der Spieler. Foto: Markus Gilliar/GES

Im Anschluss an die über 100-minütige Ouvertüre mit 22 Spielern auf dem Stadionrasen stand Christian Eichner im linken Marathontor des Wildparkstadions zwischen zwei Absperrbändern. Er lächelte einer maskierten Medienschar auf Abstand entgegen. Hinter ihm lugte die imposante neue Osttribüne ins Bild, auf der auch Bauarbeiter zuvor Blicke aufs Feld gewagt hatten.

Es ist ganz normal, dass man sich zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht gegenseitig in den Armen liegt.
Christian Eichner, Cheftrainer

Was der Cheftrainer des Karlsruher SC jetzt sagte, klang mehr nach Bestandsaufnahme denn nach Klage. „Es ist gibt die finanzielle Seite, die sitzt in Etage eins. Und es gibt die andere, den Sportbereich. Es ist ganz normal, dass man sich zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht gegenseitig in den Armen liegt“, hob er an.

Er erwähnte die Unsicherheiten durch Corona und kam doch zur Sache: „Man muss als Trainer so offen und ehrlich sein, dass es die eine oder andere Position gibt, auf der wir Spieler verloren haben. Da rede ich noch nicht von Qualität, sondern von Quantität. Beispielsweise links hinten, da habe ich nur einen Spieler. Es wäre also ganz gut, wenn wir da noch jemanden holen würden für den Fall, dass Dirk Carlson etwas passiert“. Und: „Die Herrschaften oben“ wüssten das.

Alle Zugänge an Bord

Eichner nutzte den Trainingsauftakt beim Fußball-Zweitligisten also, um auch für seine Baustellen nach innen weiter Verständnis zu schaffen. Links hinten sieht er eine, auf der rechten Außenverteidigerposition auch. Schließlich auch auf dem linken offensiven Flügel, für den sich Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer mit Florian Kath vom SC Freiburg im Grundsatz schon geeinigt hatte. Allerdings ist diese Position mit Marc Lorenz und Dominik Kother bereits doppelt besetzt.

Und wenn am Ende einige seiner Wünsche offenbleiben? „Trotz der Situation hoffe und meine ich, dass wir in der Liga mithalten können und werden. Aber es gibt logischerweise auch eine andere Möglichkeit. Aber dann müssen wir alle uns an die gleichen Dinge erinnern, die wir zu einem gewissen Stand besprochen haben“, erwartet Eichner. Sprich: Panik-Reaktionen wären dann für ihn unverständlich.

Alle drei bisherigen externen Neuzugänge des Sommers mischten bei dem ersten Trainingsspiel der Vorbereitung mit, ebenso der von seiner Leih-Episode aus Braunschweig zurückgekehrte Marvin Pourié. Auf der Haupttribüne saßen während der Einheit 400 per Ticketkauf registrierte Zuschauer auf Abstand, auch hierzu waren Bänder gespannt.

Kader ist noch nicht vollständig

Mit warmen Applaus begrüßten sie den noch nicht vollständigen Kader beim Entern der besonderen Szenerie und beim Verlassen brandete er abermals und anhaltend auf. Dazwischen gab es das eine oder Mal Raunen, wenn Philipp Hofmann in einer Torraumszene in Erscheinung trat oder die Torhüter stark parierten.

Dass der Rechtsverteidiger Jannis Rabold und der Innenverteidiger Marlon Dinger aus der U19 Profiverträge erhielten, war vom Verein noch kurz vor der Einheit mitgeteilt worden.

KSC zahlt Corona-Tests für Testspielgegner FSV Frankfurt

So oft werden die Fans die KSC-Profis während der Vorbereitung auf die am 18. September beginnende Zweitligasaison nicht sehen können, alle Testspiele sind unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgesehen. Auch das nun doch feststehende erste. Für dessen Zustandekommen erklärte sich der KSC laut Eichner zwischenzeitlich bereit, die von der DFL vorgeschriebenen Corona-Tests des Gegners zu bezahlen.

So wird der KSC am Samstag auf den FSV Frankfurt treffen. Bestätigt ist auch das Gastspiel des 1. FC Saarbrücken am 12. August im KSC-Jugendstadion. Spätestens danach wird sich zeigen, wie Eichner mit der Personalie Pourié umgeht. Dem Stürmer hatte Sportgeschäftsführer Kreuzer empfohlen, sich neu zu orientieren. Da das Transferfenster bis 5. Oktober offenbleibt, bedarf die Causa also einer Moderation seitens der sportlichen Leitung.

Bormuth will Führungsfigur sein

Für Markus Kuster, der vom Erstligisten SV Mattersburg kam und der sich im Wettbewerb mit Marius Gersbeck für Benjamin Uphoffs Nachfolge im Kampf um die Nummer eins behaupten will, war das erste Mannschaftstraining beim KSC das erwartete Erlebnis: „Es war schön, dass einige Fans hier waren, das hat Spaß gemacht.“

Er kenne natürlich alle Österreicher, war „mit Marco Djuricin auch in der U21-Nationalmannschaft zusammen, bin hier insgesamt richtig gut aufgenommen worden. Jeder Einzelne ist ein richtig sympathischer und cooler Typ. Ich habe richtig Bock auf die kommenden Wochen und Monate.“

Spielen, der Mannschaft weiterhelfen, Gas geben.
Robin Bormuth, KSC-Neuzugang

Der am Montag verpflichtete Innenverteidiger Robin Bormuth strahlte diese Lust aus. Die Erwartungen des vormaligen Profis von Fortuna Düsseldorf? „Spielen, der Mannschaft weiterhelfen, Gas geben, eine Führungsrolle einnehmen, das ist ganz klar mein Anspruch. Umgekehrt lasse ich mich daran bemessen.“

Dass der zehnprozentige Gehaltsverzicht in der Kabine noch Thema ist, liegt in der Natur der Sache. Der bisherige Kapitän David Pisot sagte dazu gegenüber dieser Zeitung: „Aktuell stehen wir mit dem Verein dazu in Gesprächen und versuchen eine Lösung zu finden. Wir alle sind interessiert daran, dass das Thema schnell vom Tisch kommt.“

Gueye steigt nicht vor Freitag ein

Benjamin Goller, vom SV Werder Bremen ausgeliehen, zeigte wie alle auf dem Rasen schon ordentliche Ansätze. Die Integration auf dem Feld wird für Babacar Gueye frühestens am Freitag einsetzen.

Weil er verspätet aus dem Senegal zur Mannschaft stieß, absolvierte er erst am Dienstag den ersten von zwei binnen 48 Stunden vor einem Einstieg ins Teamtraining DFL-seitig vorgeschriebenen Corona-Tests.

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