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Wanitzek und Gondorf

Neue Möglichkeiten im KSC-Mittelfeld: An Gondorfs Seite könnte Wanitzek wachsen

Marvin Wanitzek kann sich von Jérome Gondorf einiges abgucken. Gondorf kam vor neun Tagen als Leihspieler vom SC Freiburg zum Karlsruher SC. Mit dem Karlsruher gewinnt der Zweitliga-15. für den Abstiegskampf in der Zweiten Fußball-Bundesliga einen weiteren ballsicheren Mann für die Zentrale. Dass Wanitzek und Gondorf miteinander harmonieren, wird große Bedeutung gewinnen.

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Wani2 Foto: GES

Jérôme Gondorf ist Sproß einer fußballverrückten Fußballfamilie der Stadt. Und so klingt der 31-Jährige eben auch wie ein waschechter Durlacher, wenn er anhebt und erzählt, was er als Leihspieler des SC Freiburg beim Club seiner Heimat zu bewegen hofft. „Ich sehe viel Potenzial in der Mannschaft und die Bereitschaft, etwas anzunehmen und zu verbessern“, sagt er. Zweifel am Klassenverbleib des Karlsruher SC, der als Tabellen-15. ins Jahr starten wird, hege er nicht – wenn „sich jeder ein Stück mehr vertraut und sich ein Herz fasst“, wie er sagt.

Gondorf selbst bringt viel Herz und exakt den Zungenschlag mit, der bei den Leuten im Wildpark verstanden wird. Als „offen und direkt“, beschreibt ihn sein neuer Mitspieler Marvin Wanitzek, der auf dem Trainingsplatz und im Testspiel gegen Rot-Weiß Essen (0:2) schon erfahren hat, dass Gondorf auch anders kann als nett. „Lauter und strenger“ gehe es dann zu. Der Neue sei einer, „der den Nebenmann auch mal direkt anpackt, wenn es bei uns mal nicht so läuft. Das hat uns vielleicht gefehlt“.

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Mentalität und Ruhe am Ball

Vielleicht. Sicher ist: Der fünf Jahre jüngere Wanitzek, vom Typ her eher introvertiert, weiß im zentralen Mittelfeld nun einen Senior-Chef an seiner Seite. Er sagt: „Jérôme tut unserem Spiel gut, strahlt eine unheimliche Ruhe am Ball aus, ist ein Mentalitätsspieler“. Am Mittwoch wird es für den 1,74 Meter großen Gondorf darum gehen, im mit über 30.000 Zuschauern gefüllten Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion einer der kühlen Köpfe im Gästeteam zu sein, das den wilden Mut Fast-Abgeschriebener an sich abperlen lassen will. Randnotiz: Dynamo-Coach Markus Kauczinski war Gondorfs Trainer während dessen Tage in der U19 beim KSC gewesen.

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Neue Möglichkeiten im 4-2-3-1 oder 4-1-4-1

Praktisch verfügt KSC-Coach Alois Schwartz nun also über zwei fußballintelligente Zentralspieler, die er als Doppel-Sechs im 4-2-3-1 oder als offensive Variante im 4-1-4-1 mit Lukas Fröde als kopfballstarken Spieler vor der Abwehr einbinden kann. Auf der Sechserposition hätte Wanitzek in der Vorwärtsbewegung mehr Raum, um sich zu entfalten, was seiner Anlage wohl eher entgegen kommt. Gondorf könnte sich auch als verkappter „Neuneinhalber“ um die Verarbeitung von Bällen kümmern, Schnittstellenpässe auf Torjäger Philipp Hofmann wären wünschenswertes Futter. Gerade für Wanitzek sei Gondorfs Ankunft ein Gewinn, findet Schwartz. Er sagt: „Marvin tut es gut, jemanden nebendran zu haben.“ Obwohl er im Profifußball noch nicht so viel erlebt hat wie andere, versuchte er, voran zu gehen – und stieß dabei auch an Grenzen.

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Bei Klassenverbleib bleibt Gondorf bis 2022 beim KSC

Der 110-malige Bundesligaspieler für Darmstadt, Bremen und Freiburg hofft, „dass ich Marvin, aber auch andere, auf ein anderes Level bringen kann“. Und über Wanitzek: „Fußballtechnisch machen ihm die wenigsten was vor. Er hat eine hervorragende Schusstechnik und gutes Raumgefühl. Aber da kann man vielleicht bei ihm noch mehr rausholen, weil es teilweise zu sehr klein-klein ist“. Wenn alles passe, würde das bedeuten, „dass wir die Klasse halten“. Wie KSC-Sportchef Oliver Kreuzer bestätigt, bliebe Gondorf in diesem Fall bis 2022 beim KSC. So wurde es vertraglich festgeschrieben.

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