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Überraschende Bewerbung

Springmann stellt KSC auf die Probe: Ist der Verein bereit für eine Präsidentin?

Eine Polizeibeamtin aus Offenburg bringt in den Wahlkampf um das Amt des Präsidenten beim Karlsruher SC eine überraschende Note. Sie habe ihre Absichten, sich für das Amt zu bewerben, auch im privaten Umfeld nicht an die große Glocke gehängt, erzählt die 36 Jahre alte Dorothée Springmann den Badischen Neuesten Nachrichten am späten Mittwochabend.

Dorothée Springmann möchte KSC-Präsidentin werden.
Dorothée Springmann möchte KSC-Präsidentin werden. Foto: privat

Eine Polizeibeamtin aus Offenburg bringt in den Wahlkampf um das Amt des Präsidenten beim Karlsruher SC eine überraschende Note. Sie habe ihre Absichten, sich für das Amt zu bewerben, auch im privaten Umfeld nicht an die große Glocke gehängt, erzählt die 36 Jahre alte Dorothée Springmann den Badischen Neuesten Nachrichten am späten Mittwochabend. Ihre Bewerbung zu Badens Gin Königin habe sie zwischenzeitlich aber zurückgezogen.

Ihren Arbeitgeber und einen engen Personenkreis habe sie in ihr Vorhaben eingebunden. „Eigentlich waren die Reaktionen durchweg positiv. Da wurde der Mut bewundert, dass ich meine Bewerbung abgebe“, erzählt die Frau, die seit 2014 Mitglied beim KSC und „leidenschaftlicher Fan“ des Vereins ist, wie sie sagt.

Wer ist Dorothée Springmann?

Bis zum Bewerbungsschluss in der Nacht zum Mittwoch hatte sie niemand auf der Rechnung. Als der Wahlausschuss des KSC die fünf Kandidaten in einer Pressemitteilung veröffentlichte , war auch im Kreis der davor bekannten Anwärter die Überraschung vermutlich groß.

Wer ist Dorothée Springmann? Das war die Frage des Mittwochabends. Sie wird bei der virtuellen Mitgliederversammlung am 30. Juli gegen den amtierenden Vizepräsidenten Holger Siegmund-Schultze, Axel Kahn, Kai Gruber und Rolf Dohmen antreten, deren angekündigte Bewerbungen vom Verein inzwischen ebenfalls bestätigt wurden.

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Was sie antreibt?

Sie habe „die Geschichte mit Herrn Wellenreuther, den ich kenne, natürlich verfolgt“, sagt sie. Doch die Umstände des Amtszeitendes des am 14. Mai unter Druck des „Bündnis KSC“ zurückgetretenen Ingo Wellenreuther seien für ihre Entscheidung kein Motiv gewesen, versichert sie und stellt fest: „Die Konkurrenz ist alteingesessen und mir einen Schritt voraus. Aber vielleicht kann ich auf meine Weise punkten“, sagte Springmann, die damit gleichzeitig die erste Vorstandsbewerberin in der KSC-Geschichte ist.

Bewerbung als Gin-Königin

Springmann möchte nicht nur KSC-Präsidentin werden, sie hatte sie sich auch bei der Wahl als badische Gin Königin 2021 beworben, was nach der Online-Berichterstattung bei den BNN in den sozialen Netzwerken ein nicht ausgespartes Thema blieb.

Diese Bewerbung habe sie „widerrufen, allerdings wurde es noch nicht von der Seite genommen“, sagte Springmann gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten. Auf dem abgebildeten Foto der Ausschreibung (externer Link) sei aber in der Tat sie zu sehen, bestätigte sie. Besagte Wahl, die erstmals stattfindet und am 1. Juli eröffnet wird, ist eine Initiative des Badischen Kleinbrennerverbands.

Unter dem Profil „Bella“ stellt sich Springmann auf der Internetseite der Initiative als heimatliebende „Ur-Badenerin“ vor. „Und ich bin der Meinung, dass ich auch noch mit 36 Jahren oder gerade deshalb als erste Gin Königin Badens hübsch aussehen und repräsentieren kann“, schreibt sie unter „Wissenswertes“. Sie könne „Menschen auf Anhieb von einem Produkt begeistern, wenn ich davon selbst überzeugt bin“. Sie beschreibt sich als naturliebend und probiere „neue Rezepte in der heimischen Küche aus. Ansonsten bin ich sehr für sportliche Aktivitäten und Gartenarbeit zu begeistern“.

Was sie vorhabe, wenn sie die Mitglieder wählen würden?

Springmann sagt, dass es „beim KSC viele Optionen“ gebe, „wie man etwas verändern kann“ und erwähnt ihre Eindrücke von Stadionbesuchen mit ihrem Sohn. Gerade bei den Angeboten für Familien sei bei den Heimspielen eine Menge zu tun. „Das Angebot darf sich nicht auf den Familientag beschränken“, findet sie. Auch findet sie, dass es an der Zeit sei, dass die Frauen eine stärkere Vertretung und Präsenz fänden. „Die Damenwelt ist im Fußball leider nicht so stark vertreten.“ Springmann wollte nun „den ersten Schritt wagen, und dann sehen wir mal“.

Dorothée Springmann ist die Überraschingskandidatin: Bisher warfen nur vier Interessenten ihren Hut in den Ring, sie kam nun hinzu.
Dorothée Springmann ist die Überraschingskandidatin: Bisher warfen nur vier Interessenten ihren Hut in den Ring, sie kam nun hinzu. Foto: privat

Der Wahlausschuss des Vereins um seinen Vorsitzenden Sathia Lorenz hatte bei einer Sitzung am Abend das weitere Vorgehen festgelegt. Demnach fänden in den nächsten Tagen „Anhörungen der Kandidatinnen und Kandidaten statt, danach entscheidet der Wahlausschuss über die Zulassung zur Wahl“. Wegen der Corona-Situation sollen die zugelassenen Kandidaten dann per Video auf den KSC-Kanälen vorgestellt werden. Die Briefwahl wird aus organisatorischen Gründen ausgeschlossen.

Die Einladungen an die stimmberechtigten Mitglieder zur virtuellen Versammlung am 30. Juli soll nächste Woche verschickt werden. Wegen der Kandidatur von Siegmund-Schultze werde zudem vorsorglich eine neue Ausschreibung für das Amt des Vizepräsidenten mitgeschickt. Sollte der bisherige Vizepräsident zum Präsidenten gewählt werden, würde so bei der Mitgliederversammlung eine direkte Nachwahl des dann offenen Amtes ermöglicht.

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