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Kultur trifft Einzelhandel

Zusammenhalt statt Konkurrenz: 45. Brötzinger Samstag lockt nach Pforzheim

Der 45. Brötzinger Samstag hat zahlreiche Menschen nach Pforzheim gelockt. Es war eine gelungene Mischung zwischen klassischem Straßenfest und Kulturangeboten.

Der Vespa-Club Pforzheim 1950 hatte einige Fahrzeuge zum Anschauen mitgebracht.
Der Vespa-Club Pforzheim 1950 hatte einige Fahrzeuge zum Anschauen mitgebracht. Foto: Stefan Friedrich

Beim 45. Mal muss man eigentlich nicht mehr viele Worte über den Brötzinger Samstag verlieren. Der Veranstaltung gelang am Wochenende der Brückenschlag zwischen viel Kultur einerseits, vielen Aktionen von Einzelhändlern und Vereinen in der Fußgängerzone andererseits.

Entsprechend kurz hielten sich der Erste Bürgermeister Dirk Büscher und der Vertreter des Weststadt-Bürgervereins, Carol Braun, mit ihren Reden bei der offiziellen Eröffnung auf dem Platz vor dem Stadtmuseum. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr umrahmte die Eröffnung musikalisch.

Musik und Kultur sind Trumpf beim 45. Brötzinger Samstag

Musik und Kultur sollten an diesem Tag ohnehin Trumpf sein, jedenfalls war für ein abwechslungsreiches und vielschichtiges Angebot gesorgt.

Beim Café Exil etwa lieferten Live-Bands und ein DJ die passende Unterhaltung, bei der Deutsch-Griechischen Freundschaft am Bistro Point spielte ein Akkordeonist. Einige Meter weiter, auf der Showbühne in der Fußgängerzone, bereitete sich der Jazzclub Pforzheim mit dem letzten Soundcheck auf seinen Auftritt vor.

Direkt daneben wurden türkische Spezialitäten bei der Tagespflege Aslan zubereitet oder beim Arbeiter-Samariter-Bund das Glücksrad gedreht.

Kulinarisch war für die Besucher ohnehin bestens gesorgt. Die Palette reichte von Cevapcici bis zu Kaffee und Kuchen, Letzteres gab’s unter anderem im Alten Rathaus oder beim Vespa-Club Pforzheim. Der Club hatte auch einige Fahrzeuge zum Anschauen mitgebracht, für eine kleine Ausstellung unter freiem Himmel. Offenkundig wurden keine Mühen gescheut.

„Ich weiß, was das organisatorisch letztendlich bedeutet“, dankte Büscher deshalb sowohl dem Weststadt-Bürgerverein als auch dem städtischen Kulturamt, die diese Traditionsveranstaltung gemeinsam betreuen. „Es freut mich, dass ihr wieder ein tolles Programm in diesem Jahr auf die Beine gestellt habt“, sagte Büscher. „Das zeigt, dass Brötzingen lebt und lebendig ist, und wir alle werden heute bei diesem super Wetter ein super Fest haben.“

In Brötzingen ist die feine Balance zwischen Kultur und klassischem Straßenfest nicht einfach nur eine leere Worthülse. Viele Institutionen, Vereine und Gewerbetreibende tun sich zusammen und stellen das Fest für die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam auf die Beine. Denn es wird nicht an Konkurrenz, sondern an Zusammenhalt gedacht. 

Das zumindest war am Samstag überall zwischen Kirchenstraße und Ersinger Straße spürbar. Die Fußgängerzone war für den Verkehr gesperrt, die Umleitung funktionierte. Für Busse waren Ersatzhaltestellen eingerichtet. Und die Besucher brachten genau jene gute Laune mit, die sich Carol Braun bei seiner Begrüßung gewünscht hatte.

Da gab es am Ende eigentlich nur eine Sache, die sich Braun – mit Blick auf die anwesenden Vertreter von Kommune und Land – anders gewünscht hätte: „Von unseren Bundestagsabgeordneten ist leider niemand da, was mich ein bisschen enttäuscht.“

Der entspannten Stimmung rund um die Fußgängerzone schadete es freilich nicht.

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