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Initiative „Die Anstoß“

Kunstfestival soll Leben in die Karlsruher Innenstadt bringen

Die Initiative „Die Anstoß“ startet ein viertägiges Festival am Kronenplatz in der Karlsruhe. Das vielfältige Programm soll die Innenstadt beleben. Ihr Vorschlag: Mehr Räume für Kunst statt Leerstand in der Innenstadt.

Festival „Loß’t am Kronenplatz
Soll den öffentlichen Raum attraktiver machen: Das Festival will Fragen der den Perspektiven der Innenstadt stellen. Foto: Jörg Donecker

Bunte Stöcke schweben in der Luft, Markisen flattern im Wind und spenden Schatten, farbige Sitzmöbel sind über den ganzen Platz verteilt: Seit Donnerstagnachmittag ist der Kronenplatz endlich wieder belebt.

Auf Anregung der Initiative „die Anstoß“, die die freie Kulturszene fördern und vernetzen will, findet noch bis Sonntagnachmittag hier ein Fest statt. Bei freiem Eintritt soll es ein Anfang sein, die östliche Innenstadt zu beleben, mit Kunst, Musik und vor allem Begegnungen.

„L’oßt“ ist der seltsame Titel: lost heißt verloren, l’ost ist der Osten auf Französisch, und das ß kommt bei „die Anstoß“ immer wieder vor, auch an unpassenden Stellen – es gehört zum Design.

Leerstand in der Innenstadt - Raum für Künstler?

Nach leichter lateinamerikanischer Tanzmusik von DJ Jehad Othmann begann das Festival mit einem passenden Podiumsgespräch zum Thema „Kreativraum in der Karlsruher Innenstadt“. Es ging vor allem um die Frage nach den Perspektiven, nach und in der Covid-Zeit, vor allem mit den vielen leerstehenden Ladengeschäften in der Kaiserstraße.

Dennis Fischer von der Karlsruhe Marketing Event GmbH wies darauf hin, dass die Stadt selbst nur wenig Einfluss auf die Belegung von leerstehenden Läden hat, dass auch viele Vermieter wenig Interesse daran haben, Künstler dort einziehen zu lassen: „Das Umdenken dauert noch.“

Es fehlt nicht nur die Kunst in der Innenstadt, es fehlt das Leben.
Lisa Bergmann, Künstlerhaus Karlsruhe BBK

Norina Quinte von „die Anstoß“ kennt dieses Vorurteil: „Künstler machen Dreck und sind laut.“ Lisa Bergmann vom Künstlerhaus Karlsruhe BBK sagte: „Es fehlt nicht nur die Kunst in der Innenstadt, es fehlt das Leben. Es gibt kaum Räume, in denen man sich einfach so aufhalten kann, ohne konsumieren zu müssen.“

Um so einen Begegnungsraum im Passagehof zu schaffen, arbeitet Niklas Braun vom Jazzclub Karlsruhe grade mit der kinemathek zusammen.

Das ist eine Win-win-Situation.
Norina Quinte, „die Anstoß“

Einig waren sich alle, dass Kunst die Attraktivität der Innenstadt stärken würde: „Das ist eine Win-win-Situation“, meinte Quinte und betonte, dass Karlsruhe mit zwei Kunsthochschulen und vielen Künstlern in einer einzigartigen Lage sei, die man fördern müsste. Und sie waren alle der Meinung, dass es keine Lobby für die Kunst gibt und dass man das kontinuierliche Gespräch suchen müsse.

Vielfältiges Programm von Livemusik bis Pflanzenbörse

Der Festauftakt ging mit spannender elektronischer und rhythmisch-treibender Live-Musik von Minae Minae mit HTB Session und Les Trucs weiter, am Freitag gab es einen Workshop mit bewegten Interventionen inklusive Performance, Musik und eine Fahrradwerkstatt.

Am Samstag stehen eine Kleidertausch- und Pflanzenbörse, eine Kinderschmink- und Jonglieraktion, ein Workshop zum Zusammenschweißen eines Kunstwerks aus alten Fahrradteilen, viele Performances und Musik bis spät in die Nacht auf dem Programm.

Am Sonntag endet das Fest mit dem Bau einer Minigolf-Anlage um ein eingefasstes Hochbeet: Dann werden ein paar Saatgut-Bälle geschlagen – also nicht Golfen im Grünen, sondern Golfen für Grünes.

Service

Das Programm gibt es online unter dieanstoss.de/neu/termine.

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