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Verein benötigt weitere Spenden

Die Pforzheimer Vesperkirche steht mit ihrem Abholangebot kurz vor dem Start

Gemütlichkeit fällt bei der Pforzheimer Vesperkirche 2021 dem Virus zum Opfer. Hungrig und ratlos müssen die Gäste aber nicht nach Hause gehen. Warme Mahlzeiten und ein Vesperpaket erhalten sie zum Mitnehmen, und bei Gesprächsbedarf können sie mit einem Experten im Kirchenraum reden.

Leute in der Vesperkirche
Essen in Gemeinschaft: Dieses Bild wird es in der Vesperkirche 2021, die am 17. Januar startet, nicht geben. Wegen Corona wird Besuchern diesmal ein Essenspaket zum Mitnehmen ausgehändigt. Foto: Stefan Friedrich

Die 22. Vesperkirche in Pforzheim steht kurz vor dem Start: Die Erleichterung darüber, dass es am Sonntag, 17. Januar in der Stadtkirche auch wirklich losgehen kann, ist sowohl dem neuen Vorstandsvorsitzenden des ökumenischen Vesperkirchenvereins Thomas Lutz als auch Elisabeth Schweizer vom Organisationsteam anzumerken. Denn die Verantwortlichen hatten zwar in den vergangenen Wochen stets betont, dass es das Angebot – diesmal zum Mitnehmen – auf jeden Fall auch im Corona-Winter geben würde.

Hygienekonzept mit Ordnungsamt abgestimmt

Aber die Pandemie und die hohen Infektionszahlen in Pforzheim erschwerten die Vorbereitungen. „Wir sind so froh, dass wir das hinbekommen haben“, sagt Elisabeth Schweizer, mit Blick darauf, dass viele der langjährigen ehrenamtlichen Helfer im Vorfeld abgesagt hatten, weil sie wegen ihres Alters oder aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören.

Mit dem Ordnungsamt habe man ein Hygienekonzept abgestimmt, erklärt Lutz. Es gibt ein Abzugssystem in der Kirche und feste Teams. Statt wie sonst 50 Helfer am Tag werden es diesmal jeweils elf Ehrenamtliche sein, die den täglichen Betrieb in den vier Wochen bis 14. Februar am Laufen halten.

Es gibt kein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Menschen etwas tun kann.
Thomas Lutz, Vesperkirche

Nach einer Woche ist Ablösung, dann wird das nächste Elfer-Team dafür sorgen, dass die Besucher ihr Essen ausgehändigt bekommen – möglichst zügig, „aber nicht ohne ein gutes Wort“, wie Lutz betont. Er verweist auf ein Bonhoeffer-Zitat, das Motto der diesjährigen Vesperkirche: „Es gibt kein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Menschen etwas tun kann.“

Gemütliches Beisammensein lässt das Virus nicht zu

Lutz beschreibt die Ambivalenz der Situation: „Wir wollen in dieser Zeit da sein und ein Zeichen an die Menschen setzen, dass wir sie nicht vergessen haben.“ Andererseits fällt ein wichtiger sozialer Aspekt der Vesperkirche weg. Statt gemütlichem Beisammensein im festlich geschmückten Kirchenraum wird das zuvor verpackte Essen den Gästen mitgegeben. Neben einem warmen Mittagessen bekommen sie ein Vesperpaket mit Brötchen und Wurst sowie süße Stückchen, ein warmes Getränk und Obst.

Für die Essensausgabe müssen sich die Menschen mit Abstand und Mundschutz an der Stadtkirche anstellen. Dort gibt es dann das Versorgungspaket. Die vorgegebene Strecke verlaufe teilweise durch die Kirche, erklärt Lutz. Zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes sorgen für einen geregelten Ablauf. Normalerweise wird die Vesperkirche von etwa 350 Ehrenamtlichen unterstützt, darunter Schulklassen und Praktikanten. Doch auch das lässt die Pandemie nicht zu.

Unsere finanziellen Mittel werden nicht ausreichen.
Thomas Lutz, Vesperkirche

„2020 haben wir dank der großen Spendenbereitschaft der Menschen in Pforzheim unser finanzielles Ziel erreicht“, erklärt Lutz. Die Vesperkirche finanziert sich ausschließlich durch Spenden, und schon jetzt steht für Lutz fest: „Unsere finanziellen Mittel werden nicht ausreichen, wir benötigen weitere Spenden für dieses wichtige Angebot.“ Ärztliche Betreuung und Haareschneiden gibt es bei der Vesperkirche 2021 nicht – aber die Möglichkeit zum Beratungsgespräch: Mitarbeiter von Caritas, Wichernhaus und Diakonie werden vor Ort sein und können auch eine Weitervermittlung in die Wege leiten.

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