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Großes Jubiläumsfest geplant

Schachclub in Ersingen wird 75: Erfolgreich dank Jugendarbeit

Mit buntem Programm und mehreren Turnieren: Ersinger Schachclub feiert 75. Geburtstag

die Nachwuchsspieler des Ersinger Schachclubs
Wenn sie sich freitagnachmittags zum Training im Bürgerhaus treffen, dann lassen sich die Nachwuchsspieler des Ersinger Schachclubs durch nichts aus der Ruhe bringen – auch nicht durch Pressefotografen. Foto: Nico Roller

Konzentriert sitzen die Kinder vor den schwarz-weiß-karierten Brettern, die Augen sowohl auf die eigenen Figuren als auch auf die des Gegners gerichtet. Manche greifen sofort zu einer Figur, machen einen Zug und stoppen die Uhr. Andere lassen sich mehr Zeit, überlegen etwas länger. Ruhig und konzentriert geht es zu, wenn der Nachwuchs des Ersinger Schachclubs freitagnachmittags im örtlichen Bürgerhaus trainiert.

Auf eine gute Jugendarbeit hat der Verein schon immer großen Wert gelegt – und dadurch nicht nur über Jahrzehnte hinweg seine Mitgliederzahl konstant halten, sondern auch zahlreiche sportliche Erfolge erzielen können. Diesen Sommer feiert er seinen 75. Geburtstag: unter anderem mit einem Festgottesdienst und einem Jubiläumswochenende.

Gegründet wurde der Schachclub 1948, zunächst als Abteilung des FC Ersingen, 1955 als eigener Verein. Erster Vorsitzender war Anton Vielsack. Gespielt wurde zunächst im Gasthof Amtskeller, dann in der Traube und im „Engel“, bevor 1977 in Eigenregie ein Raum im Bürgerhaus renoviert wurde: die „Schachburg“, in der aktuell immer freitags trainiert wird. In den 80er und 90er Jahren hat der Ersinger Schachclub zeitweise in der Verbandsliga gespielt – und damit auf der vierthöchsten Stufe, die es in Deutschland gibt.

Menschen stehen auf riesigem Schachbrett
Als der Schachclub 1998 sein 50-jähriges Bestehen feierte, hatte es auch ein lebendes Schachspiel gegeben. Ein Spektakel, auf das sich die Besucher des Jubiläumsfests am Sonntag, 16. Juli, freuen dürfen. Foto: Schachclub Ersingen

Aktuell hat der Verein fünf aktive Mannschaften im Erwachsenen- und im Jugendbereich: jeweils eine in der Landesliga, in der Kreisklasse B und A, in der Bezirks- und in der Schnupperklasse. Bis zu zehn Spiele absolviert eine Mannschaft im Zeitraum von September bis Mai. Hinzu kommen Turniere, an denen die Ersinger Schachspieler einzeln oder als Mannschaft teilnehmen.

Von den Erfolgen zeugen die unzähligen Pokale, die in der Schachburg in Regalen an den Wänden stehen. Einmal pro Woche wird dort in lockerer Atmosphäre trainiert. Dabei werden auf einem großen, an der Wand hängenden Schachbrett die Aufgaben gestellt, die die Teilnehmer dann auf ihren eigenen Brettern zu lösen versuchen. Es geht um Taktik. Darum, die nächsten Züge des Gegners vorauszuberechnen, in Frage kommende Möglichkeiten auszuloten.

Für Erfolg braucht es Training

„Schach hat so wenig Regeln wie kaum ein anderes Spiel“, sagt Ältestenrats-Mitglied Egon Vielsack: „Aber es gibt auch kaum ein Spiel, das so viele Möglichkeiten bietet.“ Die Grundfertigkeiten zu beherrschen, sei nicht schwer. „Aber wenn man wirklich etwas erreichen will, dann muss man trainieren.“ Vielsack weiß, dass es sich lohnt: Schach trainiere das Gehirn und fördere das logische Denken. Bereits im Alter von fünf Jahren können Kinder anfangen, beim Ersinger Schachclub zu trainieren.

Um den Nachwuchs schon früh zu begeistern, bietet der Verein in Kooperation mit der Kämpfelbacher Grundschule eine Schach-Arbeitsgemeinschaft an. Jeden Freitagnachmittag kommen die Grundschüler ins Bürgerhaus, wo nach ihnen die Sieben- bis Zwölfjährigen und anschließend die Jugendlichen und jungen Erwachsenen trainieren. Wenn am Abend die erwachsenen Spieler eintreffen, bleiben viele der Jugendlichen noch eine Weile da, um gegen sie anzutreten und von ihnen zu lernen.

Auf Kameradschaft legt man beim Ersinger Schachclub großen Wert. Deswegen gibt es an jedem letzten Donnerstag im Monat ein Schach-Café, das zwar aktuell hauptsächlich von Senioren besucht wird, aber prinzipiell allen Altersklassen offensteht.

Neue Mitspieler sind immer willkommen.
Hardy Vögele
Vorsitzender

Am Dorfleben beteiligt sich der Verein unter anderem durch einen Maskenball und eine Teilnahme am Fasnetsumzug. Seit 1975 stellt er bei seinem Gartenfest ein Sommerturnier auf die Beine, an dem alle Interessierten teilnehmen können. „Dabei geht es weniger ums Gewinnen, sondern um den Spaß“, sagt der Vereinsvorsitzende Hardy Vögele. Er blickt optimistisch in eine Zukunft, in der der Schachclub seine Aktivitäten aufrechterhalten und weiter ausbauen will. Aktuell hat der Verein mehr als 200 Mitglieder, von denen 75 spielberechtigt sind. Neue Mitspieler seien immer willkommen, sagt Vögele und betont, dass man für eine Mitgliedschaft das Schachspielen nicht zwangsläufig beherrschen müsse. „Wer will, kann es aber gerne bei uns lernen.“

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