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Gemeinderat stimmt zu

Neues Sanierungsgebiet in Kämpfelbach: Frischekur für die Ersinger Ortsmitte

Die Nahversorgung soll gesichert und der Ort grüner werden: Der Kämpfelbacher Gemeinderat hat einstimmig grünes Licht für ein neues Sanierungsgebiet in Ersingen gegeben.

Hohe Fördergelder in Aussicht: Auch der Bereich um den Ersinger Bahnhof gehört zum Sanierungsgebiet, das der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung festgelegt hat.
Hohe Fördergelder in Aussicht: Auch der Bereich um den Ersinger Bahnhof gehört zum Sanierungsgebiet, das der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung festgelegt hat. Foto: Nico Roller

Die Modernisierung des historischen Rathauses und der Weinbrennerkelter, die Neugestaltung der Goethe-, Hebel-, und Scheffelstraße sind nur einige Beispiele für Maßnahmen, die im Rahmen der Ortskernsanierung in Bilfingen umgesetzt worden sind.

Was dort gut geklappt hat, will man nun auch im Nachbarort Ersingen angehen. Kämpfelbach gönnt sich keine Pause, wenn es darum geht, seine Ortsmitten auf Vordermann zu bringen. Was sich auch daran zeigt, dass der Gemeinderat im Sommer vorigen Jahres direkt nach seinem Beschluss zur förmlichen Aufhebung des Sanierungsgebiets in Bilfingen noch in derselben Sitzung für Ersingen die vorbereitenden Untersuchungen in Auftrag gegeben hat.

1,5 Millionen Euro Förderung vom Land für Kämpfelbach

Man habe „alles richtig gemacht“, sagte Planerin Stefanie Ganter (Schöffler Stadtplaner) am Montagabend in der jüngsten Ratssitzung und erklärte, beim ersten Anlauf in das Landessanierungsprogramm aufgenommen zu werden, sei nicht selbstverständlich. In Ersingen hat es geklappt – und zwar mit einem bewilligten Förderrahmen von 1,5 Millionen Euro und einer Finanzhilfe von 900.000 Euro. Der Bewilligungszeitraum läuft bis Ende April 2031.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat mit einstimmig gefassten Beschlüssen unter anderem das Sanierungsgebiet förmlich festgelegt, das Neuordnungskonzept und die Sanierungsziele gebilligt. 8,3 Hektar ist das Gebiet insgesamt groß und umfasst unter anderem die Lange Straße, die Kelterstraße, die Brückenstraße, die Schloßgasse, die Staig, die Kirchstraße, die Lindenstraße, die Friedrichstraße und den Bahnhof. Die vorbereitenden Untersuchungen haben laut Ganter eine relativ hohe Leerstandsquote von 16 Prozent ergeben und gezeigt, dass 49 Prozent der Gebäude erhebliche oder substanzielle Mängel aufweisen.

Laut Ganter haben sich die Ersinger beim Beantworten der Fragebögen im positiven Sinn außergewöhnlich auskunftsfreudig gezeigt: Mit 40 Prozent habe man einen „super hohen Rücklauf“ erzielt, der „richtig gute Ergebnisse“ ermöglicht habe. Erfreut ist Ganter auch über den Umstand, dass 70 Prozent der Befragten dem Sanierungsgebiet grundsätzlich positiv gegenüberstehen. 29 Prozent sind noch unentschieden, nur ein Prozent ist dagegen. Jeder Dritte hat sogar schon konkrete Sanierungsabsichten.

Anwohner fühlen sich durch Lärm und Abgase gestört

Nach den bestehenden Mängeln an den Gebäuden gefragt, nannten die Teilnehmer in der Umfrage vor allem einen mangelhaften Wärmeschutz, schadhafte Fenster, Türen und Fassaden. Das Durchschnittsalter aller Heizungen liegt bei 22 Jahren, Hauptenergieträger sind Gas, Strom und Öl. Gestört fühlen sich die Bewohner des Sanierungsgebiets vor allem durch Lärm und Abgase, Defizite sehen sie unter anderem beim Verkehr, beim Parken und bei Einkaufsmöglichkeiten.

Auf Grundlage der vorbereitenden Untersuchungen sind inzwischen Sanierungsziele formuliert worden, die auch die Anpassung an den Klimawandel in den Fokus rücken. Weitere Ziele sind unter anderem der Erhalt der charakteristischen Ortsstruktur bei gleichzeitiger Anpassung an heutige Bedürfnisse, die Verbesserung des Wohnumfeldes und die Erhöhung des Grünanteils, die Sicherung des Einzelhandels und der Nahversorgung im Ortskern.

In der Sanierung soll es laut Ganter einige Entwicklungs-Schwerpunkte geben, etwa die Herstellung der Barrierefreiheit und des zweiten Rettungswegs am Bürgerhaus in Ersingen und das Finden einer Nachnutzung für das Areal der Feuerwehr in Ersingen, wenn diese in ein neues, zentrales Gebäude umzieht. Im Gemeinderat kann man es kaum erwarten, bis das Sanierungsgebiet richtig in Gang kommt: „Es war höchste Zeit, dass wir das jetzt in Ersingen in Angriff nehmen“, sagte Lothar Hein (CDU). Und Eddi Vögele (FWV) freute sich, dass der ökologische Gedanke dieses Mal ein bisschen mehr im Fokus stehe als in Bilfingen.

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