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Beitrag zum Klimaschutz

Martin Baumgärtel aus Knittlingen absolviert fast alle Fahrten mit dem Rad

Er hat sein Auto vor 15 Jahren abgeschafft: Martin Baumgärtel ist jetzt Fahrradfahrer und nutzt daneben öffentliche Verkehrsmittel.

Für seine Fahrten nach Bretten nutzt der Freudensteiner Martin Baumgärtel fast ausschließlich das Fahrrad. Für größere Einkäufe hat er noch ein Mountainbike mit Anhänger.
Für seine Fahrten nach Bretten nutzt Martin Baumgärtel fast ausschließlich das Fahrrad. Für größere Einkäufe hat er noch ein Mountainbike mit Anhänger. Foto: Tom Rebel

Sein Auto hat er vor 15 Jahren abgeschafft. „Ich war schon immer mehr dem Radfahren zugeneigt, den Führerschein habe ich erst spät gemacht“, sagt Martin Baumgärtel. Der 57-jährige Single ist Hausmeister im Sabbatical-Jahr, Mitglied im Arbeitskreis Klimaschutz beim Nabu Bretten und lebt im Knittlinger Stadtteil Freudenstein. Der Schutz unseres Planeten ist ihm wichtig. Und dafür will auch er einen Beitrag leisten.

Knittlinger Martin Baumgärtel will Beitrag zum Schutz der Erde leisten

„Das Auto habe ich früher nur gebraucht, um zur Arbeit zu kommen. Als das nicht mehr nötig war, stand es nur herum und wurde einmal im Monat benutzt, damit es nicht total einrostet“, erzählt Baumgärtel. Irgendwann hat er es dann verkauft.

Das Auto habe ich früher nur gebraucht, um zur Arbeit zu kommen.
Martin Baumgärtel
Überzeugter Radfahrer

Jetzt ist er Fahrradfahrer und nutzt daneben öffentliche Verkehrsmittel, auch wenn die Verbindungen von Freudenstein nach Bretten nicht so gut sind. Man müsse sich eben an die Busfahrzeiten gewöhnen.

Auch das Einkaufen funktioniere mit dem Rad ganz gut, eine Getränkekiste könne man gut mit Spanngurten auf den Gepäckträger packen, meint er. Und für größere Besorgungen habe er dann ja noch das Mountainbike mit einem Fahrradanhänger. Da passe auch einiges rein.

Aufs Rad steigt er das ganze Jahr. Nur dass die abendlichen Fahrten im Winter seltener sind als im Sommer. Nach Bretten ist er hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs. 30 Minuten hin, 35 zurück – alles nur mit Muskelkraft.

Was war die Motivation, das Auto stehen zulassen? „Es war zum einen der Spaß am Fahrradfahren, man ist an der frischen Luft und tut etwas für seine Gesundheit“, erklärt Baumgärtel. Zum andere sei es aber auch der Gedanke des Umweltschutzes, der ihn umtreibt. Denn es sei ja durchaus auch eine ökologische Entscheidung, ein Auto zu haben und zu nutzen.

Da sei einmal der ganze Platz, den ein Auto brauche, die Ressourcen, die für dessen Herstellung benötigt werden, dazu die Emissionen und die ganze Infrastruktur, die für ein Auto in Anspruch genommen wird. „Da habe ich schon immer gedacht, nein, das muss nicht sein“, erklärt der 57-Jährige, der übrigens gleich zwei Handwerksberufe gelernt hat: Gießereimodellbauer und Heizungsbauer.

Auch Essgewohnheiten umgestellt

Sein Umweltbewusstsein schlägt auch bis zu den Essgewohnheiten durch. „Ich ernähre mich vegan“, sagt Baumgärtel. Und dies seit sieben Jahren, davor war er schon 20 Jahre Vegetarier. „Vegetarier bin ich eher durch Zufall geworden“, erzählt er. Damals habe er in einer WG gewohnt, die sich hauptsächlich vegetarisch ernährt hat, und dann auch selbst kein Fleisch mehr gegessen. „Dabei habe ich gemerkt, dass ich fürs Fahrradfahren viel mehr Energie habe ohne Fleisch. So bin ich beim vegetarischen Leben gelandet.“

Zum Veganer sei er dann aus moralischen und tierrechtlichen Gründen geworden. Es war die Tierausbeutung in der Lebensmittelproduktion, die ihn abgeschreckt hat. Seither bevorzugt er Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten: Tomaten, Bohnen, Erbsen, Zucchini oder Kürbis. Salat oder Kohl kann er nicht selber anbauen, weil sein Gartengrundstück am Ortsrand liegt, nicht eingezäunt ist und keinen Schutz gegen gefräßige Rehe bietet.

Baumgärtel ist überzeugt, dass jeder etwas tun kann gegen die Klimakrise. Zum Beispiel, sich bei seinen Konsumentscheidungen zu fragen: Brauche ich das wirklich? Muss ich wirklich weit weg in den Urlaub fliegen? Deutschland und Europa hätten doch auch viele schöne Ecken.

Urtlaube mit dem Rad im Schwarzwald

Seine jüngsten Urlaube hat der Freudensteiner mit dem Rad im Schwarzwald und im Pfälzer Wald gemacht. Er war aber auch schon mit zwei Rädern nur mit Muskelkraft an der Nord- und Ostsee unterwegs und in früheren Jahren sogar in ganz Europa und am Mittelmeer. Seine längste Tour habe ihn auf rund 4.500 Kilometern bis ans Schwarze Meer geführt, erzählt er weiter. Es braucht offensichtlich keinen Flieger, um bis dahin zu kommen.

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