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Seniorenzentrum bleibt Zankapfel

Bürger fordern vom Gemeinderat in Königsbach-Stein offenere Kommunikation bei Baumaßnahmen

Abweichungen vom Zeit- und Bebauungsplan: Nach Kritik aus der Bürgerschaft stellt nun ein SPD-Vertreter den Antrag, dass der Bau des Seniorenzentrums in Stein nachvollziehbarer ablaufen müsse.

Baustelle mit entstehendem Gebäude
Während in der Steiner Wilhelmstraße das Seniorenheim gebaut wird, mehren sich die Stimmen, die von der Gemeindeverwaltung eine offenere Kommunikation zu dem Bauprojekt fordern. Foto: Nico Roller

Auf der Tagesordnung stand es zwar nicht. Trotzdem war es Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung: das Seniorenheim, das ein privater Investor in der Steiner Wilhelmstraße errichten lässt.

Wolfgang Ruthardt (SPD) wünschte sich in Bezug auf das Großprojekt mehr Transparenz und beantragte, die Verwaltung solle dazu „öffentlich und vollumfassend“ informieren.

Unter anderem geht es ihm um Abweichungen vom Zeitplan und von der Umsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Und um die Frage, seit wann die Abweichungen bekannt sind und wie mit ihnen umgegangen wird. „Uns geht es darum, dass diese Dinge öffentlich diskutiert werden“, sagte Ruthardt: „Wir als Gemeinderat müssen das überwachen und voranbringen.“

Bauamtsleiter erklärt, Äbweichungen seien kommuniziert worden

Bauamtsleiter Thomas Brandl erklärte, die wesentlichen Informationen seien bereits im Mitteilungsblatt und als Pressemitteilung veröffentlicht worden. In nächster Zeit werde zur Klärung offener Fragen ein Gesprächstermin zwischen der Gemeinde und dem Investor stattfinden, kündigte Thomas Kaucher (FW) an und betonte, über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan habe sich die Gemeinde direktere Einflussmöglichkeiten gesichert. Aber die Kontrollaufgabe liege beim Landratsamt.

Kaucher leitete die Sitzung in Vertretung für Bürgermeister Heiko Genthner (parteilos), der sich Kauchers Angaben zufolge in Quarantäne befand. Weil auch Ordnungsamtsleiter Dominik Laudamus nicht anwesend sein konnte, mussten am Dienstagabend gleich zwei Punkte von der Tagesordnung genommen werden: Die Beratungen zur Jugendbeteiligung und zum Bürgerbeteiligungshaushalt 2023 wird es erst in der nächsten Sitzung geben, die planmäßig Ende Juni stattfindet.

„Verschandelt“: Bürger äußern Kritik an Absperrungen vor dem Steiner Rathaus

Gesprächsbedarf gab es im Bürgersaal des Königsbacher Rathauses dennoch mehr als genug. Zu Beginn der Sitzung meldeten sich zahlreiche Bürger zu Wort. Einer bezeichnete die Absperrungen vor dem Steiner Rathaus als „Skandal“, als „Unding“ und kritisierte, dass „man ein ganzes Jahr lang unsere schöne Dorfmitte so verschandelt“.

Doch damit könnte es laut Daniela Stadie vom Bauamt schon bald vorbei sein. Sie erklärte, man habe „händeringend“ nach Firmen gesucht, welche die an der Fassade des historischen Rathauses notwendigen Arbeiten fachgerecht und unter Einhaltung des Denkmalschutzes ausführen können. Fündig geworden ist man zwar, aber die Firmen können laut Stadie erst im Herbst ans Werk gehen. Weil man das nun wisse, werde man in den nächsten zehn Tagen ein Sicherheitsnetz anbringen lassen, um so die Verkehrsteilnehmer vor eventuell herabfallenden Fassadenteilen zu schützen. Danach könnten die Absperrungen verschwinden.

Großes Interesse an Heizungsanlage für das Heynlin-Areal

Neuigkeiten hatte Stadie auch zur Heizungsanlage für das Heynlin-Areal zu verkünden. Im April hatte der Gemeinderat entschieden, dass die Wärmeversorgung dort über eine Holzpelletanlage mit zwei Gas-Brennwertkesseln laufen soll.

Daraufhin wollte ein Mann in der Bürgerfragestunde wissen, ob die Anlage später auf Wasserstoff umrüstbar wäre. Stadie sagte, grundsätzlich ließen sich moderne Gasheizungen auch mit einem „wasserstoffangereicherten Medium“ betreiben. Ein kompletter Umstieg auf Wasserstoff sei möglich, wenn man entsprechende Anpassungen an der Anlage vornehme. Technisch sinnvoll sei das aber nur, wenn auch Wasserstoff durch die Leitungen fließe. Solange das nicht in Aussicht stehe, sei es nicht zielführend, über eine Wasserstoffheizung nachzudenken.

Bolzplätze in Stein und in Königsbach sollen für Jugendliche hergerichtet werden

Am Ende der Ratssitzung bat Sascha Leonhard (FDP) erneut darum, die Bolzplätze an der Heimbronner Straße in Stein und auf dem Sportgelände „Plötzer“ in Königsbach zeitnah für eine verstärkte Nutzung herzurichten. Hintergrund ist, dass der aktuell noch bei der Steiner Heynlinschule vorhandene Bolzplatz bald weichen muss, damit an seiner Stelle die neue Turnhalle errichtet werden kann.

Wenn diese steht, wird die direkt daneben liegende alte Halle abgerissen und an ihrer Stelle ein neues Kleinspielfeld errichtet. In der Zwischenzeit müssen die Jugendlichen auf den „Plötzer“ oder auf den Bolzplatz an der Heimbronner Straße ausweichen. An beiden Stellen fehlen aus Leonhards Sicht aber noch Sitzbänke, damit Jugendliche sich in ihrer Freizeit dort „ordentlich aufhalten können“.

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