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Windräder in Königsbach-Stein?

Liberale sehen Alternativen zur Windkraft in der Region

Der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert kritisiert die Änderung der Planungsgrundlagen durch das Land, die auch im nicht-prädestinierten Königsbach-Stein bis zu 16 Anlagen erlauben würden.

FDP-Politiker Erik Schweickert, Tobias Dreier und Odin Bohnenberger (von links) bei einem Ortstermin in Königsbach-Stein
Die FDP-Politiker Erik Schweickert, Tobias Dreier und Odin Bohnenberger (von links) bei einem Ortstermin in Königsbach-Stein. Sie halten Windräder in der Gemeinde nicht für sinnvoll. Foto: Stefan Friedrich

Bis zu 16 Windräder auf den Hügeln rund um Königsbach-Stein? Für manchen Bürger ein Horror-Szenario. In Straubenhardt, sagen der FDP-Ortsvorsitzende Odin Bohnenberger und Gemeinderat Tobias Dreier bei einem Ortstermin am Donnerstagmorgen, stünden die Windräder oft genug still, obwohl dort bessere Bedingungen herrschten.

„Da zweifle ich stark an, ob Windräder hier besser laufen würden als in Straubenhardt“, sagt Bohnenberger – zumal auch das Land selbst nicht zu wissen scheine, ob dort überhaupt so viel Strom produziert werden könne wie erwartet. Konkrete Zahlen würden zumindest nicht genannt, verweist der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert auf eine Antwort, die er auf seine diesbezügliche Anfrage aus dem Ministerium erhalten hat.

„Ich lehne Windkraft nicht per se ab, aber sie sollte dorthin, wo sie auch Sinn macht“, fordert Schweickert deshalb. Die Höhenlagen um die Gemeinde sieht er dafür als ungeeignet an. „In den letzten Jahren ist mir Königsbach-Stein nicht als Starkwindregion untergekommen.“

Die Windkraft-Lobby hat sich mal wieder schön durchgesetzt.
Erik Schweickert
FDP-Landtagsabgeordneter

Die Gemeinde stand auch nicht auf der Liste potenzieller Standorte, die die Region Nordschwarzwald nach einer umfassenden eigenen Analyse erst vor wenigen Wochen bekannt gegeben hat. Als Standorte waren damals Straubenhardt, Remchingen, Neuenbürg, Neulingen, Mühlacker, Maulbronn, Sternenfels, Keltern, Knittlingen, Illingen und Tiefenbronn im Gespräch.

Dass nun auch in Königsbach-Stein Windräder möglich sein sollen, und dann gleich so viele, hat nicht zuletzt auch damit zu tun, dass das Land vor wenigen Tagen erst die Planungsgrundlagen für Windkraftanlagen geändert hat, „in dem Umfang vollkommen überraschend“, räumt Schweickert ein. „Die Windkraft-Lobby hat sich mal wieder schön durchgesetzt.“ Das sei so ähnlich, als wenn man ein Haus baue „und dann kommt man auf die Idee, das Wohnzimmer sei zu klein“.

FDP-Politiker fordert bessere Rahmenbedingungen für Solaranlagen

Insofern sieht Schweickert in der Anpassung der Grundlagen auch nicht den großen Wurf, als der er angekündigt wurde: „Da wird meines Erachtens überhaupt nichts geworfen, höchstens all das über den Haufen, was bisher geplant worden ist“.

Was bislang zu wenig mitgedacht wurde, seien vorhandene Alternativen, „die man genauso ertragreich machen kann“, so die Liberalen – etwa Solaranlagen auf Dächern, Balkonen und Carports, die das Land idealerweise auch genehmigungsfrei erlauben sollte. „Du musst die politischen Rahmenbedingungen dafür setzen“, fordert Schweickert.

In Königsbach-Stein sieht er diesbezüglich viel Potenzial. Windkraft brauche es hier dagegen nicht. Stattdessen werde politisch im Land „viel zu einseitig auf das Thema Windkraft gesetzt, wo man in anderen Bereichen noch deutlich mehr tun könnte“.

Auch darüber hätten die politisch Verantwortlichen mit den Bürgern gut diskutieren können, sagt Dreier, „stattdessen macht man eine Bürgerveranstaltung, wo man die Bürger am Ende vor vollendete Tatsachen stellt.“ Dass dagegen aufbegehrt wird, das könne er verstehen. „Wir haben hier keine Riesenwälder wie im Schwarzwald. Wenn Sie bei uns drei Windräder reinstellen, dann ist der Wald platt.“

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