Mühlacker bekommt ein vollautomatisches Fahrradparkhaus. Die Finanzierung ist gesichert, die Baugenehmigung erteilt. Kein Spatenstich, sondern ein Baggerbiss am zukünftigen Standort nahe dem Busbahnhof zeigte nun den baldigen Beginn des Bauvorhabens an.
Oberbürgermeister Frank Schneider (FDP) stellte am Montagnachmittag neben dem bereitstehenden Bagger den zahlreich anwesenden Vertretern aus der örtlichen und regionalen Kommunalpolitik das Projekt vor: Die Grundfläche soll 5,60 mal 9,50 Meter betragen, die Höhe elf Meter.
Nach Verlegung der Fundamentbodenplatte und der Versorgungsanschlüsse wird darauf in Rahmenbauweise die Anlage aus Metall errichtet. Der Sockel wird bis zu 2,50 Meter Höhe vandalismussicher mit Metall beschichtet, darüber die Fassade mit einer beleuchteten Holzfassade verkleidet. Auf der Südseite ist eine Photovoltaikanlage geplant.
Fahrradparkhaus in Mühlacker bietet 120 Stellplätze
Automatisch bedienbare zehn Eingänge erleichtern den Zutritt zu den insgesamt 120 sicheren Stellplätzen. Deren Buchung erfolgt ausschließlich elektronisch. An zwölf Akku-Stationen außerhalb des Baus können E-Bikes geladen werden. Die Herstellung der Fundamentplatte ist bis Mitte März geplant, vom 11. bis 21. April die Teilmontage des Baukörpers.
Anschließend findet die Verlegung der Parkplätze vom Lienzinger Tor ins ehemalige Ziegeleigelände statt, dann der Baubeginn der Außenanlagen und des Radwegeanschlusses. Die Inbetriebnahme des Fahrradparkhauses ist geplant für Juli oder August 2023.
Bei der Herstellung der Fundamentplatte durch die Mühlacker M+F Bau wird auch Jule Janson, Vizeweltmeisterin im Beton- und Stahlbetonbau, die sich kürzlich ins Goldene Buch der Stadt eintragen durfte, mit anpacken. „Das freut mich besonders“, betonte Schneider. Das vollautomatische Parkhaus wird die Schweizer Firma V-Locker errichten, die das smarte Bike-Parking-System entwickelt hat. Deren Vertreterin Ruth Brand war extra zum „Spatenstich“ angereist.
Fahrradparkhaus beim Busbahnhof kostet 1,4 Millionen Euro
Neben den erwarteten positiven Aspekten auf den Verkehr ist die Finanzierung wohl der erfreulichste. An Baukosten für das gesamte Projekt einschließlich aller Außenanlagen wurden 1.434.000 Euro ermittelt. An Zuwendungen vom Land und Bund kann die Stadt mit 1.559.326 Euro rechnen. Der Mehrbetrag ist für den Unterhalt des Parkhauses bestimmt.
300.000 Euro steuert die Sparkasse Pforzheim-Calw noch bei, die damit nachhaltige Projekte unterstützt, die der Öffentlichkeit auch dauerhaften ökologischem Nutzen bieten. „Dieses Fahrradparkhaus ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende in Mühlacker“, bilanzierte der Oberbürgermeister. „Da die Hauptnutzer des Parkhauses gleichzeitig auch ÖPNV-Nutzer insbesondere der Bahn sein werden, leisten wir zudem einen weiteren Beitrag zur neuen Mobilität und auch zum zukünftigen städtischen Klimaschutzkonzept.“
