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Vielfältig engagiert in Remchingen

Handwerkskammer- und OGV-Funktionär Franz Reindl mit 96 Jahren gestorben 

Neben langjährigem Engagement als Handwerkskammer-Funktionär leitete Reindl außerdem fast 30 Jahre lang als Vorsitzender die Geschicke des Obst- und Gartenbauvereins. Noch im hohen Alter erkundete er die Welt.

Vielfältig engagiert war Franz Reindl bis ins hohe Alter – 2012 demonstrierte er beim OGV Wilferdingen, wie man eine Sense dengelt.
Vielfältig engagiert war Franz Reindl bis ins hohe Alter – 2012 demonstrierte er beim OGV Wilferdingen, wie man eine Sense dengelt. Foto: Archiv: Zachmann

Ein Leben lang sorgte er für blühende Gärten, pflanzte unzählige Bäume und prägte ganze Generationen junger Handwerker in der Region: Am Sonntagmorgen starb Franz Reindl nach einem ereignisreichen Leben im Alter von 96 Jahren.

In Remchingen war er kein Unbekannter – obwohl Franz Xaver Reindl nicht hier, sondern im oberpfälzischen Hillstett als drittjüngster von neun Geschwistern das Licht der Welt erblickte.

Die Wirren des Krieges hatten seine Ausbildung zum Förster jäh unterbrochen. Es gelang ihm aber, sich aus der russischen Gefangenschaft zu befreien und in seine Heimat im Bayrischen Wald zurückzukehren. Nach mehreren Jahren im Forstdienst und der elterlichen Landwirtschaft wechselte er zum Wartungsdienst der Lkw in der amerikanischen Besatzungszone und kam schließlich als Fahrlehrer nach Karlsruhe.

In der Abendschule absolvierte er eine Ausbildung zum Betriebswirt. 1957 heiratete er seine Frau Marlene aus Wilferdingen, mit der er drei Kinder hatte und im vergangenen Jahr Eiserne Hochzeit feierte.

Ein Botschafter für den Blumenschmuckwettbewerb

Neben seiner Arbeit als Personalchef und Betriebsrat unter anderem bei Dynamit Nobel in Durlach sowie Eckerle Apparate und Maschinenbau in Malsch wurde Reindl schnell heimisch in Wilferdingen, wo er sich nicht nur als CDU-Gemeinderat, sondern auch fast 30 Jahre als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins engagierte und in dieser Zeit unter anderem das heutige Vereinsheim ausbaute.

Mehr noch: Reindl war 16 Jahre Vorsitzender des OGV-Kreisverbands und rief in dieser Zeit nicht nur den Blumenschmuckwettbewerb und die Ortsverschönerung in vielen Gemeinden ins Leben, sondern auch die kreisweite Blütensternwanderung. Gleichzeitig war er Gründungsmitglied des Schützenclubs Wolfartsweier, des Förder- und Trägervereins der Alten Kirche Wilferdingen, dessen stellvertretender Vorsitzender er bis 2022 war, und des Trägervereins des Remchinger Altenheims. Den Bewohnern las er so lange regelmäßig aus der Zeitung vor, bis er selbst fast der Älteste in der Runde war. 

Selbst im Ruhestand noch als Vorsitzender der Meisterprüfungskommission aktiv

Nach 14 Jahren als Geschäftsführer der Handwerkskammer-Außenstelle Pforzheim fungierte er nach dem Ruhestand zehn weitere Jahre als Vorsitzender der Meisterprüfungskommission: „Das war eine meiner schönsten Zeiten, weil ich gerne mit Menschen zu tun hatte und nach dem Ruhestand nicht in ein Loch fiel“, erinnerte er sich anschließend zurück.

„Wenn irgendwo Not war, hat man mich nicht erst bitten müssen.“ So machte er sich einige Male auch mit Hilfsgütern auf die Fahrt nach Kroatien. Doch auch mit seiner Frau und der Familie liebte er das Reisen – ob zur Tochter nach Kanada, mit über 80 Jahren noch aufs Walmendinger Horn, mit über 90 auf dem Schiff über die norwegischen Hurtigruten oder bis fast zuletzt mit dem Rollator den Weg durch seinen geliebten Garten auf und ab.

Die Trauerfeier für Franz Reindl findet am Donnerstag, 26. Oktober, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Wilferdingen statt.

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