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Versprechen von Maschinenbaufirma 

Neue Mähtechnik: Im Enzkreis sollen Insekten beim Mähen geschützt werden

Die Straßenmeisterei des Enzkreises hat drei Geräte angeschafft, mit denen künftig insektenfreundlich gemäht werden soll. Wie dies funktioniert.

Straßenmeister Daniel Lutz beim Einsatz des neuen insektenfreundlichen Mähanbaus.
Straßenmeister Daniel Lutz beim Einsatz des neuen insektenfreundlichen Mähanbaus. Foto: Heinz Richter

„Für mich gibt es keinen Unterschied bei der Arbeit“, sagt Daniel Lutz von der Straßenmeisterei des Enzkreises hoch oben auf dem Fahrersitz seines Deutz-Fahr-Traktor. Hinten angebaut hat er eine „Weltsensation“, wie es der Hersteller bezeichnet, einen Mähanbau, der insektenfreundlich mähen kann. 

Neunzig Prozent aller Insekten bleiben dadurch beim Mähen erhalten und werden nicht gemulcht, verspricht Hersteller Fischer. Für Daniel Lutz ist es keine Mehrarbeit, wenn sein Mähgerät die Insekten zur Seite wegbläst und erst dann gemulcht wird. Für den Erhalt der Biodiversität ist das aber ein erheblicher Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Mähen ohne Rücksicht auf Insekten und Kleintiere. 

Vorführung der neuen Mähtechnik

Bei der Vorführung der neuen Mähtechnik an der Kreisstraße zwischen Tiefenbronn und Wimsheim lobt die Erste Landesbeamtin und stellvertretende Landrätin Hilde Neidhardt die neue Technik. 530 Kilometer Kreis-, Landes- und Bundesstraßen betreut die Straßenmeisterei im Enzkreis. 

Hilde Neidhardt ist die zuständige Dezernentin. „Seit Jahren gilt, die Straßen sicher zu erhalten“, betont Hilde Neidhardt und fügt hinzu „sicher und sauber“. Nun soll dabei auch mit Insekten schonend umgegangen werden, um sie zu erhalten. Die Biodiversität ist seit einiger Zeit auch im Kreistag immer wieder ein Thema. „Man kann nicht einfach vor dem Mähen sagen: Insekten geht mal weg jetzt“, meint die Landesbeamtin mit einem Lachen. 

Der Landkreis habe deshalb drei Geräte angeschafft, mit denen künftig insektenfreundlich gemäht werden soll. Kosten pro Gerät etwa 9.000 Euro. 

Versprechen von Maschinenbaufirma

Die Firma Fischer Maschinenbau aus Gemmrigheim zwischen Ludwigsburg und Heilbronn ist ein bedeutender Mäh- und Mulchgerätehersteller und der hat einen Schlegelmulcher mit einem Laubbläser vor dem Mulchgerät kombiniert. Ein horizontaler Luftstrom vor dem Mulchgerät bläst die Insekten und Kleinlebewesen nach rechts weg, bevor sie vom Mulcher erfasst und mitverarbeitet werden. Der Maschinenbauer verspricht, dass 90 Prozent der Insekten so erhalten werden und in ihrem Lebensraum bleiben. 

Tobias Gerweck von der Straßenmeisterei sagt, dass elf Beschäftigte für das Mähen bei der Straßenmeisterei zuständig sind. Einer davon ist Daniel Lutz. Auf die Frage von Hilde Neidhardt, was den anderes ist mit dem neuen Mähvorsatz, meint er locker: „Ich habe nur einen Knopf zum Ein- und Ausschalten. Alles ist wie vorher. Wir können auch Steilstrecken mähen“. 

Groß ist auf dem Zusatzgerät zu lesen: Fischer Eco Cut rettet Insekten. Angebaut ist der Mähvorsatz an einem 130 PS starken Traktor. 

Von April bis November wird gemäht

Von der Straßenmeisterei wird von Ende April/Anfang Mai bis in den November hinein gemäht. „Wir warten so lange wie möglich“, sagt Straßenmeister Tobias Gerweck, weil wir sonst mehr Mähvorgänge haben“. Aber die Leiteinrichtungen entlang der Straßen müssen immer frei sein. Im Winter werden die Mähvorsätze entfernt und die Traktoren für die Schneeräumung betriebsbereit gemacht. 

Am Schluss der Vorführung hat die stellvertretende Landrätin Hilde Neidhardt noch einen besonderen Wunsch und fragt Daniel Lutz, ob sie mal auf den Fahrersitz des Traktors sitzen darf. Der hat nichts dagegen und Hilde Neidhardt bekommt ein Gefühl über einen Meter über der Straße zu sitzen vor einer ganzen Anzahl von Knöpfen und Joysticks. So fühlt sich also die Arbeit der Straßenmeister an.

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