Wer im Enzkreis gut essen gehen will, der muss sich ein wenig auskennen. Zu verstreut liegen die weitläufigen Gemeinden mit ihren Ortsteilen.
Zu versteckt liegen viele der Gaststätten, die unter Kennern als Geheimtipp gehandelt werden.
Bei „Arneggers Adler“ gibt es regional-schwäbische Küche
So einer ist „Arneggers Adler“. Mitten in Mühlhausen, einem Ortsteil von Tiefenbronn im südlichen Enzkreis gelegen, bietet es gehobene, regional-schwäbische Küche mit internationalen Inspirationen.
Dazu gehören Klassiker wie Zwiebelrostbraten und Käsespätzle, aber auch Salate, Pasta, deftige Brotzeiten und eine große Auswahl an Nachspeisen. Auch ein Vier-Gänge-Menü hat das Restaurant im Angebot.
Gegessen wird bei „Arneggers Adler“ in der Jägerstube. Der gemütliche Gastraum im vorderen Teil des Hotel-Restaurants bietet Platz für gerade einmal 30 Personen. Seine hübschen Buntglasfenster mit Bleiverglasung zeigen Motive aus der Familien- und Ortsgeschichte von Mühlhausen.
Meistens waren es die Töchter und Frauen, die den Betrieb weitergeführt und vieles bewegt haben.Melanie Arnegger
Küchenchefin und Geschäftsführerin „Arneggers Adler“, Tiefenbronn-Mühlhausen
Und Geschichte gibt es reichlich: Der Betrieb feiert im kommenden Jahr sein 150-jähriges Bestehen. 1874 gegründet, ist „Arneggers Adler“ seitdem fest in Familienhand. „Meistens waren es die Töchter und Frauen, die den Betrieb weitergeführt und vieles bewegt haben“, sagt Melanie Arnegger.
Melanie Arnegger, die Frau die als erstes da ist und als letztes geht
Sie selbst führt das Hotel Restaurant seit 14 Jahren in fünfter Generation und ist nicht nur dessen Geschäftsführerin, sondern auch Küchenchefin, Einkäuferin und Buchhalterin. „Ich bin morgens die erste, die reinkommt und abends die letzte, die abschließt“, sagt sie.
Zu kümmern gibt es für sie und ihr kleines Team in dem Hotel-Restaurant viel. Neben der Jägerstube müssen die Hotelgäste versorgt werden, die in insgesamt 21 Zimmern unterkommen.
Dazu richtet „Arneggers Adler“ viele Feste und Feiern aus – und kann sich dafür zu ungeahnter Größe aufschwingen. Im hinteren Teil des Gebäudes, dem Raum „Poesie“ mit seinem liebevoll gepflegten alten Charme, finden bei Bedarf 75 Gäste Platz, draußen im Garten noch einmal so viele. „Bei uns kann alles zum Schauplatz werden“, sagt die Chefin.
Auch Ausflügler schätzen das „Arneggers Adler“
Zudem ist das Restaurant, das sonst nur abends geöffnet ist, am Sonntagmittag für zahlreiche Ausflügler da, die den nahegelgenen Würmtal-Radweg oder die Ausflugsziele in Bad Wildbad oder Bad Liebenzell besucht haben.
Zuvorderst ist Melanie Adler aber Küchenmeisterin aus Leidenschaft – und mit einem beeindruckendem Lebenslauf. Schon in der Ausbildung war sie in der Sternegastronomie unterwegs, war nach eigenen Angaben zeitweise die jüngste Küchenmeisterin im Regierungsbezirk Karlsruhe.
Witzigmann, Lafer - Melanie Arnegger kochte mit großen Namen
Sie kochte unter anderem bei Eckart Witzigmann im Münchener Restaurant „Aubergine“ sowie in der „Stromburg“ von Johann Lafer, später in Berlins „Adlon“ und dem „Savoy“ in London. Die Erfahrungen aus der bis heute hauptsächlich von Männer definierten Banche stählten sie für die Übernahme des Familienbetriebs, der vielleicht nicht mehr lange ein Geheimtipp bleiben wird.
„Arneggers Adler“
Das Restaurant in der Tiefenbronnerstraße 20, in Tiefenbronn-Mühlhausen, ist dienstags bis sonntags von 17.30 bis 22 Uhr (sonntags bis 21.30 Uhr) geöffnet. Sonntags gibt es außerdem von 12 bis 14.30 Uhr ein Mittagessen.
Reservierungen unter Telefon (0 72 34) 95 35 30.