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Wegen Besucherbeschränkungen ist der Messplatz nicht möglich

Im August startet in Pforzheim die Flohmarktsaison – aber nur mit einem Abendmarkt

Zeit und Raum vergessen und nach Herzenslust in Antikem oder einfach nur in Trödel wühlen? Das wird in diesem Jahr wohl ein selten praktizierbares Vergnügen sein. Jetzt steht der Abendflohmarkt auf dem Gelände des „Eisen Jourdan“ in den Startlöchern.

Mehrere Menschen stehen vor einem Flohmarktstand. Auf dem langen Tisch sind verschiedene Artikel wie Lego und Geschirr aufgebaut.
Dicht an dicht: So nahe wie beim Gruschtelmarkt in den vergangenen Jahren können sich Flohmarktbesucher beim Stöbern derzeit nicht kommen. Abstand ist das Gebot. Foto: Archiv Susanne Roth

Von Susanne Roth

Der städtische Marktchef Marc Pfrommer kann trotz ausfallender Veranstaltungen nicht über Langeweile klagen, aber das hat weniger mit der Organisation und Vorbereitung etwa von Märkten zu tun wie etwa dem Flohmarkt auf dem Messplatz. Der ist in diesem Jahr vom Kalender zu streichen.

„Bis 31. August sind ja derzeit Großveranstaltungen verboten“, so Marc Pfrommer. Und bis 31. Oktober sind nach der neuesten Verordnung mehr als 500 Teilnehmer untersagt. „Auf dem Messplatz sind es ja deutlich mehr bei einem Flohmarkt“, so Pfrommer. Hat sich also erledigt für dieses Jahr. So wundert ihn auch nicht, dass das Telefon bezüglich Flohmarktanfragen von Betreibern derzeit still steht.

Die Haupt-Arbeit dürfte nun für Marc Pfrommer flohmarkttechnisch die Absage und die Information von Flohmarkt-Interessierten ausmachen. Währenddessen träumt er weiterhin von „konkreten Hinweisen der Landesregierung“, denn der Weihnachtsmarkt steht ja auch schon fast vor der Tür.

Gruschtelmarkt wieder 2021

Was die Flohmärkte im Enzauenpark und den Gruschtelmarkt wiederum betrifft, da ist dieWirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP) zuständig. Wie WSP-Direktor Oliver Reitz bestätigt, wäre der Gruschtelmarkt für 17. und 18. Juli terminiert gewesen, konnte aufgrund der durch die Corona-Pandemie gegebenen Rahmenbedingungen aber nicht stattfinden. Im Sommer 2021, so Reitz weiter, „ist dann die tatsächliche Rückkehr des Gruschtelmarktes in die Innenstadt vorgesehen“.

Bis dahin werden sich die Keller und Dachböden der Teilnehmer füllen. Oder vielleicht zumindest teilweise vorab entrümpelt, denn zumindest ein Hauch von Flohmarkt weht dann doch in Pforzheim. So ist Horst Binder (Binder-Maerkte) derzeit damit beschäftigt, die einzige flohmarktähnliche Veranstaltung weit und breit auf seiner Agenda auf die Beine zu stellen. Es handelt sich um den Abendflohmarkt auf dem Gelände des „Eisen Jourdan“ in der Nordstadt von Pforzheim. Ab dem 1. August geht es dort wieder los, jeden Samstagabend.

Ein Gebäude mit Parkplatz.
Viel Platz: Auf dem Gelände von Eisen Jourdan soll der Abendflohmarkt ab 1. August jeden Samstag stattfinden. Maximal 500 Teilnehmer sind zugelassen und es wird Platz für 60 Stände geben. Foto: Susanne Roth

Besser als nichts, aber das bedeutet auch eine Menge Vorbereitung. Die Sache mit dem Hygienekonzept wäre zumindest mal unter Dach und Fach, wie Horst Binder auf Anfrage bestätigt. „Auflagen wie im Einzelhandel“ bringt er die Abstandsregeln und Mundschutzpflicht bei näherem Kontakt auf den Punkt. 500 Besucher dürfe er maximal zulassen bei auf die Anzahl von 60 reduzierten Ständen, die alle einen Tisch beinhalten müssen wegen der Abstandsregel. „Vorher hatten wir 80 bis 100“, sagt er.

Flohmarktfans müssen sich anmelden

Und vorher, da ist einfach jeder nach Lust und Liebe mit seiner Ware gekommen und hat aufgebaut, wo auch immer er ein Plätzchen gefunden hat. Das geht natürlich nicht mehr. „Man muss sich jetzt anmelden.“ Und Horst Binder muss in die Tasche greifen, um Security anzuheuern, die darauf achtet, dass es kein wildes und nahes Wühlen oder Feilschen gibt. „Die Kosten kann ich nicht umlegen“, so Horst Binder, der sich freut, dass bereits 50 Anmeldungen bei ihm eingetroffen sind.

Auf die ebenfalls beliebte Antikmeile im Rahmen des Wirtschaftswunder-Sonntags muss Horst Binder verzichten. Auch wenn der Abendflohmarkt einen Strohhalm für ihn bedeutet, so beklagt er doch, dass „einem Steine in den Weg gelegt werden“. So ist aus seiner Sicht nicht nachvollziehbar, dass der Wochenmarkt wie gehabt und ohne strenge Regeln stattfinden kann. „Das kann man ja schon mit einem Flohmarkt vergleichen“, findet er.

Desinfektionsmittel für die Abendflohmärkte – jeweils von 16 bis 20 Uhr – stehen bereit, auch die Anmeldezettel, die jeder Besucher ausfüllen muss sind bereit gelegt. Horst Binder ist wichtig, zu betonen, dass diese erforderliche Datenerhebung nur der Registrierung dient und die ausgefüllten Zettel nach vier Wochen vernichtet werden.

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