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Neubau und Sanierung in Pforzheim

Mögliche Kostensteigerungen für die Wartbergbäder treiben Pforzheimer Stadträte um

Vom Entwurf für das neue Wartberg-Hallenbad in Pforzheim sind alle Stadträte begeistert, doch zugleich gibt es Sorgen um eine mögliche Kostensteigerung. Das Freibad am Wartberg soll außerdem saniert werden.

Bad
Schöne Aussichten auf die Stadt soll das neue Wartberg-Hallenbad bieten. Doch sind die Aussichten auf die Finanzierung des Vorhabens auch so rosig? Foto: Visualisierung: asp Architekten GmbH, Stuttgart

Die voraussichtlichen Kosten für das neue Hallenbad am Wartberg und der Sanierung des Wartbergfreibads treiben die Pforzheimer Stadträte um. Im Planungs- und Umweltausschuss sind kürzlich Sorgen vor einer Entwicklung ähnlich wie beim Bahnprojekt Stuttgart 21 geäußert worden.

Die Vertreter des Architektenbüros, dessen Entwürfe zum Zug kommen, rechnen mit höheren Kosten. Zunächst stockten sie in ihrer Berechnung die Grobschätzung für Halle und Freibad wegen der allgemeinen Steigerungen von Baukosten auf 68,7 Millionen Euro auf. Für die Phase der Ausschreibung rechnen sie nochmals einen zehnprozentigen Risikopuffer ein und landen damit bei rund 75 Millionen Euro Gesamtkosten.

„Wo nehmen wir das Geld her“, fragte daraufhin Nicole Gaidetzka (UB) leicht erschrocken in die Runde, ähnlich wie Monika Descharmes (FDP). AfD-Stadtrat Norbert Sturm findet den Entwurf wie alle Fraktionen „sehr schön“, mahnt aber zugleich: „Nicht alles, was schön ist, können wir uns leisten.“ Sturm sorgte dann auch dafür, dass der Ausschuss nicht über den Bau- und Finanzierungsbeschluss abstimmte.

Pforzheim nimmt Kredite über rund 62 Millionen Euro auf

Architekt Dimitrios Kogios wollte beruhigen: Nach den dramatischen Kostenentwicklungen der vergangenen drei Jahre sei nun Ruhe an der Preisfront eingekehrt. Er sei deshalb zuversichtlich, mit der Kostenentwicklung umgehen zu können. Diese Beruhigung am Markt konnte auch Bäderchef Lutz Schwaigert bestätigen, mit Hinweis auf die Kosten beim Huchenfelder Bad, die weniger als ein Prozent Abweichung gegenüber der Leistungsbeschreibung beinhalteten.

Monika Descharmes wollte sich davon nicht beruhigen lassen und ließ sich von Schwaigert bestätigen, dass das Regierungspräsidium die Baukosten innerhalb des Wirtschaftsplans des Eigenbetrieb bereits genehmigt hat – „ohne Einwände“. Darin enthalten sind auch Kreditaufnahmen, die den Großteil der Finanzierung ausmachen: 50 Millionen für das Hallenbad und rund zwölf Millionen für das Freibad.

Moderne Anlagen sollen in Pforzheim die Kosten senken

Hans Götz von der Architektenkammer Pforzheim hat in einem Schreiben an die Ratsfraktionen zuvor darauf aufmerksam gemacht, dass das Vorhaben möglicherweise öffentlich gefördert werden könnte. Bei der von Descharmes aufgeworfene Frage nach den Betriebskosten geht Schwaigert von Verbesserungen bei den Energiekosten durch die moderne Anlagentechnik aus.

„Das Wartbergbad wird uns langfristig günstiger kommen als das bisherige Emma-Jaeger-Bad“, ist Andreas Renner (CDU) überzeugt. Die Schwimmvereine sprächen sich eindeutig für dieses Bad aus und er erwarte, dass es „ein Besuchermagnet über Pforzheim hinaus“ sein werde.

Jeder soll sich den Eintritt in das Bad leisten können.
Nicole Gaidetzka
Stadträtin

Die laufenden Einnahmen durch die Eintrittspreise werden laut Schwaigert noch diskutiert. Unterschiedliche Zeittarife und Kombinationen der beiden Bäder sind angedacht. „Jeder soll sich den Eintritt in das Bad leisten können“, betonte Nicole Gaidetzka und sieht sich damit auf Linie der SPD, die gleichfalls einen sozialverträglichen Eintritt wünscht.

Anders als im Antrag der Verwaltung formuliert, soll nach der Vorstellung von Monika Descharmes die Realisierung des Hallenbads gleichzeitig mit der Sanierung des Freibads begonnen werden.

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