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Alternative Nutzungsmöglichkeiten

Parking Day in Pforzheim: Kuchen und Gitarren statt parkenden Autos

Im Rahmen eines „Parking Day“ warben Mitstreiter der Critical Mass Pforzheim am Freitag für alternative Nutzungsmöglichkeiten von Parkplätzen.

Mehere Personen sitzen gemütlich an Tischen in einer Parkzone an der Straße, eine Frau hat eine Gitarre in der Hand.
Ort zum Verweilen: Es sich einfach mal gemütlich machen, wo sonst Autos stehen – darauf wollten die Mitstreiter von „Critical Mass“ beim „Parking Day“ aufmerksam machen. Foto: Stefan Friedrich

Wer am Freitagnachmittag einen Parkplatz in der Jörg-Ratgeb-Straße gesucht hat, der wird sich vielleicht gewundert haben, warum dort so viele Stellplätze nicht von Autos, sondern von Menschen genutzt wurden, die es sich hier mit Tischen, Stühlen, Teppichen oder einem Stück Kuchen bequem gemacht haben. Hintergrund dieser außergewöhnlichen Aktion war der „Parking Day“, ein weltweiter Aktionstag, der seit 2005 jährlich begangen wird und dazu anregen will, sich kritisch mit dem Parken im öffentlichen Raum auseinanderzusetzen.

„Wir wollen zeigen, was man alles Tolles machen könnte, wenn weniger Autos in den Innenstädten wären“, erklärte Christof Weisenbacher. Und Christine Fischer - beide sind bei „Critical Mass“ in Pforzheim engagiert - ergänzte: Mehr Lebensqualität in die Stadt zu bringen, das wolle man hier eben nicht nur als Ziel formuliert wissen, sondern für jeden Bürger erlebbar machen. Unterstützt in diesem Fall von der Polizei.

Aktion angekündigt, um Autofahrer nicht zu verärgern

Theoretisch hätte an diesem Tag zwar jeder Bürger einen Parkplatz besetzen können, verwies Weisenbacher auf die internationale Bedeutung. Die Aktion in Pforzheim wurde dennoch angekündigt und angemeldet, damit es keinen Ärger gibt. Vor allem bei den Autofahrern, die auf der Suche nach einem oftmals rar gesäten Parkplatz sind.

Eigentlich gäbe es davon an anderer Stelle sogar genug in der Stadt, gaben die Mitstreiter der „Critical Mass“ zu verstehen. Vor allem in den Parkhäusern finde sich immer ausreichend Platz. Bequemer ist es für viele Autofahrer natürlich dennoch, wenn sie in unmittelbarer Nähe zum angesteuerten Geschäft einen Parkplatz finden. In manchen Fällen können sie das bei „Critical Mass“ sogar nachvollziehen. Wenn beispielsweise Menschen mit Gehbehinderung eines der Geschäfte aufsuchen müssen, dann sei es klar, dass sie auch in direkter Nähe parken, so Weisenbacher.

Ansonsten bieten sich die frei gewordenen Flächen aber für viele Nutzungsmöglichkeiten an. Als Terrassenflächen für Restaurants oder Cafés beispielsweise, schlug Marte Soncourt vor. „Das wären Orte zum Schlendern, zum Laufen, zum Verweilen“; Orte für Menschen eben und nicht für Autos, die meist 23 Stunden am Tag an einer Stelle stehen und nur wenig bewegt werden.

„Das ist einfach doof, dass dafür so viel kostbarer Platz verschwendet wird“, bedauerte Soncourt, die zusammen mit Weisenbacher und Fischer eine weitere Nutzugsmöglichkeit ins Gespräch brachte: Parkplätze könnten gegebenenfalls auch Radwegen weichen. In der Stadt gebe es nämlich einige Stellen, die durch Parkplätze bereits belegt seien, obwohl ein Radweg hier sinnvoller sei, ist Fischer überzeugt. Was sie bei „Critical Mass“ aber alle wissen: Wenn man Radwege machen will, dann muss man den Platz den Autofahrern wegnehmen, bemerkte Soncourt – sei es, indem man eine Autospur umwidmet oder eben Parkplätze rückbaut. Auch darauf sollte der „Parking Day“ aufmerksam machen.

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