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Veranstaltung im Herbst geplant

200 Menschen besuchen queeres Event „City under the rainbow“ in Pforzheim

Für mehr Toleranz gegenüber queeren Menschen: Das Event „City under the rainbow“ ging am Freitagabend mit rund 200 Besuchern erfolgreich in die fünfte Runde.

Drag-Artist „Startruck Darkness“ aus dem Enzkreis bricht mit seiner extravaganten Drag-Kunst Geschlechternormen. Währenddessen sorgte DJ Robert Sun mit Hits und Klassikern der Pop- und Dance-Charts für Partystimmung.
Drag-Artist „Startruck Darkness“ aus dem Enzkreis bricht mit seiner extravaganten Drag-Kunst Geschlechternormen. Währenddessen sorgte DJ Robert Sun mit Hits und Klassikern der Pop- und Dance-Charts für Partystimmung. Foto: Kübra Deveci

„City under the rainbow“ lautete das Motto des queeren Events der Aidshilfe Pforzheim im Kupferdächle. Zwei Künstler hatten dabei ihren großen Auftritt.

„Nach einem Drag-Künstler mussten wir nicht deutschlandweit suchen. Wir haben selbst jemanden hier in unserer Heimat“, sagte Mitorganisator Caleb Davis von der Aidshilfe Pforzheim und begrüßte die knapp 200 Besucher. Darunter überwiegend Personen ab 30 Jahren, doch auch Jüngere verschlug es an vergangenen Freitagabend in die Veranstaltungs-Location in der Kallhardtstraße.

Auffällig langes Haar, starke Schminke und ein geklebter Bart. Mit seiner Drag-Kunst bricht er Geschlechternormen – verbindet weibliche und männliche Merkmale in einem Erscheinungsbild. „Ich bin sehr aufgeregt und etwas ängstlich. Aber ich bin auch guter Dinge“, verriet Startruck Darkness, kurz bevor er sich auf die Bühne begab.

Die queere Gemeinschaft ist bunt und vielfältig: lesbische, schwule, bi- sowie transsexuelle Menschen und viele mehr. Der Anglizismus „queer“ ist ein Sammelbegriff für Personen, Handlungen oder Dinge, die sich von der traditionellen Geschlechternorm abheben.

Erster großer Auftritt für Drag-Artist Startruck Darkness in Pforzheim

Für den 22-jährigen Drag-Artisten war es der erste große Auftritt vor vollem Publikum. Seine Showeinlagen habe er zuvor gut einstudiert. Mit Tanz und Gesang sowie extravaganten Outfits und mit viel Glitzer begeisterte der Künstler aus dem Enzkreis die Besucher der „LSBTTIQA+“ Gemeinschaft.

Darunter Katharina Mittmann: „Ich freue mich, endlich nach der langen Corona-Pause eine Party zu besuchen.“ Auf den Auftritt von Startruck Darkness sei sie besonders gespannt gewesen. „So eine Art von Kunst habe ich zuvor noch nie gesehen. Ich bin sehr aufgeregt. Vor allem, weil etwas Politisches dahintersteckt“, sagt die 35-jährige Besucherin.

Auch Patrick Baumann zeigte sich erfreut über seinen Besuch: „Ich wollte das Event in den vergangenen Jahren schon immer besuchen, aber bisher hat es zeitlich nie gepasst“, erinnert sich der 38-Jährige. „Ich will einfach mal sehen, wie groß die queere Community in Pforzheim eigentlich ist.“ Die Gemeinschaft ist dem Pforzheimer zufolge nicht sichtbar genug.

DJ Robert Sun begleitete die queeren Besucher mit Hits und Pop-Klassikern musikalisch durch den Abend. Der 56-jährige Freiburger ist selbst Teil der Community. Er lebt seit 25 Jahren in einer schwulen Partnerschaft. „Wenn ich mein eigenes Leben Revue passieren lasse, hat sich sehr vieles verändert. Die Leute gehen heute offener mit dem Thema um“, so der DJ. Doch sei noch etwas Luft nach oben.

Drag-Künstler sind die Maskottchen der queeren Community. Ich möchte zeigen, wie schön und vielfältig wir sind.
Startruck Darkness, Drag-Künstler

Startruck Darkness möchte mit seiner Performance ein Zeichen setzen und gegen Hass und Diskriminierung ankämpfen: „Drag-Künstler sind die Maskottchen der queeren Community. Ich möchte zeigen, wie schön und vielfältig wir sind.“

„Jeder sollte sein Leben ausleben dürfen, wie er will – solange er keinem damit schadet“, sagte der Künstler. Sein Auftritt im Kupferdächle sei erst der Anfang gewesen: „Mal sehen, vielleicht erhalte ich weitere Anfragen nach diesem Abend“, meinte der 22-Jährige und ergänzte: „Als nächstes möchte ich an einem Drag-Wettbewerb in Stuttgart teilnehmen.“

„City under the rainbow“-Organisatoren planen queeres Event im Herbst

„City under the rainbow“ ist auch für die Organisatoren künftig nicht genug. „Wir befinden uns in der Planung eines weiteren queeren Events im Herbst, das sich an die jüngere Zielgruppe richtet“, verriet Claudia Jancura, Leiterin der Aidshilfe Pforzheim.

Mit insgesamt zwei Events im Jahr wolle man die queere Community sichtbarer machen. Das geplante Fest im Herbst soll außerdem in einer Location in der City stattfinden und damit weiter ins Zentrum rücken – ins Zentrum der Stadt Pforzheim und ins Zentrum der Gesellschaft.

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