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Quarantäne angeordnet

Erster Fall eines Kindes in Deutschland: Vierjährige aus Pforzheim mit Affenpocken infiziert

Eine Vierjährige aus Pforzheim hat sich mit Affenpocken infiziert. Es ist der erste Fall eines Kindes in Deutschland. Bei der Quarantäne verfolgt das Gesundheitsamt vor Ort eine klare Linie.

Symptome auf der Haut: Affenpocken können sich äußerlich wie in diesem Symbolfoto abgebildet darstellen.
Symptome auf der Haut: Affenpocken können sich äußerlich wie in diesem Symbolfoto abgebildet darstellen. Foto: Institute of Tropical Medicine, Antwerp/dpa

Im sozialen Netzwerk Twitter wurde schon am Samstag spekuliert, am Montagnachmittag folgte dann die offizielle Bestätigung: In Pforzheim hat sich ein vierjähriges Mädchen mit Affenpocken infiziert. Es handelt sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) um den ersten Affenpocken-Fall eines Kindes in Deutschland.

„Die Infektion erfolgte durch eine enge Kontaktperson im Haushalt“, teilt ein Sprecher des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums mit. „Das Kind hat bisher keine Krankheitssymptome entwickelt.“ Das Kind wurde demnach vorsorglich untersucht, nachdem ein Fall im Haushalt bekannt geworden ist. Ein Rachenabstrich ergab dann, dass das Kind infiziert ist.

„Ein weiteres Haushaltsmitglied steht unter Gesundheitsbeobachtung“, so der Sprecher weiter. Weitere enge Kontaktpersonen des positiv-getesteten Kindes außerhalb des Haushaltes soll es demnach nicht geben. Insgesamt seien bis Montagnachmittag in Baden-Württemberg 127 Affenpocken-Fälle gemeldet worden, bundesweit sind es laut RKI 2.916.

Quarantäne für Betroffene und Haushaltsangehörige

Drei Affenpocken-Fälle habe es in Pforzheim bereits zuvor gegeben, sagt Angelika Edwards. Dabei handelte es sich aber um Erwachsene, erklärt die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts Pforzheim/Enzkreis. „Kinder sind bislang wirklich nur sehr selten betroffen.“

Bei der Quarantäne verfolge man eine klare Linie: Drei Wochen werden für Betroffene und enge Haushaltsangehörige angesetzt. Zudem erfrage man den Beginn der Symptome sowie Kontaktpersonen. Dadurch seien die Chancen recht gut, eine Infizierung weiterer Menschen durch den Betroffenen zu verhindern. Generell aber, betont Edwards, ist auch in Deutschland mit weiteren Affenpocken-Fällen zu rechnen. Für eine Übertragung benötige es „wirklich engen körperlichen Kontakt“, das könnten auch Umarmungen sein.

Unabhängig von diesem Fall sagt das RKI in seiner generellen Einschätzung zu Affenpocken-Fällen:: „Die Übertragungen erfolgen in diesem Ausbruch nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten, aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben.“ Nur sieben weibliche Fälle gebe es in Deutschland.

Zwei Fälle bei Jugendlichen aus Stuttgart und Erfurt seien bekannt geworden – und nun mit dem Fall aus Pforzheim erstmals der Fall eines Kindes. Zur Gefahr hatte das RKI zuletzt erklärt: „Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer.“

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