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Dauerhaftes Tempo 20

Stadt Pforzheim will Zerrennerstraße aufwerten

Die Stadt Pforzheim möchte die vielbefahrene Zerrennerstraße aufwerten und setzt auf Querungen und Begrünung.

Geschwindigkeitsmessegerät Micha in der Zerrennerstraße in Pforzheim
Tempo 20: Zur Weihnachtszeit hat die Stadt bereits das Tempo an der Zerrennerstraße gedrosselt. Nun soll die dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung kommen. Foto: Edith Kopf

Die Stadt Pforzheim will den östlichen Teil der verkehrsreichen Zerrennerstraße zwischen Leopoldstraße und Waisenhausplatz aufwerten und begrünen. Das bedeutet, dass die Straße zu einem verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20 werden soll, um Fußgängerinnen und Fußgängern einen sicheren Übergang insbesondere zwischen Marktplatz und Waisenhausplatz zu ermöglichen.

Ziel sei es, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen sowie Einzelhandel und Gastronomie entlang der Straße zu stärken, teilte die Stadtverwaltung mit. Durch die zusätzliche Entschleunigung des Verkehrs und eine neue ebenerdige Querung zwischen Marktplatz und Waisenhausplatz seien die Uferbereiche an der Enz besser und sicherer zu erreichen.

Eine entsprechende Gemeinderatsvorlage mit dem Auftrag an die Verwaltung, nun in die Umsetzung zu gehen, wird am 26. April im Planungs- und Umweltausschuss vorberaten; Beschlussfassung im Gemeinderat ist am 23. Mai.

Bürger äußerten Ideen und Anregungen

„Der Wunsch nach Umgestaltung der Zerrennerstraße war bei den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie beim ansässigen Einzelhandel groß“, wird Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) zitiert. Bei verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen, Rundgängen und Workshops hätten Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Ideen äußern können.

„Es ist uns gelungen, ein sehr gutes und überzeugendes Konzept für die Zerrennerstraße vorzulegen, das auf den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung beruht“, so der Rathauschef weiter.

„Dabei werden auch die umstrittenen Gestaltungselemente im bereits bestehenden westlichen Abschnitt zwischen Goethestraße und Leopoldstraße überarbeitet und in eine neue Gestaltung überführt.“ Für die Konzeption der Aufwertung der Straße hat die Verwaltung das Büro Snow Landschaftsarchitekten beauftragt. Die Planung für das Verkehrskonzept stammt vom Ingenieurbüro Spieth.

Ebenerdiger Übergang soll Barriere ersetzen

Bis zu zehn Meter breite, gut sichtbare Querungen sollen die Fußgängerzone bald mit dem Flussufer und den kulturellen Angeboten an der Zerrennerstraße wie Theater und Congresscentrum verbinden. Ein ebenerdiger Übergang soll die heutige Barriere ersetzen und eine barrierefreie Kreuzung der Straße ermöglichen.

Mit einem Radstreifen und einer durchgängigen Bus-Radspur von der Gernikabrücke bis zur Leopoldstraße sollen Radverkehr und öffentlicher Nahverkehr gestärkt werden. Die Reduzierung auf eine Fahrspur pro Richtung hat zum Ziel, den Straßenverkehr in dem Bereich zu entschleunigen und zu beruhigen.

„Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Innenstadt attraktiver machen und so den Einzelhandel fördern, der sich in schwierigen Zeiten befindet“, betont der Rathauschef.

Die angekündigte Schließung des Pforzheimer Galeria-Standorts sei ein zusätzlicher schwerer Rückschlag. „Ich blicke aber positiv in die Zukunft. Wir führen derzeit konstruktive Gespräche und bemühen uns um eine sinnvolle Nachnutzung des Standorts“, so Boch.

Sinn-Leffers-Gebäude: Mischung aus Sozialrathaus und Nahversorgung

Auch beim Sinn-Leffers-Gebäude in zentraler Lage an der Zerrennerstraße gehe es voran: „Wir werden dort eine gute Nutzungsmischung aus Sozialrathaus und Nahversorgung hinbekommen.“

Auch in Hinblick auf die Entwicklung des Schlossbergs und der Schlossberghöfe, die sich derzeit im Bau befinden, gewinne die Zerrennerstraße an Bedeutung für die Innenstadt.

Pforzheims Planungs- und Umweltdezernentin Sibylle Schüssler (Grüne) bekräftigt: „Mit einem eigens entwickelten Pflanzkonzept wollen wir den öffentlichen Raum rund um die zentrale Straße attraktiver machen. Großkronige, hochstämmige Bäume, die direkt in den Boden zwischen den zwei Fahrspuren gepflanzt werden, sorgen für ausreichend Schatten und Kühlung im heißen Sommer.“

Mit grünen Inseln, bepflanzt mit niedrigen Stauden, solle zudem eine Art „Stadtwiese“ entstehen, die die innerstädtische Biodiversität und Luftqualität verbessert.

In Hinblick auf den Klimawandel würden zukunftsfähige, klimaresiliente Gehölze verwendet. Sogennante Parklets aus modularen Sitzmöglichkeiten und Grünelementen sollen flexible Wohlfühlorte direkt am Fahrbahnrand bilden.

Neue Sitzelemente aus Holz

Geplant ist zudem, die bestehenden Pflanzkübel im westlichen Bereich der Zerrennerstraße mit neuen Sitzelementen aus Holz zu kombinieren. Die Cortenstahl-Kübel werden dafür mit einem Holzrahmen verkleidet, um den direkten Kontakt mit Kleidung zu vermeiden. Alle Aufenthaltsbereiche entlang der Straße sollen barrierefrei zugänglich sein.

Der erste Bauabschnitt umfasst Arbeiten von der Goethestraße bis zur geplanten neuen Querung zwischen Marktplatz und Waisenhausplatz.

In einem zweiten Schritt ist die Umgestaltung zwischen der Querung und der Deimlingstraße mit einer neuen barrierefreien Bushaltestelle geplant. Die erste Bauphase soll bereits im Spätsommer beginnen. Der voraussichtliche Gesamtaufwand für das Projekt beträgt 975.000 Euro.

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