Skip to main content

Einzelhandel in Pforzheim

Fünf-Minuten-Investition in die Zukunft Pforzheims: Befragung zum Einkaufsverhalten

Wo wird in Pforzheim eingekauft? Das Ergebnis dieser Umfrage sowie Eindrücke von Einzelhandelsfirmen bilden Eckdaten für ein neues Märkte- und Zentrenkonzept der Stadt Pforzheim. Die politische Debatte dazu soll noch vor der Sommerpause Fahrt aufnehmen.

Karlsruher Straße, Wilferdinger Höhe, Einzelhandel
Auf der Wilferdinger Höhe in Pforzheim sind Sonderflächen ausgewiesen für Dinge des täglichen Bedarfs. Das Verkaufssortiment sollte aber keine negative Wirkung für die Innenstadt mit sich bringen. Foto: Björn Fix

Wo kaufen Pforzheimer und Besucher der Stadt ein, wenn dieser Tage Narretei für Zuhause gefragt ist, nachdem schon auf der Straße kaum was geht?

Sorgt die Pappnase aus der Innenstadt für Fastnachtsstimmung, klingelt dafür eine Kasse auf der grünen Wiese oder werden Luftschlangen, Knallfrösche und lustige Hütchen in benachbarten Großstädten beziehungsweise kleinen Nebenzentren nachgefragt?

Antworten auf solche Fragen soll eine Untersuchung zu einem neuen Märkte- und Zentrenkonzept für Pforzheim bringen. Dazu gibt es noch bis zum 13. Februar eine telefonische Haushaltsbefragung. Außerdem kann sich jeder und jede über https://befragung.stadt-handel.de/s3/pforzheim an einer Online-Befragung beteiligen.

Befragung zur Zukunft von Pforzheim: Wer mitmachen sollte

„Wir wollen wissen, was der Status quo ist“, erläutert Wirtschaftsförderer Markus Epple. Wer bei den Umfragen mitmacht, beteilige sich gewissermaßen an „einer Abstimmung mit den Füßen“.

Optimal wäre, wenn es 2.000 Stimmen gibt.
Markus Epple, Wirtschaftsförderer

Ideal wäre, wenn das ziemlich viele Pendler, Enzkreis-Bewohner und natürlich Pforzheimer tun würden. „Optimal“ fände Epple, „wenn es 2.000 Stimmen gibt, von denen 50 Prozent aus der Stadt kommen“.

Der Mann spricht von einer Fünf-Minuten-Investition in Pforzheims Zukunft. Jeder kann sie machen und mit den Antworten zu einer klaren Vorstellung darüber beitragen, ob das Stadtzentrum als innovativ, grün, einzigartig, schön, besuchenswert, aufregend und liebenswert oder rückschrittlich, grau, austauschbar, hässlich, langweilig und unsympathisch empfunden wird.

Die Gegensatzpaare markieren nur einen Aspekt. Es wird auch gefragt, ob zum Beispiel W-Lan, Atmosphäre oder Architektur wichtig sind beim Einkaufen. Welche Artikel wo bevorzugt gekauft werden, ist ebenfalls ein Thema. Außerdem wird bei der Entwicklung der Einkaufszonen in Pforzheim auch eine Rolle spielen, welche Verkehrsmittel benutzt werden.

685 Einzelhandelsfirmen liefern zweiten Baustein

Einen zweiten Baustein für das Märkte- und Zentrenkonzept steuerte bereits im Dezember der Handel bei. Das bei der Ausarbeitung federführende Büro Stadt + Handel hat nach Angaben von WSP-Mitarbeiterin Melanie Schweizer 685 Einzelhandelsunternehmen in Pforzheim erfasst und besucht, um auch hier Details zu erfragen.

Dazu gehören auch Kioske, Tankstellen und Apotheken. Die Antworten beider Umfragen bilden nicht nur einen Wert an sich, sondern verweisen im Vergleich mit früheren Umfragen auch auf Entwicklungen.

Ob die Stadt hier mitgegangen ist oder in eine ganz andere Richtung strebt, sollen parallel zu den Befragungen Sortiments- und Leerstandserhebungen zeigen. Im Fokus steht dabei „die Nutzungsqualität, die das eigentlich Dramatische ist“. Epple verweist mit dieser Bemerkung auf den Anteil von Einzelhandelsgeschäften, die bestenfalls dafür sorgen, dass Licht brennt, aber die Stadt nicht attraktiver machen.

Was ist der Stand beim Einzelhandel? Was hat negative Auswirkungen?

Den Störfaktoren bei einer gedeihlichen Gesamtentwicklung gilt der Blick in die Bebauungspläne mit Einzelhandel und ins Gewerbeflächenkataster. Dabei geht es laut Epple ebenso darum, ob eingelöst wird und ob es noch passend ist, was der Gemeinderat teilweise vor Jahrzehnten festlegte. Außerdem wird untersucht, ob die Festlegungen überhaupt eingehalten werden.

Es ist kein Geheimnis, dass Shoppingzonen auf Pforzheims grünen Wiesen hier besondere Aufmerksamkeit zukommt. An diesen Stadtrandstandorten ist unter anderem eine Bestands- und Sortimentsüberprüfung im großflächigen Einzelhandel Teil der Analyse. Dabei soll es ebenso um die Einhaltung der Vorschriften wie um ein Warenangebot gehen, das negative Auswirkungen auf die Innenstadt hat.

Mehr Klarheit und weniger Ausnahmen fordert Epple hier insbesondere für die Wilferdinger Höhe. Eine politische Entscheiderbasis dafür und für zahlreiche andere Festlegungen erhofft er sich von einem Arbeitskreis. Der Wirtschaftsförderer will dazu noch vor der Sommerpause einladen.

Ein abgestimmter Entwurf fürs neue Märkte- und Zentrenkonzept soll Ende des Jahres vorliegen. Elementare Bestandteile des Werks werden das Nahversorgungskonzept sowie das Gewerbeflächenkonzept darstellen, die kürzlich im Gemeinderat verabschiedet wurden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang