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Neue Strategie für die Stadt

Die Geschäftsleute wollen Pforzheims Ruf aufpolieren

Bei einem Meeting der Grünen Liste haben Pforzheimer Geschäftsleute am Montag ein Konzept entwickelt, wie man die Innenstadt attraktiver und sicherer gestalten kann und sprachen sich für eine zeitnahe Umsetzung aus.

Das Pforzheimer Zentrum von oben.
Es muss am Image der Stadt gearbeitet werden, sind sich viele Geschäftsinhaber einig. Foto: Peter Sandbiller

Am Ende waren es trotz 40 Zusagen nur acht von knapp 150 Pforzheimer Geschäftsinhabern, die am Montagabend gemeinsam mit Vertretern der Grünen Liste eine Strategie entwickelt haben, wie die Stadt nach innen und nach außen attraktiver werden kann.

Das Konzept, das auf mehreren Beinen steht, soll jetzt Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) vorgestellt werden. Anvisiert ist eine zeitnahe Umsetzung.

Nach gut eineinhalb Stunden stand fest: Alle Beteiligten wollen Testzentren in der Innenstadt, die freiwillig sind und trotzdem eine gewisse Sicherheit bieten. An der Maskenpflicht wollen sie festhalten. Sie soll verbindlich für alle Bürger sein und auch von der Polizei kontrolliert werden. Zugleich soll es ein einheitliches Hygiene- und Sicherheitskonzept geben, das über die Wirtschaft und Stadtmarketing (WSP) an alle kommuniziert wird.

Die WSP soll auch einen runden Tisch einberufen, um mit den Vermietern von Ladenflächen in der Innenstadt darüber zu beraten, wie man die Läden attraktiver bestücken kann. Nicht zuletzt müsse es darum gehen, das Image der Stadt in der Region aufzubessern. Auch darum soll sich die WSP kümmern.

Jetzt haben wir wenige eine so gute Strategie entwickelt.
Baumbusch, Fraktionssprecher der Grünen Liste

„Jetzt haben wir wenige eine so gute Strategie entwickelt“, betonte Axel Baumbusch, Fraktionssprecher der Grünen Liste, am Ende, bedauerte allerdings auch, dass so wenige Geschäftsleute teilgenommen haben. „Ich möchte gar nicht wissen, was wir entwickelt hätten, wenn wir noch mehr gewesen wären.“

Die anwesenden Teilnehmer hatten das Online-Meeting zunächst genutzt, um über die Situation zu sprechen. Viele sorgten sich angesichts der Bilder am Montag, dass die Inzidenzen wieder nach oben gehen, wenn zu viel Sorglosigkeit herrscht. Die Schlange vor C&A etwa reichte fast bis zu seinem Geschäft, bemerkte Feinkosthändler Maximilian Müssle.

„Es darf uns nicht passieren, dass wir durch Leichtsinn und Unverständnis mancher Menschengruppen die Inzidenzen wieder nach oben treiben“, pflichtete Michael Eisele bei, kaufmännischer Leiter von drei Apotheken in Pforzheim. Und Jürgen Jainta vom Optiker Schütz betonte: Es sei „absurd“, auf das Tragen von Masken zu verzichten, wo sich alle schon daran gewöhnt haben.

Sicherheit locke ohnehin mehr Bürger in die Innenstadt, als Gutscheine, pflichtete Jessica Hermann von der Kinderstube bei. „Vor allem ältere Bürger möchten sich wohlfühlen und keine Angst haben, dass sie sich infizieren.“

Pforzheim hat noch immer einen schlechten Ruf.
Julian Baumbusch, Teefachhändler

Einig war man sich zudem darin, dass die Innenstadt wieder attraktiver und lebendiger werden müsse. Früher, erzählte Serena Meduri vom Eiscafé Casal, da habe es noch viele kleine Läden in der Innenstadt gegeben.

„Vieles ist auf die Wilferdinger Höhe verlagert worden“ und die kleinen Geschäfte blieben wegen der hohen Mieten inzwischen aus. Darüber wollen sie jetzt mit den Vermietern sprechen und nach Lösungen suchen.

Zudem müsse am Image der Stadt gearbeitet werden. „Viele unserer Kunden sagen: ich fahre lieber nach Karlsruhe, Ludwigsburg oder Stuttgart“, räumte Teefachhändler Julian Baumbusch ein.

„Pforzheim hat noch immer einen schlechten Ruf“, zumindest im Umland, weniger bei Gästen, die eine weitere Anreise haben. Das solle jetzt eine Imagekampagne ändern, die der WSP betreut, so die Idee dieser Runde.

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