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Meinung des Publikums gefragt

„Geheimer Mittwoch“: Monatlich gibt’s im Kommunalen Kino in Pforzheim einen Überraschungsfilm

Das Konzept des Kommunalen Kinos in Pforzheim orientiert sich an den beliebten „Sneak Previews“. Damit Genre und Titel bis zuletzt geheim bleiben, gilt für alle Filme: Zutritt erst ab 18 Jahren. Wie läuft der „Geheime Mittwoch“ ab?

Natalie Kurz, Sabine Mann und Leonard Blumhoff (von links) vom Programmrat des Kommunalen Kino freuen sich auf das neue Format, das vor allem auch mehr Jugendliche ins Kino locken soll
Natalie Kurz, Sabine Mann und Leonard Blumhoff (von links) vom Programmrat des Kommunalen Kino freuen sich auf das neue Format, das vor allem auch mehr Jugendliche ins Kino locken soll Foto: Stefan Friedrich

Ins Kino gehen und nicht wissen, welcher Film gezeigt wird: Es ist das Prinzip der sogenannten „Sneak Previews“, bei denen sich Kinobesucher bewusst überraschen lassen wollen. Das Kommunale Kino will das Konzept jetzt als Reihe etablieren.

„Geheimer Mittwoch“ ist der Name dieses Formats, das zukünftig einmal im Monat angeboten wird. Die Premiere am Mittwochabend war mit 33 von maximal 50 erlaubten Zuschauern bereits gut besucht.

Wenn man sich das Angebot des Kommunalen Kinos anschaut, erklärt Leonard Blumhoff vom Programmrat des Kommunalen Kinos Pforzheim, „dann fällt schnell auf, dass so ein Format bei uns bislang fehlt.“ Zugleich zeigten Erfahrungen aus anderen Lichtspielhäusern, dass es gerade die „Sneak Previews“ seien, die junges Publikum anlocken, und auch da habe man durchaus noch Potenzial, weiß Blumhoff. „Deshalb wollten wir das mal ausprobieren.“

„Geheimer Mittwoch“: Kaum jemand im Kommunalen Kino weiß, welcher Film laufen wird

Der Film, der gezeigt wurde, blieb bis zuletzt streng geheim, sogar für die Mitarbeiter rund um die Kinokasse. Nur wenige wussten Bescheid, dass es „Jump Darling“ sein sollte, eine kanadische Produktion über einen Mann, der gerade eine Trennung hinter sich hat und aufs Land flieht. Dort trifft er auf seine Großmutter, der es zwar schlecht geht, die aber alles versucht, um nicht in das örtliche Pflegeheim zu müssen.

Ganz für sich zu behalten, um welchen Film es sich handelt, das sei immer eine kleine Herausforderung, auch wenn die Zahl der Mitwisser quasi an einer Hand abzuzählen sei, heißt es bei den Verantwortlichen des KoKi. Umso größer war die Vorfreude bei den Machern des Programmrats auf die Reaktionen am Mittwochabend. Schließlich habe man den Film bewusst ausgesucht.

KoKi in Pforzheim will die Meinung des Publikums zum Film wissen

„Man bekommt als Kino ja oft Filme angeboten, die man in einer Preview zeigen kann, weil es für die Verleiher auch ein Stimmungsbild ist“, erklärt Mann. Diese Rückmeldung wollen sie auch beim „Geheimen Mittwoch“ bekommen, indem sie den Zuschauern eine Möglichkeit zum Abstimmen geben, „ganz analog“ mit Klebern, verrät Mann. „Dann haben wir eine Einschätzung, ob wir den Geschmack des Publikums getroffen haben.“

Auch wenn sie mit der Reihe erst ganz am Anfang stehen; schon zum Start haben sich die Macher des KoKi mächtig ins Zeug gelegt, eigene Plakate gemacht, „Eyecatcher, die in der ganzen Stadt verteilt sind“, so Mann, und auch in Handarbeit ein Bier gelabelt, für das später noch Etiketten gedruckt werden sollen.

Filmquiz zu Beginn des Überraschungsfilms

Ebenfalls fester Bestandteil des „Geheimen Mittwochs“ soll das Filmquiz zu Beginn sein, bei dem die Besucherinnen und Besucher schon am Mittwochabend anhand von Bilderrätseln Filmtitel raten durften. „Für jedes Quiz wird es ein Oberthema geben“, erklärt Natalie Kurz vom Programmrat die Idee, die bei den Kinofreunden während der Premiere sichtlich gut ankam. Ein erster Hinweis an die Macher des „Geheimen Mittwochs“, dass das Konzept in dieser Form aufgeht.

Für die Zuschauer ist es immer spannend, einen Film zu sehen, von dem man noch gar nicht weiß, was es ist.
Christine Müh, Geschäftsführerin des Kommunalen Kino

„Das Format hat natürlich den Reiz, auch mal ein anderes, vielleicht auch ein jüngeres Publikum anzusprechen und ins Haus zu locken, um ihm zu zeigen, was wir hier eigentlich alles zu bieten haben“, weiß auch die Geschäftsführerin des Kommunalen Kino, Christine Müh, um die Vorzüge. Und nicht ohne Grund sei die „Sneak Preview“ in vielen Städten Kult. „Für die Zuschauer ist es immer spannend, einen Film zu sehen, von dem man noch gar nicht weiß, was es ist.“

Nächster „Geheimer Mittwoch“ im KoKi Pforzheim am 16. März

Überraschen lassen kann man sich wieder am Mittwoch, 16. März. Der Film steht bereits fest, bleibt aber selbstverständlich bis Filmbeginn geheim, versichert Programmrätin Sarah Münzer. Nur so viel will sie verraten: Beim „Geheimen Mittwoch“ gilt – unabhängig von der tatsächlichen FSK-Empfehlung – immer das Label „ab 18 Jahren“. Damit Genre und Inhalt wirklich bis zuletzt eine Überraschung bleiben können.

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