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Straffes Programm

Neuer Enzkreis-Dezernent sieht Flüchtlingsunterbringung als wichtigstes Thema

Der Wechsel im Landratsamt kam für viele überraschend. Holger Nickel hat als neuer Dezernent für Landwirtschaft, Forsten und öffentliche Ordnung gut zu tun. Zuständig ist er auch für Flüchtlinge

Holger Nickel, Dezernent für Landwirtschaft, Forsten und öffentliche Ordnung  im Landratsamt Enzkreis
Vielseitig interessiert und neugierig: So bezeichnet sich Holger Nickel, der neue Dezernent für Landwirtschaft, Forsten und öffentliche Ordnung im Landratsamt Enzkreis. Foto: Torsten Ochs

Der neue Enzkreis-Dezernent Holger Nickel hat an seinen ersten Tagen im Landratsamt ein straffes Programm absolviert. „Der Einstieg war voll durchgetaktet“, sagt der 37-Jährige lachend.

Der Antrittsbesuch bei Landrat Bastian Rosenau (parteilos) stand auf dem Programm, dann Treffen mit den Amtsleitern und ein zweistündiges Gespräch mit der Ersten Landesbeamtin Hilde Neidhardt. Sie war selbst Dezernentin für Landwirtschaft, Forsten und öffentliche Ordnung und ist damit seine Vorvorgängerin im Amt.

Am Montag stellte sich Nickel bei seiner ersten Kreistagssitzung in der Remchinger Kulturhalle auch den Kreisräten vor. Das Thema Flüchtlingsunterbringung stand bei der Sitzung auf der Tagesordnung – für Nickel, zu dessen Dezernat auch das Amt für Flüchtlinge und Migration gehört, das derzeit wichtigste Thema im Enzkreis. „Das ist der Bereich, in dem es derzeit am meisten brennt“, sagt er. Bei einem regelmäßigen Jour fixe will er sich über den Stand der Dinge informieren.

Es gehe hier nicht nur um Flüchtlinge aus der Ukraine, sondern auch aus anderen Ländern, so der Dezernent. Ein Ziel sei, dass keine Gemeindehallen für die Unterbringung belegt werden müssen.

Vorgänger wechselt überraschend ins Innenministerium

Nickel ist Jurist und tritt die Nachfolge von Daniel Sailer an, der für manche überraschend nach rund drei Jahren beim Enzkreis ins Justizministerium des Landes wechselt. „Wir bedauern den Weggang natürlich, aber sind froh, dass angesichts stark steigender Flüchtlingszahlen auf dieser wichtigen Position keine Vakanz entsteht“, kommentiert Landrat Bastian Rosenau den Wechsel.

Sailer habe das Dezernat kurz vor Beginn der Pandemie übernommen und dazu beigetragen, „dass der Enzkreis gut durch die Corona-Zeit gekommen ist und die Aufgaben, die mit den zahlreichen aus der Ukraine geflüchteten Menschen auf uns zukamen, bewältigen konnte“, so Rosenau weiter.

Ich freue mich sehr auf diese neue und spannende Aufgabe.
Holger Nickel, Dezernent

„Ich freue mich sehr auf diese neue und spannende Aufgabe“, sagt Nickel, der sich als „vielseitig interessierten und neugierigen Menschen“ bezeichnet. Die Tätigkeit im Landratsamt stand nach viereinhalb Jahren im Leitungsstab des Innenministeriums auf seiner Wunschliste. Hier reize es ihn, im Team zu arbeiten und konkrete Ergebnisse vor Ort zu sehen.

Volles Programm: Durchgetaktet waren die ersten Tage für Holger Nickel am neuen Arbeitsplatz im Landratsamt.
Volles Programm: Durchgetaktet waren die ersten Tage für Holger Nickel am neuen Arbeitsplatz im Landratsamt. Foto: Torsten Ochs

Im Dezernat ist er Chef von rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Seine Führungsrolle sieht er so, dass die Mitarbeiter und Sachbearbeiter selbständig arbeiten sollen. Zumal er nicht in allen Bereichen seines Dezernats von Fach sei, sagt Nickel. Am ehesten kenne er sich bei Themen rund um den Straßenverkehr aus.

Schon 2017 nach Pforzheim gezogen

Einen Bezug zu Pforzheim und den Enzkreis hat der neue Dezernent schon länger: Mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und dem Familienhund ist der 37-jährige 2017 nach Pforzheim gezogen, weil seine Frau hier eine Stelle angetreten hat.

Über vier Jahre ist Nickel zur Arbeit nach Stuttgart gependelt, nun brauche er höchstens 15 Minuten zu Fuß in Landratsamt. Am Enzkreis schätzt er unter anderem die Landschaft, die Kultur und die abwechslungsreichen Städte und Gemeinden.

Den Enzkreis habe er in den vergangenen Jahren ganz gut kennen gelernt, sagt Nickel. Seine Tochter ist bei Tageseltern in Eisingen, seine Frau geht in Straubenhardt reiten, sein Tierarzt ist in Niefern und Gästen zeige er auch gerne die kulturellen Höhepunkte in der Umgebung wie das Maulbronner Kloster.

Parteizugehörigkeit spielt keine Rolle

Politisch interessiert ist Nickel auch. Das CDU-Mitglied war unter anderem Büroleiter des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Peter Weiß aus Emmendingen und Gemeinderat in Waldkirch. Bei seiner Arbeit im Landratsamt spiele die Parteizugehörigkeit aber keine Roller, versichert Nickel.

Eine Rolle spielt dagegen der Glaube. Nickel ist seit Jahren Pfarrgemeinderat in der katholischen Pfarrei St. Franziskus in Pforzheim.

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