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Klänge im Kulturhaus Osterfeld

Konzert der Band Leléka in Pforzheim: Ukrainische Seele trifft auf Jazz und Folk

Leléka bringen ukrainische Tradition und moderne Klänge ins Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld. Von dieser Kombination ließ sich das Publikum verzaubern.

Musiker auf einer Bühne
Leléka brachten Lieder voll Wärme und Hoffnung mit. Ihre Mischung aus Traditioneller ukrainischer Musik und Folkjazz traf den Nerv des Publikums. Foto: Axel Fischer-Lange

Mit Worten lässt sich schwer beschreiben, was die Musik der Band Leléka ausmacht. Ihre eigenständige Mischung aus traditioneller ukrainischer Musik und modernen musikalischen Strömungen hinterlässt jedenfalls tiefe Eindrücke. So auch am Samstagabend beim Publikum im Kulturhaus Osterfeld.

Wenn auch nur wenige der Zuschauerinnen und Zuschauer der ukrainischen Sprache nicht mächtig waren: Die poetische Wärme der Musik erreichte alle. Zum Schluss gab es viel Applaus und Beifallsrufe. Nicht nur von jenen, denen Leléka ein Stück Heimatgefühl schenkte. 

Band hat sich auch international einen Namen gemacht

Leléka, das sind Sängerin Viktoria Leléka, Anna Wohlfarth am Klavier, Kontrabassist Thomas Kolarczyk und Schlagzeuger Jakob Hegner. Die 2016 in Berlin gegründete Band hat sich mittlerweile auch international einen Namen gemacht und mehrere Nachwuchspreise gewonnen. Drei Alben, zwei EPs und den Soundtrack einer ukrainischen TV-Serie haben sie bereits veröffentlicht.

Der Name „Leléka“ bedeutet „Storch“. Er gilt als Symbol für Glück und Hoffnung. Diese Symbolik spiegelt sich in der Musik der Gruppe wider, die von einer starken Verbundenheit zur Natur und zum ukrainischen Kulturerbe geprägt ist.

Die Mehrheit im Pforzheimer Publikum versteht Ukrainisch

„Wer versteht Ukrainisch?“, fragt Sängerin Viktoria das Publikum – und ist überrascht, als die große Mehrheit der rund 60 Anwesenden die Hand hebt. Trotzdem erzählt sie ihre kleinen Geschichten zu den Songs auf Deutsch.

Ihre Lieder, traditionelle Stücke sowie eigene Texte, singt sie auf Ukrainisch. Sie handeln von Liebe, Freiheit, der Schönheit der Natur oder menschlichen Schwächen. Auch eine ukrainische Version des deutschen Volkslieds „Die Gedanken sind frei“ ist dabei. Am Anfang gemäßigt und nur vom Schlagzeug begleitet, steigert es sich bis zum ekstatischen Höhepunkt. Schwermut ist dagegen spürbar, als Viktoria ihr Lied für die Künstler singt, die gerade für die Ukraine kämpfen.

Die Musiker von Leléka bringen eine Vielzahl an musikalischen Hintergründen mit, die von Klassik bis hin zu Folk und Jazz reichen. Das beweisen sie an diesem Abend ein ums andere Mal. Allen voran zeigt Pianistin Wohlfarth ihre Soloqualitäten.

Quartett haucht traditionellen Stücken neues Leben ein

Lelékas Akustiksound ist von organischer Dichte und rückt Sängerin Viktoria stets ins musikalische Zentrum. Getragene, volkstümliche Gesänge münden in moderne, sprühende Jazzsongs. Angenehm legen sich die erdigen Klänge auf die Zuhörer. Den traditionellen Stücken hauchen die vier neues Leben ein. Das Ergebnis ist ein frischer, zeitgenössischer Gesamtklang, der dennoch spürbar tief in der östlichen Musiktradition verwurzelt ist. Auch wenn man der fremden Sprache nicht mächtig ist: die mystisch-getragenen Melodien haben ihre eigene Wirkung.

Bei der Zugabe „Sonce u Serci“, was so viel heißt wie „Sonne im Herzen“, gab es dann noch einmal Gelegenheit für das Publikum, mitzusingen. Die Botschaft des Songs: in dunklen Zeiten das innere Licht scheinen lassen und allen anderen Wärme schenken.

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