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2024 geht es weiter

Aktion „Offene Kirche“: Fast 10.000 Menschen besuchen die Schloßkirche in Pforzheim

Von Mai bis Ende Oktober war der Besuch der Schloßkirche täglich möglich. Dieses Angebot wurde rege genutzt. Dabei wäre die Aktion fast gescheitert.

Von Mai bis Oktober gab es wieder die Aktion „Offene Kirche“. Fast 10 000 Besucher kamen neben den Gottesdiensten und Veranstaltungen in die Schloß- und Stiftskirche St. Michael.
Von Mai bis Oktober gab es die Aktion „Offene Kirche“. Fast 10.000 Besucher kamen neben den Gottesdiensten und Veranstaltungen in die Schloß- und Stiftskirche St. Michael. Foto: Oliver Linde

Dass Gläubige unterschiedlicher Religionen nicht nur zur Besichtigung, sondern auch zum Gebet in die evangelische Schloß- und Stiftskirche St. Michael in Pforzheim kommen, beobachtet Pfarrerin Heike Reisner­-Baral immer häufiger. Sie freut sich, dass das geschichtsträchtige Gebäude nicht nur auf dem Papier zur ökumenischen Citykirche im Kreis der Friedenskirchengemeinde geworden ist.

Von Mai bis Ende Oktober präsentiert sich die Pforzheimer Schloßkirche als „offene Kirche“

Von Mai bis Ende Oktober ist der Besuch der Schloßkirche täglich möglich. Dann präsentiert sich das Gotteshaus als „offene Kirche“. Daher ist die Seelsorgerin froh, dass für „Pforzheims steinernes Geschichtsbuch“, in dessen Gruft sich die Grablege der badischen Markgrafenfamilie (von 1535 bis 1860) befindet, das Kirchenportal am Schloßberg nicht nur bei Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen offen steht.

Diese ausgenommen, sind während der sechs Monate im Jahr 2023 fast 10 000 Besucherinnen und Besucher in die Schloßkirche gekommen. Da mittlerweile alle Einschränkungen bezüglich der Corona­-Pandemie weggefallen waren, wurden rund 3.000 mehr als im Jahr zuvor gezählt.

Dabei wäre die „offene Kirche“ fast den Sparvorgaben der evangelischen Kirche in Pforzheim zum Opfer gefallen. Für die Schloßkirche war die Hausmeisterstelle gestrichen worden und so blieb die Frage, wer sie täglich öffnet und abschließt, lange ungelöst.

Suche nach einem Türöffner war nicht ganz einfach

Die Idee, dass dies die gegenüberliegende Tourist­-Information der Stadt Pforzheim übernehmen könnte, zumal sie für Führungen bereits Schlüssel besitzt, erwies sich als Fehlschlag. Der städtische Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), zuständig für die Tourist­-Information, verwies darauf, dass man „mangels verfügbarer Ressourcen“ das Auf- und Abschließen des Kirchenportals nicht übernehmen könne. Auch hatte sich der WSP an das städtische Rechtsamt gewandt, das Bedenken geäußert hatte, diese Aufgabe zu übernehmen.

Auch der Verein „Freunde der Schloßkirche“ hatte sich des Themas angenommen, um möglicherweise eine Lösung zu finden, dass die „offene Kirche“ nicht zur geschlossenen Kirche wird. Die Lösung gab es dann sozusagen auf dem kleinen Dienstweg. Eine Anfrage bei den Betreibern der vor 20 Jahren wiederaufgebauten früheren Einnehmerei mit dem Wirtshaus „Lehner“ und dem „Burgerheart“, ob man sich vorstellen könne, „Türöffner“ für die Schloßkirche zu sein, stieß spontan auf offene Ohren bei Geschäftsführer Michael Pfisterer und seiner Frau Tanja als Nachbarn. Ihr Hausmeister sei ja morgens schon da, er könne daher die Schloßkirche aufschließen. Für abends und die Wochenenden konnte die Kirchengemeinde einen ehrenamtlichen Schließdienst organisieren.

Dies habe sich ausgezeichnet bewährt, freute sich Pfarrerin Heike Reisner-Baral, als sie Bilanz für 2023 zog. Wobei sie davon ausgeht, dass dies 2024 so weitergeführt werden kann. Sie selbst wird zum Auftakt der „offenen Kirche“ wohl nicht in Pforzheim sei, denn am 22. Dezember beginnt ihr Sabbatical, was bedeutet: Sie nimmt neben ihrem jährlichen Erholungsurlaub eine für einen längeren Zeitraum gewährte Freistellung wahr.

Pfarrerin der Schloßkirche nimmt ein Sabbatical

Von Januar bis einschließlich Juni 2024 geht sie in ein solches Sabbatical, das die Evangelische Landeskirche ermöglicht. In diesem halben Jahr ist sie nicht in der Friedensgemeinde und der Citykirche, also auch nicht an der Schloßkirche, anzutreffen. „Vom 1. Juli an werde ich dann aber wieder mit großem Elan im Dienst sein“, verspricht sie.

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