Unter den Pforzheimer Gemeinderäten wächst offenkundig die Unzufriedenheit mit Ornamenta-Geschäftsführer Christian Saalfrank. Ein Zuschuss in Höhe von 162.000 Euro wurde nun erst einmal gesperrt.
Bei dem Geld handelt es sich um die Restrate der insgesamt 1,9 Millionen Euro, die die Stadt Pforzheim zum großen Kulturevent 2024 beisteuert.
Wir haben bisher keine Rechenschaft über die 1,9 Millionen Euro erhalten.Axel Baumbusch
Grüne Liste
Ursprünglich hatte die FDP den Zuschuss auf die Tagesordnung der laufenden Haushaltsberatungen gebracht. Sie wollte das Geld streichen, zog den Antrag aber in der Sitzung am Mittwoch zurück.
Darauf setzte Grüne-Liste-Sprecher Axel Baumbusch an. „Die Grüne Liste möchte die Mittel sperren, bis bekannt ist, was bisher mit dem Geld passiert ist. Wir haben bisher keine Rechenschaft über die 1,9 Millionen Euro erhalten.“ Er sei erstaunt, dass der anwesende Ornamenta-Geschäftsführer nicht direkt etwas zum Thema sage.
Pforzheimer Hauptausschuss sperrt Mittel für die Ornamenta
Der sprach dann doch. Christian Saalfrank erklärte, wie viel Geld man eingeworben habe und welche Summen man beispielsweise für Programm und Marketing einplane. Baumbusch: „Das ist nicht die Antwort, die wir erfragt haben.“ Er wollte konkret wissen, was mit den Geldern der Stadt bisher geschehen sei.
Seinen Antrag halte er aufrecht. Man könne die Mittel ja wieder entsperren, wenn man klare Aussagen erhalten habe, so Baumbusch.
Eine Mehrheit mit den Stimmen von CDU, FDP, Freien Wählern/Unabhängigen Bürgern und Bündnisgrünen folgte Baumbuschs Antrag. Dagegen stimmten SPD, AfD und Oberbürgermeister Peter Boch (CDU). „Wir in Pforzheim“ enthielt sich.
Im Juli waren bereits im Pforzheimer Kulturausschuss kritische Worte bezüglich der Ornamenta gefallen. Kritisiert wurden unter anderem ein Mangel an niederschwelligen Angeboten sowie Unklarheit über Programm und Konzept des Großevents, das im Sommer 2024 in Pforzheim und im Nordschwarzwald steigen soll.
Unterteilt ist die Ornamenta in fünf Bereiche, sogenannte Themengemeinden, die laut dem Slogan zeigen sollen, „wie sich morgen anfühlt“.
Ankauf von Ornamenta-Kunstwerk wird knapp bestätigt
An anderer Stelle kann das Ornamenta-Team weiter mit Geld aus dem Haushalt planen. Wenn auch nach einem knappen Entscheid. Dabei geht es um den Ankauf eines oder mehrerer Kunstwerke, um die Ornamenta im Nachgang zu 2024 und vor der angestrebten nächsten Austragung 2029 sichtbar zu machen.
30.000 Euro dafür wollte die Grüne Liste streichen. „Ich habe keine Lust, das weiter zu tragen“, sagte Baumbusch ohne Umschweife. Bei Stimmengleichheit (6:6 Stimmen) wurde der Antrag knapp abgelehnt.
