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Start neuer Spendenaktion

Pforzheimer Bündnis sammelt für Heimkinder in der Ukraine

Ein 40-Tonner soll mit Winterkleidung, Lebensmitteln und Süßigkeiten aus Pforzheim in den Westen der Ukraine fahren. Die in die West-Ukraine geflüchteten Kinder sollen weder hungern noch frieren müssen.

Das „Starke Bündnis für die Ukraine“ aus Pforzheim wirbt um Spenden für Kinder, die momentan in der West-Ukraine leben: Marcus Mürle, Philippe A. Singer, Oana Krichbaum, Yana Nesper, Verena Fix, Karsten Jung und Frank Johannes Lemke (von links)
Das „Starke Bündnis für die Ukraine“ aus Pforzheim wirbt um Spenden für Kinder, die momentan in der West-Ukraine leben: Marcus Mürle, Philippe A. Singer, Oana Krichbaum, Yana Nesper, Verena Fix, Karsten Jung und Frank Johannes Lemke (von links) Foto: Stefan Friedrich

Eine Million Euro an Spenden hat das Pforzheimer „Starke Bündnis für die Ukraine“ in den vergangenen Monaten schon gesammelt und mit insgesamt acht Lkw-Transporten unter anderem Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Bekleidung und Spielwaren in die Ukraine transportiert.

Nun wollen sich die Mitstreiter erneut engagieren, dieses Mal für Heimkinder, die aus der Ost-Ukraine flüchten mussten. Sie sind aktuell in der Stadt Czernowitz im Westen untergekommen, brauchen angesichts des herannahenden Winters aber dringend winterfeste Klamotten, haltbare Lebensmittel und nicht zuletzt ein paar Süßigkeiten für die gekränkten Seelen, wie Caritas-Direktor Frank Johannes Lemke am Mittwochmittag bei einem Pressegespräch sagt.

„Es handelt sich um Heimkinder, die im Frühjahr flüchten mussten“, erklärt Lemke in diesem Rahmen. Russische Angreifer haben ihre Heime komplett zerstört. Selbst auf der Flucht seien die Kinder beschossen worden, sagt er. Drei der Betreuer sind dabei ums Leben gekommen.

Es geht darum, dass wir diesen Heimkindern etwas Gutes tun wollen.
Frank Johannes Lemke, Caritas-Direktor

„Es geht darum, dass wir diesen Heimkindern etwas Gutes tun wollen. Sie sind uns in besonderer Weise ans Herz gewachsen, weil sie am wenigsten für die ganzen Unruhen können, die dort sind.“

Bei allen Herausforderungen, denen sich Deutschland momentan gegenübersieht, sei es „für unsere Gesellschaft gar nicht vorstellbar, was diesen Menschen dort widerfährt“, gibt Lemke zu bedenken. Deshalb kann er auch nicht verstehen, dass es in jüngster Zeit verstärkt zu Kritik an solchen Aktionen gekommen ist, weil der Fokus angeblich nur auf der Ukraine liege. Das stimme jedoch nicht, stellt er in dem Zusammenhang klar.

„Es gibt auch andere Krisengebiete, wo wir helfen“, allerdings liege die Ukraine eben mitten in Europa. „Und wir wissen, dass, wenn wir dort nicht aufpassen, das ganz schnell übergreifen kann.“ Das erkläre die „besondere Betroffenheit“.

Ganz nah dran ist die Pforzheimer Unternehmerin Yana Nesper, die selbst ukrainische Wurzeln und direkte Kontakte ins Kriegsgebiet hat.

„Es war eine absolut fürchterliche Zeit, weil sie einfach nicht wussten, wohin“, erzählt sie von der Flucht der Kinder aus dem schwer beschossenen Mykolajiw im Süden der Ukraine, die Heimatstadt von Nesper.

Sie hat daher früh eine erste Lkw-Lieferung organisiert und sich an das Pforzheimer Bündnis gewandt, um darüber den Bedarf für drei Monate zu decken. Daher weiß sie auch, wie wichtig die Hilfe aus Pforzheim für die ukrainischen Kinder ist.

Kinder sollen auch im Winter halbwegs normalen Alltag haben

„Ich habe große Dankbarkeit als Rückmeldung bekommen“, sagt sie bei dem Pressegespräch. „Sie waren sehr glücklich und ich bekomme seitdem fast wöchentlich Bilder.“ Dass die Kinder auch im Winter einen halbwegs normalen Alltag leben können, dafür will das Bündnis jetzt eintreten. Geeignete Winterkleidung wollen sie deshalb zeitnah bei einer gezielten Aktion auf dem Messplatz sammeln, kündigt Unternehmer Marcus Mürle an, ansonsten hoffen sie vor allem auf Geldspenden.

„Jede Spende ist uns willkommen, ob das fünf Euro oder 5.000 Euro sind“, versichert Lemke. Von dem Geld sollen dann dringend benötigte Waren gekauft werden, die erneut in einem 40-Tonner in die Ukraine gebracht werden.

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