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Insolventer Versand-Riese

250.000 Quadratmeter: Sparkasse sucht Investoren für drei Klingel-Immobilien

Die Klingel-Insolvenz bringt auch Bewegung in den Gewerbestandort Pforzheim. Jetzt werden Investoren für drei Immobilien gesucht – mit einer Gesamtfläche von mehr als einer Viertelmillion Quadratmetern.

Das Logistikzentrum der Firma Klingel im Altgefäll.
Das Logistikzentrum der Firma Klingel im Altgefäll steht zum Verkauf. Die Stadt Pforzheim hat bereits ihr Interesse an dem Objekt geäußert. Foto: Roland Wacker

Investoren gesucht: Nach der Insolvenz des Pforzheimer Versandhaus-Riesen Klingel geht es nicht nur um die Zukunft von mehr als 1.300 Mitarbeitern und mehr als einem Dutzend Marken – sondern auch um drei große Gewerbestandorte in Pforzheim.

Wie am Montag bekannt wurde, suchen jetzt die Sparkasse Pforzheim und die Beratungsgesellschaft Falkensteg Real Estate für drei Klingel-Gewerbeimmobilien geeignete Investoren. Der Auftrag stammt von der Eigenverwaltung der K-Mail Order GmbH & Co. KG mit Zustimmung durch den Gläubigerausschuss und den Sachwalter der insolventen Klingel-Gruppe.

Um diese drei Standorte von Klingel in Pforzheim geht es

Insgesamt geht es um mehr als eine Viertelmillion Quadratmeter Gewerbefläche in einer Stadt, in der solche Flächen dringend gesucht werden. Auch von Raum für mögliche Expansionspläne ist die Rede.

Zum Verkauf stehen:

  • die Logistikimmobilie mit rund 170.000 Quadratmetern Gesamtfläche im Gewerbegebiet Altgefäll. Sie bietet vollautomatische Taschen- und Hängelogistik.
  • die siebenstöckige Logistikimmobilie mit rund 60.000 Quadratmetern Gesamtfläche im Gewerbegebiet Brötzinger Tal. Hier gibt es laut den Vermarktern Hochregallager und 19 Lkw-Laderampen.
  • die leerstehenden Büro-, Lager- und Produktionsflächen mit circa 20.000 Quadratmetern in einem Mischgebiet in der Pforzheimer Nordstadt.

Falkensteg-Partner Christian Alpers erklärt: „Logistikimmobilien erleben weiterhin eine hohe Nachfrage. Somit sind die Immobilien der Klingel-Gruppe besonders für Logistikdienstleister interessant, die ihren Standort erweitern oder neu aufbauen wollen.“

Und Kristina Sauter, Leiterin der Immobilienabteilung der Sparkasse Pforzheim Calw, sagt: „Gemeinsam mit Falkensteg Real Estate sehen wir es als unsere Aufgabe an, für diese drei wichtigen Standorte eine geeignete nachhaltige Nutzung zu finden, die den Wirtschaftsstandort Pforzheim und die Region stärkt.“

Die Nachricht, wer sich um die Investorensuche kümmert, ist neu. Bekannt war dagegen bereits ein prominenter Interessent an den Immobilien: die Stadt Pforzheim.

Pforzheims Wirtschaftsförderer liebäugelt mit Standort Altgefäll

Planungsbürgermeisterin Sibylle Schüssler (Grüne) hatte unserer Redaktion im September gesagt: „Wir sind an allen drei Standorten interessiert.“ Sie finde es wichtig, dass die Stadt in den Besitz von Gewerbeflächen komme. Vorlieben gebe es da seitens Schüssler nicht.

Pforzheims Wirtschaftsförderer Oliver Reitz, Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), nannte dagegen eine Präferenz: „Gerade im Altgefäll würden wir gerne auf dem Fahrersitz Platz nehmen“, so Reitz damals.

Reitz betonte, man wolle „zukunftsorientierte Branchen“ dort ansiedeln. Wenn der Stadt die Fläche gehört, könne sie das einfacher steuern. Dabei müsse etwa das Gebäude im Altgefäll nicht so bleiben wie jetzt. „Es ist auch möglich, dass wir es zurückbauen, einen Gewerbepark daraus machen“, so Reitz.

Ziel ist es, für diese drei wichtigen Standorte eine geeignete nachhaltige Nutzung zu finden, den Wirtschaftsstandort zu stärken und das bestmögliche Ergebnis für die Gläubiger herbeizuführen.
Kristina Sauter
Abteilungsleiterin bei der Sparkasse

Angesprochen auf das Interesse der Stadt Pforzheim und darauf, ob es auch möglich ist, einen Standort auf mehrere Investoren aufzuteilen, antwortet Sparkassen-Abteilungsleiterin Sauter eher allgemein.

„Ob es einen Globalkäufer gibt, einen Investor je Standort oder alternative Lösungsmöglichkeiten – Ziel ist es, für diese drei wichtigen Standorte eine geeignete nachhaltige Nutzung zu finden, den Wirtschaftsstandort zu stärken und das bestmögliche Ergebnis für die Gläubiger herbeizuführen“, so Sauter.

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