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Ausbau von Fernwärme und Glasfaser

Stadtwerke Pforzheim wollen verstärkt regional agieren

Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) sehen sich für die Zukunft als Energie-, Wärme- und Kommunikationsdienstleister – und das nicht nur für die Stadt selbst. Bewegung ist auch bei den Preisen.

Zwei Männer sitzen an einem Tisch.
Die Stadtwerke Pforzheim wollen in den kommenden Jahren verstärkt in den Ausbau von Fernwärme- und Telekommunikation investieren. Geschäftsführer Herbert Marquard (links) und Oberbürgermeister Peter Boch geben beim Pressegespräch Auskunft über ihre Pläne. Foto: Axel Fischer-Lange

Energiekrise, Preisbremse, Heizungsgesetz und Klimadiskussion: Diese Schlagworte haben in den vergangenen zwei Jahren nicht nur bei Verbrauchern für große Unsicherheit gesorgt. Auch Energieversorger müssen ihr Portfolio und ihre Strukturen völlig neuen Anforderungen anpassen.

Die Stadtwerke Pforzheim (SWP) wollen sich für die Zukunft als regionaler Versorger für Energie-Wärme- und Telekommunikation aufstellen. Allerdings ist schon jetzt klar: Auf ihr früheres Niveau werden die Preise nicht mehr sinken.

Beim Pressegespräch gaben Oberbürgermeister und SWP-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Boch (CDU) und SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard am Montagabend Informationen zur aktuellen Lage und zu künftigen Projekten.

Seit rund zwei Jahren kämpft man mit der schwierigen Lage am Energiemarkt. Bereits im September 2021 wurde die Beschaffungssituation schwieriger. Märkte und Anbieter brachen weg.

Der Beschaffungspreis für Gas verzehnfachte sich – auch für die Stadtwerke Pforzheim

Durch Russlands Überfall auf die Ukraine und den Anschlag auf die Nordstream-Pipeline hat sich die Situation am Energiemarkt noch einmal verschärft. Der Beschaffungspreis für Gas verzehnfachte sich. Viele Kunden wurden nicht mehr durch ihren Discount-Anbieter versorgt und fielen unter die Grundversorgung.

Dennoch wurden Einkaufspreise nicht direkt an die Kunden weitergegeben. Auch die Gasumlage wurde nicht umgesetzt. Zum kommenden Jahr planen die SWP für Fernwärme, Gas und Strom Preissenkungen.

Aber: Noch immer gibt es eine Preisbremse. „Wir sind noch nicht raus aus der Krise“, konstatiert Marquard. Auf ihr früheres Niveau werden die Preise allerdings nicht mehr sinken.

Auch die Beschaffungspreise für Bodenseewasser und die Produktion von Eigenwasser sind teurer geworden. Darum werden sich die Kunden auch hier auf eine Preiserhöhung einstellen müssen.

Pforzheim soll als Musterstadt für die Transformation in eine klimaneutrale Wärmeversorgung fungieren.
Peter Boch
Oberbürgermeister in Pforzheim

Bereits heute erfolgen 60 Prozent der Pforzheimer Wärmeversorgung durch Fernwärme und 20 Prozent durch Erdgas. Der Rest wird durch andere Energieträger erbracht. Die kommunale Wärmeplanung setzt auf den Ausbau des Fernwärmenetzes. „Pforzheim soll als Musterstadt für die Transformation in eine klimaneutrale Wärmeversorgung fungieren“, sagt Oberbürgermeister Peter Boch. Die Pläne sehen ein Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 vor.

Stadtwerke Pforzheim investieren in Glasfaser und Fernwärme

Für Boch ist auch die Digitalisierung ein maßgeblicher Faktor, um Pforzheim attraktiv zu machen. Durch massiven Ausbau des Glasfasernetzes soll Pforzheim immer mehr zur „Smart City“ werden. Darin investieren die SWP aktuell bereits fünf bis zehn Millionen Euro pro Jahr. Künftig sollen diese jährlichen Investitionen auf rund 20 Millionen Euro steigen.

Im Jahr 2022 erzielten die SWP ein Ergebnis von 21 Millionen Euro. Das erwirtschaftete Geld soll in den Ausbau von Infrastruktur fließen. Für die Zukunft planen die SWP, auch mit Gemeinden im Umland zu kooperieren. Damit würden sie den Wandel vom klassischen Stadtwerke-Betrieb, hin zum regionalen Energie-, Wärme- und Kommunikationsdienstleister vollziehen.

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