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Insolventer Versandhändler

Zehnter Klingel-Markenverkauf: Wenz geht an die Witt-Gruppe

Der insolvente Pforzheimer Versandhändler Klingel hat erneut eine Marke verkauft. Der Online-Shop Wenz geht an die Witt-Gruppe.

Die Klingel-Gruppe verkauft die Marke Wenz an die Witt-Gruppe.
Die Klingel-Gruppe verkauft die Marke Wenz an die Witt-Gruppe. Foto: Roland Wacker

Die Klingel-Gruppe hat den zehnten Markenverkauf erfolgreich abgeschlossen. Wie die zuständige PR-Agentur am Donnerstag mitteilte, erwirbt die Witt-Gruppe, ein Unternehmen der Otto-Group, die Marke Wenz. Die Marke sowie die Domain gehen voraussichtlich mit Wirkung Anfang März an die Witt-Gruppe über.

Der Gläubigerausschuss habe dem Verkauf einstimmig zugestimmt. Die Zustimmung der Kartellbehörden zum Kauf stehe noch aus. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, heißt es in der Mitteilung.

Wenz ist ein Online-Shop für Mode, Schmuck, Wohnartikel und Accessoires. Die Marke gehörte seit 1996 zur Klingel-Gruppe und war zuletzt in Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden aktiv.

Klingel-Gruppe verkauft zahlreiche Marken

In den vergangenen Monaten konnte die Klingel-Gruppe bereits die Marken Klingel, Alba Moda, Babista, Diemer, Happysize, Mona, Miamoda, Vamos und Wellsana veräußern.

Klingel-Geschäftsführer und Pluta-Sanierungsexperte Marcus Katholing sagt: „Wir haben nahezu alle bekannten Marken der Klingel-Gruppe veräußert. Mit dem jetzigen Verkauf ist uns eine optimale Lösung gelungen.“ Stefan Warmuth von Pluta hat laut Mitteilung die vertragliche Umsetzung begleitet.

Patrick Boos, CEO der Witt-Gruppe, erklärt: „Wir sind mit unseren Marken hervorragend im Segment 50plus positioniert. Wenz ist eine ideale synergetische Ergänzung für unsere Marke Heine im deutschsprachigen Raum und in den Niederlanden.“

Das Karlsruher Versandhaus Heine gehört seit Ende 2019 zur Witt-Gruppe und bildet mit seinem Mode- und Living-Sortiment die jüngste Speerspitze des Multichannel-Unternehmens aus Weiden. Die Otto-Group, zu der die Witt-Gruppe gehört, betreibt den Online-Handel otto.de, nach Amazon der zweitgrößte Online-Händler in Deutschland.

In den kommenden Monaten werden noch Retouren und Service-Anfragen abgewickelt

Die K-Mail Order GmbH & Co. KG, die Hauptgesellschaft der Klingel-Gruppe mit Sitz in Pforzheim, befindet sich seit Mai 2023 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Der operative Geschäftsbetrieb mit Bestellmöglichkeiten in den Onlineshops oder am Telefon lief bis Ende Januar 2024. Seither verkauft die Gruppe keine Produkte mehr an die Kunden.

In den kommenden Monaten kümmern sich die Mitarbeiter um die Abwicklung von Retouren und allgemeinen After-Sales-Serviceanfragen. Der Kundenservice werde also noch weiter erreichbar sein, so die Mitteilung weiter. Zudem werde die Gruppe das sonstige Anlagevermögen in den kommenden Monaten verkaufen.

Unterstützt wird der Multichannel-Distanzhändler im Verfahren von der Restrukturierungsgesellschaft Pluta. Sachwalter ist Rechtsanwalt Martin Mucha von der überregional tätigen Kanzlei Grub Brugger.

Geschäftsführer Marcus Katholing: „Auch wenn ein Verkauf der Gruppe im Ganzen nicht möglich war, haben wir nun sehr gute Ergebnisse beim Verkauf des Warenlagers und der Vertriebsmarken erzielt. Auch der Schlussmonat Januar 2024 lag über den Erwartungen.“

Klingel-Geschäftsführer Cord Henrik Schmidt ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass wir auch noch die Verkäufe der Marken Impressionen und Meyer Mode abschließen werden. Zudem haben wir die Chance, noch zahlreiche Produktmarken und entsprechende Domains zu veräußern, wie zum Beispiel Conleys.“

Klingel-Depot in Pforzheim ist noch bis 31. März geöffnet

Das restliche Warenlager wurde größtenteils bereits verkauft und werde über die nächsten Monate an den Käufer ausgeliefert. Die Wenz-Fundgrube und das Klingel-Depot in Pforzheim haben laut Mitteilung noch bis 31. März geöffnet.

Auch die Vermarktung der drei Immobilien in Pforzheim mit einer Gesamtfläche von über 250.000 Quadratmetern gehe planmäßig voran; derzeit finden demnach zahlreiche Besichtigungen statt.

Dabei wird das Unternehmen von der Sparkasse Pforzheim Calw und Falkensteg Real Estate unterstützt. Zum Verkauf stehen das Logistikzentrum im Pforzheimer Altgefäll, das Lager- und Logistikgebäude in der Dennigstraße sowie das Hauptverwaltungsgebäude in der Sachsenstraße.

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