Im Sommer überraschte die Nachricht, dass sich die Pforzheim Bisons aus der viertklassigen Eishockey-Regionalliga zurückziehen werden. Fortan werden die Bisons eine Klasse tiefer, in der Landesliga, gegen den Puck schießen.
Vor dem Saisonstart am Sonntag (18 Uhr) beim Eppelheimer EC gibt es bei den Verantwortlichen wenig Grund, mit der Entscheidung zu hadern. „Die Regionalliga hat an Attraktivität verloren“, sagt Janis Wagner, Eissport-Abteilungsleiter beim 1. CfR Pforzheim.
Lediglich fünf Teams spielen in der Regionalliga. In der Landesliga sind es hingegen elf, weshalb Wagner einen sinnvolleren Wettbewerb sieht. Zudem stehen etliche Derbys an, bei denen mit zahlreichen Zuschauern zu rechnen ist.
Vorbereitung nicht in Pforzheim
Allerdings lief die Vorbereitung zur neuen Saison für die Bisons nicht optimal. Da in der St.-Maur-Eishalle an der Technik gearbeitet wird, haben die Pforzheimer bisher nicht in der heimischen Halle trainieren können. Stattdessen mussten sie nach Heilbronn oder Hügelsheim zum Training ausweichen. „Wir haben versucht, das Bestmögliche daraus zu machen“, sagt Wagner.
Trotz der weiten Wege sei die Trainingsbereitschaft groß gewesen. Laut Wagner ist geplant, dass die Halle Ende Oktober zum ersten Heimspiel wieder genutzt werden kann. Deshalb bestreiten die Pforzheim Bisons am 21. Oktober beim Stuttgarter EC nochmal ein weiteres Auswärtsspiel, bevor am 29. Oktober erstmals vor heimischen Publikum gegen die ESG Esslingen gespielt wird.
Pforzheim Bisons wollen zurück zu den Wurzeln
Neben der fehlenden Attraktivität in der Liga war für die Pforzheim Bisons ein weiterer Grund des Rückzugs, die Pforzheimer Mentalität wieder zurück auf das Eis zu holen. „Wir wollen zurück zu den Wurzeln“, sagt Wagner. Deshalb sind zahlreiche Spieler im Kader zu finden, die seit Jahren für die Bisons auf dem Eis standen. So tragen Christian Pratnemer, Vladislav Ivanchikov, Vladimir Viller, Steffen Bischoff, Marius Lorenz und Maurice und Fabian Pietzka weiterhin das Bisons-Trikot.
Konstant geht es auch auf der Trainerposition weiter. Marc Hemmerich wird wie bisher als Spielertrainer agieren. Unterstützt wird er von Toni Hauert, der in der vergangenen Saison für ein Spiel als Trainer bei den Bisons einsprang. Zuvor coachte er in der Landesliga und den Nachwuchs in Pforzheim. „Toni Hauert bringt große Erfahrung mit“, sagt Wagner. Geplant sei, dass Hauert hinter der Bande die Kommandos gibt und Hemmerich als Sprachrohr auf dem Eis fungiert. Durch Hauert habe Hemmerich die Möglichkeit, viel über das Coaching zu lernen.
Torfrau Michelle Teucke verstärkt Bisons
In Ryan Galvin und Keisuke Matsuda gibt es nur zwei Kontingentspieler aus dem Ausland im Kader der Pforzheim Bisons. Doch Wagner zählt Matsuda nicht als Kontingentspieler, da der Japaner bereits im vergangenen Jahr bei den Bisons war, in der St.-Maur-Eishalle mitarbeitet und seinen Lebensmittelpunkt in die Region verlegen will.
Neu im Team neben Galvin ist bei den Pforzheim Bisons Torhüter Jonas Vogt, der bei den Jungadlern Mannheim ausgebildet wurde und bereits im Kader der Nürnberg Ice Tigers in der DEL stand. Ebenfalls neu im Tor ist Tobias Billeiter. In Michelle Teucke wurde eine Torfrau verpflichtet, die im Männerbereich Erfahrung in der Regionalliga sammelte. Wieder bei den Bisons spielt nun Patrick Scheel, der mit den Pforzheimern die Meisterschaft in der Landesliga feierte.
„Wir wollen in der oberen Tabellenhälfte mitspielen“, sagt Wagner. Insgesamt sei die Liga aber schwierig einzuschätzen. Er vermutet, dass der Schwenninger ERC, EC Eppelheim und der EHC Freiburg die Konkurrenten für die vorderen Ränge sein werden. „Es ist davon auszugehen, dass wir in der Landesliga gutes Eishockey sehen werden“, sagt er. Dabei sollen auch die Bisons eine wichtige Rolle spielen und die Zuschauer begeistern.