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Der Amateursport und die Lockdown-Verlängerung

Die Saison im Handball ist abgebrochen, die Fußball-Oberliga muss bis 9. Mai starten

Nach der Verlängerung des Lockdowns haben Volleyballer und Handballer die Saison abgebrochen, im Tischtennis ist der Stopp nur eine Frage der Zeit. Der Fußball hofft auf einen Runden-Restart im April.

Leider abgesagt, prangt auf der Eingangstür zur Schelmenbuschhalle.
Aus und vorbei: Die Handballer haben die Saison erneut abgebrochen - wie schon im vergangenen Frühjahr, als Spiele abgesagt und nicht mehr nachgeholt wurden. Foto: Helge Prang GES/Helge Prang

Sport gilt ja als die schönste Nebensache der Welt, bei der Videokonferenz von Kanzlerin Merkel mit den Länderchefs am Mittwoch aber hat er überhaupt keine Rolle gespielt. Nicht nur zum Verdruss von Martin Lenz.

Der Präsident des Badischen Sport-Bunds (BSB) äußerte sich enttäuscht zu den Beschlüssen, bei denen der Sport außen vor geblieben war: „Ich hatte mehr erwartet. Nur an die Schulen und die Kitas zu denken, ist für mich zu kurz gesprungen. Bei der quantitativen und qualitativen Bedeutung des Kinder- und Jugendsports ist es für mich zumindest ein Dreiklang.“ Wenigstens im Freien hätte Kindersport erlaubt werden können, meinte Lenz.

Für den Breiten- und Amateursport gelten der Lockdown sowie die strengen Restriktionen für das individuelle Trainieren bis zum 7. März unvermindert weiter - mit nun finalen Konsequenzen für zumindest zwei Mannschaftssportarten. Nachdem die Volleyballer inklusive der Dritten Liga abwärts schon zu Wochenbeginn ihre Saison für beendet erklärt hatten, zogen am Donnerstag die Handballer erwartungsgemäß nach. Im Tischtennis ist mit einem Abbruch Anfang kommender Woche zu rechnen.

Keine Auf- und Absteiger im Handball

„Die drei Handballverbände aus Baden (BHV), Südbaden (SHV) und Württemberg (HVW) sowie der Verein Handball Baden-Württemberg e.V. (HBW), der den Spielbetrieb der Baden-Württemberg Oberliga organisiert, beenden ab sofort gemeinsam die laufende Hallensaison“, hieß es in einer Pressemitteilung. Eine Wertung der Spielrunde 2020/2021 finde nicht statt, es gebe keine sportlichen Auf- oder Absteiger.

Die Dritten Ligen, die der Deutsche Handball-Bund organisiert, haben noch nicht völlig dicht gemacht. Klar ist, dass sie nicht in den Rundenbetrieb zurückkehren werden. Der DHB bietet den Vereinen die Teilnahme an einer Aufstiegsrunde sowie eine Qualifikationsmöglichkeit für den Pokalwettbewerb an. An der Möglichkeit, vielleicht im April wieder zu spielen, und sei es in einer Art Freundschaftsspiel-Modus, zeigen einige Teams Interesse. „Es ist eigentlich egal ob Aufstieg oder Pokal – wir wollen einfach wieder Handball spielen“, sagte Alexander Lipps von der SG Pforzheim/Eutingen.

Die Fußballer spielen weiter auf Zeit, da sie ja nicht auf limitierende Hallen angewiesen sind und ihre Saison bis in den Frühsommer verlängern können. „Vielleicht können wir ja nach dem 7. März mit dem Training beginnen, dann hätten wir noch Luft“, sagt Annette Kaul vom Badischen Fußball-Verband (bfv). Das primäre Ziel sei weiterhin, zumindest eine Einfachrunde durchzubekommen und danach möglichst Auf- und Abstiegsspiele dranzuhängen. In zwei bis drei Wochen soll eine Entscheidung fallen.

Spätester Restart im Fußball am 9. Mai

Einen alternativen Modus hat der auch für die Oberliga Baden-Württemberg zuständige Württembergische Fußball-Verband (wfv) für seine Vereine bereits ausgeschlossen. Der wfv informierte am Donnerstag über zwei Szenarien in seinem Verantwortungsbereich.

Wenn der Spielbetrieb bis spätestens 9. Mai wieder aufgenommen werden könnte, würden nur die Vorrunden abgeschlossen und so direkte Auf- und Absteiger bis 20. Juni ermittelt. Sollte der Restart bis 9. Mai nicht möglich sein, würde die Runde komplett annulliert und in der Folge-Saison mit dem gleichen Teilnehmerfeld gespielt. Laut Kaul dürfte es wohl auch in Nordbaden „in diese Richtung gehen.“

Tischtennis-Drittligist TTC Wöschbach fordert Abbruch

Im Tischtennis haben sechs Drittligisten, darunter der TTC Wöschbach, den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) zum Abbruch der Saison aufgefordert. Der badische Verband wird nach Auskunft von Präsident Klaus Hilpp am Montag eine Entscheidung fällen: „Wir tendieren dazu, dass wir abbrechen.“ Tischtennis Baden-Württemberg will will sich noch Zeit lassen, sieht aber kaum Chancen auf einen Restart.

Auch Basketball Baden-Württemberg sieht keine Notwendigkeit, sofort zu reagieren. „Wir vergeben uns nichts“, begründete Präsident Joachim Spägele das Zuwarten bis zur nächsten Politiker-Runde Anfang März. Aber die Tendenz gehe dahin, dass es „wahrscheinlich keine Auf- und Absteiger geben wird.“ Derweil haben die Motoballer den für den 13. März geplanten Saisonstart der Bundesliga bis mindestens April verschoben.

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