
Vor dem elften Spieltag in der Zweiten Fußball-Bundesliga taugt die Tabelle durchaus schon als Trendbarometer für die sportlichen Kräfteverhältnisse darin.
So zeigt sie auf, dass der einmal selbst ernannte „Big City Club“ Hertha BSC weiter um Anschluss zur oberen Hälfte ringt. Das Tableau bildet die etwas überraschendere Tatsache ab, dass der FC Schalke 04, bis vor drei Jahren eine erstklassige Konstante im deutschen Fußball, aufpassen muss, nicht durchgereicht zu werden.
Und ihr Anblick sorgt in Hamburg zur selben Zeit dafür, in der Hauptstadt des Haderns mit dem zweitklassigen Schicksal, dass an allen Ecken und Enden der Stadt hoffnungsfrohe Gesichter beim Thema Fußball anzutreffen sind. Der FC St. Pauli und der HSV führen die Liga punktgleich an.
FC St. Pauli – unter Hürzeler stabil
Während die Rot-Hosen damit mit ihrem Trainer Tim Walter im sechsten Anlauf auf Kurs zum seit 2018 Jahr für Jahr verfolgten Ziel der Bundesliga-Rückkehr liegen, setzen die Stadtrivalen ihre unter dem Trainer Fabian Hürzeler seit Jahresbeginn eingeschlagene Entwicklung konstant fort.
Der Karlsruher SC, mit zwölf Punkten Tabellennachbar der Hertha, beendete die Saison 2022/2023 mit einem 1:1-Achtungserfolg bei der seinerzeit besten Rückrundenmannschaft am Hamburger Millerntor als Siebter des Abschlussklassements.
Igor Matanović und Marcel Beifus zurück ans Millerntor
Seither ist in beiden Lagern auf und neben dem Rasen eine Menge geschehen. Sowohl der Stürmer Igor Matanović als auch der Verteidiger Marcel Beifus wechselten die Seiten.
Und in Philipp Treu, dem 22 Jahre alten Rechtsverteidiger, und Angriffsroutinier Simon Zoller (32) schlossen sich im Sommer zwei Profis dem FC St. Pauli an, die auch der KSC gerne gehabt hätte.
Da kommt eine der spielstärksten Mannschaften auf uns zu.Christian Eichner
KSC-Trainer über den FC St. Pauli
Der KSC-Trainer Christian Eichner betonte am Donnerstag bei der Pressekonferenz, dass er sein Team am Samstag (13 Uhr/Sky) nach der wohltuenden Erfahrung zuletzt gegen Schalke (3:0) beim aus seiner Sicht sehr verdienten Spitzenreiter schwerer gefordert sein wird.
„Da kommt eine der spielstärksten Mannschaften auf uns zu, die klare Abläufe in ihrem Spiel hat und einen klaren Plan verfolgt. Sie haben ein super Positions- und Ballbesitzspiel.“ Dieses sei ein Stück weit anders aufgebaut als bei ähnlich eingestellten Mannschaften, die mit fußballerischen Mitteln ihre Gegner dominieren möchten, aber eben auch „mit einem hohen Anspruch“ versehen.
Im Falle von Gondorf-Ausfall: Jensen und Burnic stünden beim KSC parat
Hinter dem Einsatz von KSC-Kapitän Jérôme Gondorf, der die Trainingseinheit zwei Tage vor Anpfiff der Partie am Millerntor verpasste, steht derweil wegen Erkrankungssymptomen ein Fragezeichen.
Eichner bezifferte die Wahrscheinlichkeit, dass der defensive Mittelfeldspieler am Millerntor mitwirken kann, auf „50:50“. Anlässe, um sein Team umfangreicher zu verändern, brachte die Trainingswoche ansonsten nicht mit sich. Sollte Gondorf ausfallen, stünden Leon Jensen und Dzenis Burnic als positionsgetreue Vertreter zur Verfügung.
Dem Mittelstürmer Matanović, der vor der Rückkehr zu seinem Jugendclub steht, an den er in der vergangenen Saison von Eintracht Frankfurt ausgeliehen war, stellte er nach seinem Tor und seinem Assist gegen Schalke für Samstag keinen Freifahrtschein als Sturmpartner von Fabian Schleusener aus.
Doch attestierte er dem 20-Jährigen „zuletzt immer besser in Schwung gekommen“ zu sein. „Da ist aber noch einiges möglich für den Spieler. Er hat das Alter dafür, dass noch einiges kommen kann. Daran gilt es mit ihm sehr, sehr intensiv zu arbeiten.“
David Herold – oder doch wieder Philip Heise?
Zumindest brachte sich Matanović in die Position, am Samstag wieder zusammen mit Schleusener zu beginnen. Damit bliebe Lars Stindl als schleichender Freigeist zwischen den Räumen dahinter gesetzt.
Das, wie auch die Frage, ob David Herold erneut anstelle von Philip Heise die linke Abwehrseite beackern wird, beantwortete Eichner vor der für Freitagmittag geplanten Zuganreise der Mannschaft an die Elbe nicht.