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Misstöne am Mittelmeer

Nach dem Trainingslager in die Dritte Liga? Pourié will KSC verlassen

Der Karlsruher SC hat sein erstes Testspiel im spanischen Trainingslager gegen den Schweizer Zweitligisten FC Lausanne-Sport mit 1:0 gewonnen. Dabei wurde ein weiteres Mal deutlich, wie schwierig die Situation von Marvin Pourié beim Zweitligisten ist. Der Stürmer wurde als einziger gesunder Akteur aus dem Kader nicht eingewechselt. Sportchef Kreuzer bestätigte derweil, dass der Angreifer den Verein verlassen will.

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Marvin Pourié geht auch über die laufende Saison hinaus für den Karlsruher SC auf Torejagd. Foto: GES Foto: None

Das Testspiel gegen den FC Lausanne-Sport hat der KSC erfolgreich hinter sich gebracht. Und am Rande der Partie übte Präsident Ingo Wellenreuter einen demonstrativen Schulterschluss mit einem Ex-Trainer. Ein bisschen trügerisch ist sie dennoch, die Harmonie: Stürmer Marvin Pourié drängt es offenbar immer stärker, den Klub zu verlassen.

Marvin Pourié lief sich im Stadion von La Linea de la Concepcíon am Dienstagabend neben dem Tor von Benjamin Uphoff lange warm. Er tat das bis zum Schluss. Als David Trivunic von der KSC-Bank noch als Letzter zur Einwechslung herangerufen wurde, schaute der Torjäger der vergangenen Drittliga-Saison dem U19-Junior nur hinterher – und grinste ungläubig in sich hinein.

Das erste Testspiel im Trainingslager, das der Karlsruher SC mit 1:0 (1:0) gegen den designierten Schweizer Erstliga-Aufsteiger FC Lausanne-Sport durch ein von Christoph Kobald (5.) erzwungenes Eigentor gewann, zeigte auf: Die Tage von Pourié beim KSC könnten gezählt sein.

Rückblick:

Ist da was vorgefallen?

Ob er etwas dazu sagen wolle? „Nein“, entgegnete Pourié, bevor er in den Teambus stieg und mit den Kollegen den 40 Kilometer weiten Rückweg ins Quartier nach Estepona antrat.

Oliver Kreuzer, der Geschäftsführer Sport des KSC, bestätigte gegenüber unserer Redaktion: „Marvin Pourié hat uns vor einiger Zeit mitgeteilt, dass er den Verein verlassen möchte.“ Und da „Ruhe in der Kabine“ das A und O in den nächsten fünf Monaten sei, wolle sich der KSC nicht verschließen. Zumal es Dinge unter Pouriés Zutun gegeben habe, die im Innenleben nachwirkten.

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Nun muss Kreuzer die Sache mit dem 29-Jährigen regeln. Das hat natürlich eine wirtschaftliche Seite. Den Vertrag mit dem Profi hatte der KSC im Sommer um drei Jahre bis 2022 verlängert. Wie könnten die Modalitäten eines Verkaufs oder eines Leihgeschäfts aussehen – und welcher Club wäre dazu bereit?

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Gerüchte um einen Drittligisten

Um die Belange Pouriés, der bis vor kurzem von Miki Miljak beraten wurde, kümmert sich nun Dieter Rudolf. Der sagte am Dienstag dieser Zeitung: „Es ist alles möglich in dieser Transferperiode. Auf der anderen Seite gibt es kein konkretes Angebot, Ob etwas passiert, das steht in den Sternen.“

Die in Umlauf gekommene Meldung, der KSC-Angreifer stünde vor dem Abgang zu Drittligist 1. FC Magdeburg, wusste Kreuzer nicht einzuordnen. „Was er und sein Berater machen, weiß ich natürlich nicht.“

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Ingo Wellenreuther hatte zur Halbzeit des Testspiels bei Gibraltar die Bild-Wirkung im Kalkül, als er den ehemaligen KSC-Coach Markus Kauczinnski erspähte. Eine Weile später saßen der Präsident des Zweitligisten und der aktuelle Trainer von Dynamo Dresden Seite an Seite und plauschten miteinander.

Schulterschluss mit dem Ex-Coach

Wellenreuther und Kauczinski waren bei der Trennung im Frühjahr 2016 nicht in bestem Einvernehmen auseinander gegangen. Nun begegneten sie sich in Spanien unter anderen Vorzeichen wieder: Dynamo Dresden, das Zweitliga-Schlusslicht, ist am 29. Januar der erste Liga-Gegner des Tabellen-15. im neuen Jahr.

Kauczinski war die 100 Kilometer aus Mijas, wo die Sachsen ihr Trainingslager abhalten, bis vor Gibraltar angereist, um sich ein Bild vom KSC zu machen. Der KSC zeigte sich in seinem Sparring mit den Schweizern zunächst klar überlegen. Hatte Philipp Hofmann (4.) eine erste Chance auf Zuspiel von Martin Röser noch ausgelassen, erzwang Kobald (5.) nach einer Röser-Ecke das Eigentor, das die Partie auch entscheiden sollte.

Das Spiel entwickelte sich im zweiten Abschnitt offen, aber unterhaltungsarm. Die beste Chance hatten noch die Schweizer in der 71. Minute nach einem Konter, als Joel Geissmann mit einem Kopfball nur die Latte des KSC-Tores traf.

Lukas Grozurek (Oberschenkelprellung), Burak Camoglu (Kniekehle), Dominik Kother (Sprunggelenk), Justin Möbius und Marvin Wanitzek (Erkältung), alle angeschlagen beziehungsweise kränklich, fehlten beim Test.

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