
Die BG Karlsruhe verschwindet 30 Jahre nach ihrer Gründung und 20 Jahre nach dem Aufstieg in die Basketball-Bundesliga (BBL) von der Spielfläche. Der tief gestürzte Ex-Erstligist war im Frühjahr in die Oberliga abgestiegen, wird dort aber keine Mannschaft mehr melden. Dies bestätigte Geschäftsführer Matthias Dischler gegenüber dieser Redaktion. Am 30. Juni endete die Meldefrist.
Ob die BG in Zukunft noch einmal zwischen die Körbe zurückkehrt, ist mehr als fraglich. Laut Dischler, der als BG-Mitbegründer allen Turbulenzen zum Trotz sein „Kind“ bis heute am Leben hielt, steht der Verein als erster Absteiger fest. In der Saison 2024/25 würde es, wenn überhaupt, in der Landesliga weitergehen.
Verein bleibt zunächst bestehen
Der Verein BG Karlsruhe Basketball Youngstars bleibe zunächst bestehen, so Dischler. Der Club war im Zuge des Insolvenzverfahrens gegen die BG GmbH 2018 gegründet worden. Die Gesellschaft ist mittlerweile insolvent, bestätigt Dischler, der mit Basketball „abgeschlossen“ habe, wie er Ende April dieses Jahres gegenüber dieser Redaktion erklärte. „Für mich persönlich ist das Geschichte“, sagte er damals und wollte nicht in Erinnerungen schwelgen.
Die Basketball-Gemeinschaft war 1993 durch die Fusion der Abteilungen des FC Südstern und des PS Karlsruhe gegründet worden und erlebte Anfang der 2000er-Jahre ihre sportliche Blütezeit. 2003 stieg die BG als Zweitliga-Meister in die Erste Liga auf. Teil der Aufstiegsmannschaft damals war übrigens auch Anton Gavel, der gerade als Trainer mit Ulm Deutscher Meister geworden ist.
Bis 2007 spielte die BG durchgängig in der BBL, unvergessen sind Highlight-Spiele vor großer Kulisse in der Europahalle wie die Siege gegen Alba Berlin oder die Skyliners Frankfurt. Zum BG-Gesicht wurde Flügelspieler Rouven Roessler, der später auch noch viele Jahre in der Zweiten Liga für die Badener spielte.

Schon damals aber begleiteten immer wieder diverse Querelen den Weg der BG, die bis 2014 zweitklassig spielte. Mit dem Abstieg in die drittklassige Pro B begann der endgültige Niedergang. Es gab folgenschwere Streitigkeiten unter den Gesellschaftern. Der PSK etwa zog sich in der Folge zurück und ging eigene Wege. Mit den PSK Lions spielt der Club seit 2017 Zweite Liga und ist längst der Basketball-Platzhirsch in der Region.
Für die BG, die nie einen Unterbau hatte, aber ging es weiter bergab: 2017 erhielt der Club keine Lizenz für die Pro B, rettete durch die Zusammenarbeit mit BAC Hockenheim zumindest das Regionalliga-Spielrecht. Dort spielten die mühsam zusammengekauften Teams fortan meistens im unteren Tabellendrittel, nach der abgelaufenen Runde stand der sportliche Abstieg. 30 Jahre nach Gründung wohl das letzte sportliche Kapitel der BG Karlsruhe.