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Mammut-Projekt

Bahnausbau Karlsruhe-Mannheim: Kritik am rein rechtsrheinischen Verlauf

Der Ausbau der Strecke Mannheim-Karlsruhe soll so umwelt- und menschenfreundlich wie möglich geschehen. Betroffene wollen, dass auch die linke Rheinseite geprüft wird.

Lärm spielt eine Rolle: Die Gemeinden reißen sich nicht unbedingt um zwei weitere Gleise vor Ort, sie befürchten aufgrund des erwarteten Güterverkehrs eine weitere Lärmquelle.
Wo sollen die Züge in Zukunft fahren? Die Bahn prüft viele unterschiedliche Trassenvarianten für die zukünftige Güterverkehrsstrecke zwischen Karlsruhe und Mannheim. Foto: Uli Deck/dpa

Die Nachricht hatte dem Vorsitzenden des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein und Karlsruher Landrat Christoph Schnaudigel (CDU) nicht gefallen: „Dass mit der Zurückstellung der derzeit einzigen linksrheinischen Variante nun keine linksrheinische Variante mehr im Verfahren verfolgt werden soll, kommt zum jetzigen Zeitpunkt überraschend“, ließ er beim neunten Dialogforum zum Ausbau der Güterverkehrsstrecke Karlsruhe-Mannheim wissen. Wie viele andere Teilnehmer der Veranstaltung bewertet er diesen Umstand kritisch.

Die Güterbahnverbindung soll perspektivisch mit zwei Gleisen ausgebaut werden, um mehr Güter auf die Schiene zu verlagern. Seit Anfang 2021 untersucht das Planungsteam der DB Netz AG im Rahmen des Linienfindungsprozesses dafür eine große Zahl von Varianten für die zukünftige Bahnstrecke.

In Dialogforen, in denen die Verkehrsministerien von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, Regionalverbände, Landkreise, Kommunen, Behörden und Interessenverbände aus dem Suchraum für die Schienenstrecke vertreten sind, informiert die Bahn regelmäßig über mögliche Trassen.

Neue Prognose für den Güterverkehr 2040 wird Ende des Jahres erwartet

Beim jüngsten Treffen trug die Bahn den Stand der neuesten Planungen vor. Demnach hatten sich zwei Optionen, ein Mal mit 13 Varianten und ein Mal mit sechs Varianten, allesamt jedoch rechtsrheinisch, herauskristallisiert.

Die Bahnplaner hätten diese gern als Grundlage für die Weiterarbeit genommen. Dem erteilte die Mehrheit der Teilnehmenden allerdings eine Absage. Sie sprachen sich dafür aus, dass auch linksrheinische Varianten in den Überlegungen bleiben.

„Aufgrund der neuen offenen Fragen nach dem Dialogforum ist eine vertiefte Diskussion, die auch ihre Zeit benötigen wird, unabdingbar“, betonte der Verbandsdirektor des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein, Matthias Proske.

Ohnehin könnte sich die Vorplanung noch deutlicher in die Länge ziehen als bislang gedacht. Dass bis Ende dieses Jahres eine Streckenführung für die Verbindung festgelegt ist, erscheint eher unwahrscheinlich.

Das liegt auch an der für Ende 2023 erwarteten neuen Prognose zur Entwicklung des Güterzugverkehrs bis zum Jahr 2040. Diese könnte die bis dahin erstellten Überlegungen gleich wieder zu Makulatur werden lassen.

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