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Über 60 ehrenamtliche Helfer

Der Karlsruher Kommi-Flohmarkt kommt am 23. September in die Durlacher Festhalle

Die Initiatoren stellen die nachhaltige Veranstaltung seit zehn Jahren ehrenamtlich auf die Beine. Über 40.000 Euro haben sie bereits gespendet. Welche Einrichtung bekommt die Einnahmen?

Eine Frau und ein Mann sitzen auf einer Brunnenumrandung.
Jasmin und Ralf Michalzik sind die Erfinder des Kommi-Flohmarkts in Durlach. Bruder und Schwager Torsten Michalzik schlägt die beiden nun als „Gute Geister“ vor. Foto: Martina Erhard

Über zehn Jahre ist es nun schon her, dass Jasmin Michalzik auf die Idee mit dem Durlacher Kommissionsflohmarkt gekommen ist. „Mein Sohn war damals zwei Jahre alt, die Kleiderkisten wurden immer voll, und man wusste nicht so recht, wohin damit“, erzählt die heute 49-Jährige.

Sie stellte fest, dass es in Grötzingen und in Rüppurr bereits solche Kommissionsflohmärkte gab und fragte sich, warum man so etwas nicht auch in ihrem Heimatstadtteil Durlach einführen könnte.

Schnell hatte sie Ehemann Ralf von der Idee überzeugt und auch beim Förderverein St. Peter und Paul fanden sich Mitstreiter. Inzwischen ist der „Kommi-Flohmarkt“ in Durlach zu einer Institution geworden, der jedoch ohne das ehrenamtliche Engagement von Jasmin und Ralf Michalzik nie diesen Status erreicht hätte.

Davon ist Torsten Michalzik überzeugt, er ist Bruder beziehungsweise Schwager der beiden Flohmarkt-Initiatoren und hat die beiden als „Gute Geister“ vorgeschlagen. „Es ist schon eine besondere Leistung, dass die beiden sich so engagieren. Sie haben ja auch noch zwei Kinder, ihre Berufe und andere Aktivitäten und Hobbys, die sie unter einen Hut bringen müssen“, meint er.

Flohmarkt brachte schon über 40.000 Euro an Spenden ein

Wichtig ist Torsten Michalzik vor allem der soziale Gedanke, der hinter dem Kommi-Flohmarkt steht, denn so ganz nebenbei haben die Michalziks auch noch mehr als 40.000 Euro für den guten Zweck gesammelt.

„Das Geld kommt von den Provisionen, die die Verkäufer an uns zahlen“, erklärt Ralf Michalzik. Die Verkäufer geben ihre Waren beim Veranstalter ab, der kümmert sich um die Präsentation der Waren und um den Verkauf.

Um Porto zu sparen, haben wir die Unterlagen mit dem Fahrrad ausgefahren.
Jasmin Michalzik
Initiatorin des Durlacher Flohmarkts

„30 Prozent des Erlöses bleiben als Ausgleich bei uns“, sagt Jasmin Michalzik fügt aber hinzu, dass das gesamt Geld gespendet wird. „Das Orga-Team, das aktuell aus neun Mitgliedern besteht, arbeitet komplett ehrenamtlich“, betont sie.

Ralf Michalzik erklärt inzwischen, wie die Flohmärkte, die unter dem Motto „Alles für Baby und Kind“ stehen, ablaufen. Angeboten werden Kinderkleidung, Umstandsmode, Spielsachen und Bücher, aber auch Fahrräder, Kinderwagen oder Babywannen. Jeder Verkäufer bewirbt sich um eine Verkäufer-Nummer.

„Aus Platzgründen können wir leider nur 100 Nummern vergeben, für den Flohmarkt am 23. September hatten wir jedoch rund 900 Bewerber“, sagt der 53-Jährige. Stehen alle Verkäufer fest, bekommen sie Etiketten mit ihren Barcodes zugeschickt, die sie auf den Waren anbringen müssen. „Inzwischen läuft das alles übers Internet, aber zu Beginn mussten wir die Etiketten noch selbst ausdrucken und mit der Post verschicken“, erzählt Ralf Michalzik.

Seine Frau erinnert sich daran, dass während der Vorbereitungsphase der heimische Küchentisch immer über und über mit Papieren bedeckt war. „Um Porto zu sparen, haben wir die Unterlagen für die Durlacher Verkäufer mit dem Fahrrad ausgefahren“, meint sie. „Das war schon ein gewaltiger Aufwand.“

60 Helferinnen und Helfer arbeiten ehrenamtlich mit

Der erste Flohmarkt – er fand im November 2013 statt – ging noch im Christkönighaus über die Bühne. Seit einiger Zeit ist die Durlacher Festhalle der Veranstaltungsort. Donnerstags wird aufgebaut, freitags werden die Waren geliefert und sortiert und an den Samstagen wird verkauft.

„Während dieser Zeit stehen uns etwa 60 Helfer zur Seite. Das sind Freunde und Verwandte, aber auch Mitglieder aus unserer Pfarrgemeinde und dem Kirchenchor“, sagt Ralf Michalzik. „Ohne dieses Team wäre das alles nicht zu schaffen“, versichert er, denn immerhin müssen pro Flohmarkt rund 14.000 Artikel sortiert und platziert werden.

Große Freude bereitet den Michalziks und den anderen Mitgliedern des Orga-Teams die Suche nach den jeweiligen Spendenempfängern. Anfangs, als alles noch über den Förderverein St. Peter und Paul lief, ging das Geld an diesen Förderverein. „Beim vierten Flohmarkt spendeten wir das Geld an die Nachsorgeklinik Tannheim“, erzählt Jasmin Michalzik. „Wir haben dort selbst einmal eine Familien-Reha gemacht und die tolle Arbeit der Einrichtung kennengelernt“, erinnert sie sich.

Später ging das Geld zum Beispiel an den Kinderhospizdienst oder an das Antonius-Kinderheim. „Ich kann mich noch gut an die freudestrahlenden Augen erinnern, als wir die Spende übergeben haben“, sagt Jasmin Michalzik. Den Kindern im Antonius-Heim wurde mit dem Geld eine Ferienfreizeit ermöglicht.

Einnahmen gehen dieses Jahr an das Kinder- und Jugendhaus Durlach

Für die Veranstaltung am 23. September steht das Kinder- und Jugendhaus Durlach als Empfänger fest.

„Jeder Flohmarkt bedeutet für uns und unsere Helfer harte körperliche Arbeit“, meint Jasmin Michalzik. „Aber es macht trotzdem richtig Spaß“, versichert sie. „Der Flohmarkt ist eben unser Baby“, fügt ihr Mann hinzu.

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