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Deutsche Bahn saniert Riedbahn

Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt dicht: Was das für Reisende aus Karlsruhe bedeutet

Ab Mitte Juli sperrt die Deutsche Bahn die Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt. Was das für Auswirkungen hat, werden Reisende im Badischen schon Anfang 2024 spüren.

Ein ICE fährt in den Bahnhof des Flughafens Frankfurt ein.
Mit der Bahn zum Flieger nach Frankfurt – während der Sperrung der Riedbahn ist das für Reisende aus dem Badischen nicht mehr direkt möglich. Der ICE-Halt entfällt. Foto: Andreas Arnold/dpa

Dem Abpfiff im Berliner Olympiastadion folgt der Sanierungs-Anpfiff auf einer der am stärksten frequentierten Bahnstrecken Deutschlands: Am Tag nach dem Finale der Fußball-EM wird ab dem 15. Juli 2024 die sogenannte Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt monatelang gesperrt. Mit weitreichenden Auswirkungen auch für Bahnreisende im Badischen.

Was die Vollsperrung bedeutet, das werden Zugreisende schon Anfang des Jahres spüren. Ab dem 2. Januar des kommenden Jahres wird die Riedbahn für vorbereitende Maßnahmen drei Wochen lang dichtgemacht. Direktverbindungen von Karlsruhe zum Frankfurter Flughafen gibt es dann zum Beispiel keine mehr.

Deutsche Bahn saniert Riedbahn: Fahrtzeiten zwischen Karlsruhe und Frankfurt verlängern sich deutlich

Die ICE-Verbindungen über Bruchsal entfallen in dieser Zeit komplett, die Fahrtzeiten der übrigen ICE-Verbindungen Richtung Frankfurt verlängern sich deutlich.

Alle wichtigen Infos über die Sperrung der Riedbahn und ihre Auswirkungen:

Wann und warum wird die Riedbahn-Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt gesperrt?
Vom 2. bis 21. Januar wird die Strecke komplett gesperrt. Grund dafür sind vorbereitende Maßnahmen für die Generalsanierung der Riedbahn, die am 15. Juli beginnt. Dann ist die Strecke für Monate gesperrt, erst zum Weihnachtsverkehr 2024 soll sie nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) wieder frei sein.
Was bedeutet das für ICE-Verbindungen in Richtung Frankfurt und damit weiter gen Köln, Hamburg oder Berlin oder eben von Norden Richtung Karlsruhe und Baden-Baden?
Der Fernverkehr muss zwischen Mannheim und Frankfurt umgeleitet werden, die Fahrtzeiten verlängern sich dadurch. ICE-Verbindungen in Richtung beziehungsweise von Köln fahren über Wiesbaden, der Halt Frankfurt Flughafen entfällt. Die Fahrtzeit erhöht sich um 30 Minuten. Rund 40 Minuten länger unterwegs ist, wer künftig die ICE-Linie Basel – Karlsruhe – Hamburg über Frankfurt Hauptbahnhof nutzt. Von Frankfurt Richtung Karlsruhe halten diese ICE zusätzlich in Mainz. 20 Minuten mehr sind es auf der ICE-Linie Basel – Berlin über Karlsruhe, hier entfällt der Halt Mannheim.

Bruchsaler ICE-Verbindungen Richtung Hamburg fallen weg

Was ist mit dem ICE-Halt in Bruchsal?
Dieser entfällt für ICE aus/nach Karlsruhe während der Sperrung komplett. „Die zweistündliche ICE-Linie Karlsruhe-Heidelberg-Frankfurt-Gießen-Hamburg verkehrt in der Tat erst ab Frankfurt“, bestätigt ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage dieser Redaktion. Werktags sind davon zehn Verbindungen betroffen, am Wochenende zwischen acht und neun.
Wie komme ich zum Frankfurter Flughafen?
Wie sonst von Karlsruhe oder Baden-Baden aus direkt oder mit Umstieg in Mannheim in einen anderen ICE – gar nicht. Durch die Umleitung entfällt der Halt Frankfurt Flughafen Fernbahnhof. Zwei Möglichkeiten gibt es: Mit dem ICE bis Mannheim, dort verkehrt zwischen fünf und 22 Uhr im halbstündigen Takt ein ICE-Bus als Ersatz. Option zwei: Bis Frankfurt Hauptbahnhof, dann mit der S-Bahn. In beiden Fällen erhöht sich die Fahrtzeit von etwas mehr als einer Stunde auf bis zu knapp zwei Stunden.

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Ändert sich etwas bei Verbindungen ab Karlsruhe in Richtung Süden?
Nein. Richtung Basel verkehre im Baustellenkonzept die gleiche Anzahl an Fernverkehrslinien im gleichen Takt wie üblich, betont der Bahn-Sprecher. Dazu zähle auch die ECE-Verbindung Richtung Mailand. Die gewohnten Abfahrtszeiten von Karlsruhe aus in Richtung Süden bleiben bestehen, teilt die Bahn mit.
Was ist mit den TGV-Verbindungen nach Paris?
An den Direktverbindungen nach Frankreich von Karlsruhe und in Gegenrichtung ändere sich nichts, stellt der Bahn-Sprecher fest. Die ICE/TGV von Paris fahren allerdings nur noch zweimal täglich nach Frankfurt und umgekehrt.
Erhebliche Auswirkungen hat die Sperrung der Riedbahn auch auf Bahnreisende aus dem Badischen. Einen ersten Vorgeschmack gibt es gleich Anfang des Jahres 2024.
Erhebliche Auswirkungen hat die Sperrung der Riedbahn auch auf Bahnreisende aus dem Badischen. Einen ersten Vorgeschmack gibt es gleich Anfang des Jahres 2024. Foto: Stefan Wildhirt/Deutsche Bahn AG
Und bei der Sperrung ab Sommer 2024 sind es dann dieselben Auswirkungen?
Genau – dann aber eben über mehrere Monate. Es greift für den Fernverkehr das gleiche Umleitungskonzept wie im Januar. Die dreiwöchige Sperrung zu Jahresanfang ist für die Bahn auch ein Testlauf. „Auf Basis der Erfahrungen mit dem Flughafenshuttle im Januar wird die DB ihr im Angebot während der Generalsanierung der Riedbahn im Sommer 2024 erarbeiten“, so der Bahnsprecher.
Was wird da eigentlich gemacht?
So ziemlich alles: Gleise, Weichen, Oberleitungen, Bahnhöfe, Schallschutz und vieles mehr. Unter anderem werden 117 Gleiskilometer erneuert. Zudem werde die Strecke auf elektronische Stellwerkstechnik umgerüstet. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben der Bahn auf rund 1,3 Milliarden Euro. In diesem Jahr wurden schon die Umleitungsstrecken ertüchtigt. Eine immense Herausforderung wird der Bus-Ersatzverkehr für die komplett wegfallenden Nahverkehrsverbindungen.

Die Riedbahn

Die Strecke: Die zweigleisige Riedbahn führt von Mannheim aus über Biblis und Groß-Gerau nach Frankfurt. Der Abschnitt zwischen Mannheim und Frankfurt ist für den Personen- aber auch für den Güterverkehr eine der wichtigsten Abschnitte im deutschen Netz. Sie gilt als die am stärksten belastete Strecke. Mehr als 300 Züge fahren hier nach Bahn-Angaben täglich.

Erstes Mega-Projekt: Der Korridor zwischen Mannheim und Frankfurt ist der erste, der generalsaniert und dafür komplett gesperrt wird. Im Jahr 2025 folgen die Strecken Hamburg – Berlin und Emmerich – Oberhausen. Bis 2030 sollen nach diesem Konzept jährlich mindestens zwei weitere Korridore modernisiert werden, heißt es seitens der Bahn.

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