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Was wird aus früherem Hotel?

Anwohner von Ettlingen West ärgern sich über Parkplatzsituation

Beim Bürgergespräch in Ettlingen West geht es um jede Menge Themen. Kommende Baustellen, die Bioabfallvergärungsanlage und noch vieles mehr. Am meisten Gesprächsstoff gibt es aber rund um das Thema Parken.

Josef-Stöhrer-Weg: Eine Straße, rechts und links Autos, vorne ein Spielstraßenschild. Links ein Wohnblock.
Die enge und dichte Parkplatzsituation, besonders in den Spielstraßen wie hier im Josef-Stöhrer-Weg, wird beim Bürgergespräch in Ettlingen West viel diskutiert. Foto: Florian Krekel

Eine lange Liste hat die Ettlinger Stadtspitze zum Bürgergespräch in Ettlingen West mitgebracht. Es geht um die Nahwärmeplanung, die geplante Bioabfallvergärungsanlage, kommende Baustellen, Probleme mit überfüllten Abwasserkanälen, das Thema Asyl und die Begrünung.

Am meisten interessiert und ärgert die Bürger aber ein anderes Thema: Parkplätze. Gleich mehrere Bürger machen in der Entenseehalle ihrem Unmut Luft. Die Verwaltung verspricht, zu helfen, sieht aber oft auch die eigenen Hände gebunden. Ein Überblick über alles Wissenswerte.

Parken: Viele Bürger bemängelten, es seien in Ettlingen West allgemein zu wenig Parkplätze vorhanden. Die Verkehrssituation sei besonders in den Stoßzeiten mit An- und Abfahrt von der Kindertagesstätte in der Lindenstraße unübersichtlich.

Hinzu kämen massive Probleme mit falsch parkenden Fahrzeugen in den Spielstraßen des Viertels, etwa im Josef-Stöhrer- oder Buchenweg. Oft würde der Verkehr dadurch blockiert, auch ein Durchkommen auf den Gehwegen sei vielmals nicht mehr möglich, so die Anwohner.

Wir können die Flächen nicht signifikant vermehren, weil die Bebauung uns einschränkt.
OB Johannes Arnold
über die Parkplatzsituation in Ettlingen West

Rathauschef Johannes Arnold (Freie Wähler) zeigt sich mit Blick auf die Anliegen verständnisvoll, konnte aber keine Ad-hoc-Lösung präsentieren. Ettlingen West sei in dieser Hinsicht „eine Engstelle. Und es bleibt auch eine“, so Arnold.

Die Parkplätze seien einst für deutlich kleinere und weniger Autos konzipiert worden, „aber wir können die Flächen nicht signifikant vermehren, weil die Bebauung uns einschränkt“.

Und letztlich sei das auch immer ein Kampf „Stellplatz versus Grünfläche“. Eben jene Grünflächen seien aber für die Wohnqualität in den zunehmenden heißen Sommern immer wichtiger. Die Stadt versprach in dieser Hinsicht, auch Baumstandorte zu prüfen und wenn möglich neu anzupflanzen.

In den Spielstraßen versprach er, die Situation zu prüfen. Der Forderung, Sperrflächen einzuzeichnen, erteilte er aber eine Absage. In Spielstraßen sei das Parken ohnehin nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt. Auch entsprechende Zusatzschilder werde es nicht geben.

So hatte das Rathaus auch schon unlängst gegenüber den BNN argumentiert, als es darum ging, dass am Dickhäuterplatz in Spielstraßen oft falsch geparkt werde.

Arnold hatte im Nachgang des Artikels, indem die Frage aufgeworfen wurde, warum es keine entsprechenden Zusatzschilder wie etwa in Waldbronn gebe, auf Facebook etwas süffisant und ironisch kommentiert: „Gar kein Problem. Künftig werden wir an den Ampeln Schilder anbringen ,Bei Rot bitte anhalten’. Könnte ja sein, dass das sonst jemand nicht mehr weiß.“

Bolzplatz in Ettlingen West soll Kunststoffbelag erhalten

Bolzplatz: Schon mehrfach stand auf Initiative der SPD die Sanierung des Bolzplatzes in Ettlingen West im Haushaltsplan, überlebte aber die Beratungen nie.

Diesmal gab es grünes Licht und die Verwaltung will die Sanierung Ende 2024, Anfang 2025 angehen. Dabei soll der Sandplatz einen Kunststoffbelag erhalten, um so im Sommer die Staubbildung zu reduzieren.

Abwasser: Bei Starkregenereignissen kann es in den Kanälen unter Ettlingen West zu einem Rückstau kommen, da hier das Wasser nur langsam abfließt. Die Stadt machte daher beim Stadtteilgespräch klar, dass es dringend erforderlich sei, dass jeder Anwohner in seinem Haus eine entsprechende Rückstausicherung habe und diese – wenn es sich um eine manuelle handele – auch entsprechend schließt.

Das sei insbesondere versicherungstechnisch relevant. Die Stadt selbst kontrolliere regelmäßig und habe für mehrere hunderttausend Euro auch ein Notstromaggregat installiert, um bei Stromausfall Pumpen am Laufen halten zu können.

Sanierung Mörscher Straße: Zufahrt nach Ettlingen West soll möglich bleiben

Straßensanierung Rudolf-Plank-Straße/Mörscher Straße: Das Land Baden-Württemberg saniert die Rudolf-Plank-Straße im Bereich der Kreuzung mit der Mörscher Straße. Im Zuge dessen wird das Land im Auftrag der Stadt auch die Mörscherstraße ertüchtigen.

Angedacht sind insgesamt drei Bauphasen, die den Verkehr an den Anschlussstellen zur B3 und auch bei der Zufahrt nach Ettlingen West über die Mörscherstraße teils deutlich behindern werden.

Die Bauzeit soll sich insgesamt über zehn Wochen zwischen dem 22. Juli und dem 30. September erstrecken. Genauere Informationen will die Stadt rechtzeitig vor Beginn der Bauphase veröffentlichen.

Ordnungsamtschef Kristian Sitzler verspricht aber: „Die Zufahrt nach Ettlingen West wird jederzeit möglich bleiben und auch der ÖPNV nach Rheinstetten wird weiter verkehren.“

Ehemaliges Hotel Holder: Hier sind aktuell noch Flüchtlinge untergebracht. Da die Stadt neue Unterkünfte baut, ist aber vorgesehen, das Gebäude künftig für seniorengerechtes Wohnen zu nutzen und vorher entsprechend zu ertüchtigen.

Der Baubeginn soll 2026, im Januar 2028 dann alles fertig sein, so berichtete die Verwaltung. Allerdings nur, „so Gott will und nicht neue Krisen auf der Erde hinzukommen“, wie OB Arnold sagte.

Nahwärmeplanung: Die Nahwärmeplanung in Ettlingen West steckt noch in den Kinderschuhen. Aktuell prüfe man die besten möglichen Systeme und ermittle die geeignetste Primärwärmequelle.

Dabei werden sowohl die Möglichkeiten der Industrieabwärme als auch der Erdwärme oder auch eines Blockheizkraftwerkes geprüft.

Verhandlungen mit der Telekom über Glasfaser

Bioabfallvergärungsanlage: Die Realisierung einer großen Bioabfallvergärungsanlage auf dem Areal des Grüngutsammelplatzes hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, beim Vergabeverfahren in diesem Sommer die Bio-Abfallmengen des Landkreises zur Verwertung zu bekommen.

Gelingt dies, könnte die Anlage 2029 in den Regelbetrieb gehen und aus dem Bioabfall mittels Vergärung Gas produzieren. Die Geruchsbelastung soll dabei laut bereits eingeholter Gutachten der Stadt zufolge sogar geringer sein als durch den aktuellen Grüngutsammelplatz.

Glasfaser: Die Stadt Ettlingen verhandelt laut OB Arnold aktuell mit der Telekom über die Möglichkeit, in der Kernstadt und Ettlingen West Glasfaserleitungen zu verlegen.

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